Direkt zum Hauptbereich

ABSCHIED KROATIEN

Florian 25.07.2013
Wir gingen am 23.07. erst um ca. 15:30 Uhr in der Rogoznica Anker auf Richtung Vis. Der Wind war zu schwach bzw. wir zu spät und so liefen wir erst um 21:00 Uhr bei letztem Licht in eine Bucht am der NW Spitze von Vis ein. Martina natürlich nervös, da wir die Konturen des Landes nicht mehr eindeutig sehen konnten und auch ein Tauchen zum Anker zwecks Kontrolle war ob des geringen Lichtes nicht mehr möglich. Aber mit Ankeralarm schläft es sich ruhiger! Die Nacht war ein wenig holprig, da der Schwell in die Bucht stand; Martina schlief daher im Salon. Am Morgen sahen wir uns in einer sehr netten Bucht sogar mit altem Anleger.

Ich zeigte Martina die Blaue Grotte auf Bisevo, wo schon –zig Schiffe angestellt waren – lustig mit der Esperanza Schiffs-Mikado zu spielen; die anderen sind ohnedies immer verwundert, wenn wir mit Pinnensteuerung auftauchen – und halten sicherheitshalber entsprechenden Abstand; mir Recht.



























Anschließend zeige ich Martina auch noch die enge Bucht gleich westlich der Mala Travna an der Südseite von Vis – wieder hauteng; doch wir ankern auf 15 m, schwimmen bis ans Ende durch die Engstelle, wonach sich eine herrliche Badebucht mit einem kleinen Wirten öffnet; natürlich ist das nicht nur mir bekannt; wir sind ca. 15 Schiffe und 100 Badegäste. 




Martina meint ob es sinnvoll ist, bei dem Andrang hineinzufahren. Ich meine, dass sich auch beim Taj Mahal die Besucher auf die Zehensteigen – und trotzdem schaut man es sich an. Martina pflichtet mir bei, nachdem Sie bis ans Ende geschwommen ist. Es ist wirklich traumhaft (und die beiden Biere beim Wirt auch traumhaft teuer).







Anschließend brechen wir auf, um an der Südwestspitze von Korcula in einer Bucht zu übernachten. Wir haben unsere Rechnung ohne den Wind gemacht – Flaute. 


Daher entschieden wir eine Nachtfahrt einzulegen und gleich am Morgen in Lastovo einzulaufen für letzte Besorgungen und Ausklarieren.

Also Nachtfahrt! Martina ein wenig nervös wie immer. Ich mache die erste Wache 10:00 – 01:00 Uhr. Es zieht ein rubinroter Vollmond auf, der bald den Nachthimmel hell erleuchtet. Mein erstes Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ ist zu Ende – alllen die uns dieses Buch geschenkt haben herzlichen Dank; hat mir sehr gut gefallen und zu Denken gegeben; genau das Richtige für Nachtfahrten. Um 11:00 Uhr kommt Wind auf,  8-10 Knoten von Achtern; ich reffe die Genua, um nicht Mitten in der Nacht auf Lastovo anzukommen. Mit einem Fetzerl Genua segeln wir bei 2 Knoten. Wachwechsel um 01:00 Uhr . „Martina dein Schiff.“ Meine drei Stunden Schlaf vergehen rasch. Als ich um 4:00 Uhr meine Wache antrete ist wieder Flaute; und wir vor der Insel Susac. Die Strömung hat uns mit 0,7 Knoten nach Süden versetzt. Kein Problem: wieder den Schlafsack heraus; wofür habe ich einen Timer auf meiner Armbanduhr; 20 Minuten eingestellt, dann piepst er 10 Sekunden und zählt die nächsten 20 Minuten herunter. So kann ich ganz gut in den Sonnenaufgang hinein schlafen.  Als auch um 7:30 Uhr noch immer kein Wind aufkommt starte ich den Motor und wir fahren die letzten 7 SM nach Ubli auf Lastovo:

Wie´s mir geht? Schön langsam bekomme ich das Gefühl, dass das doch kein Urlaub ist. Wahrscheinlich weil wir heimische Gewässer verlassen. Ganz bin ich aber noch immer nicht in der Weltumsegelung angekommen. Es ist ein langsames hineinwachsen in dieses Gefühl. Und mein mittlerweile ansehnlicher Vollbart hilft auch, in mein neues Leben hineingeboren zu werden – schwere Geburt!!

Heute dann Ausklarieren aus Kroatien, letzte Besorgungen und letzte Kuna in Diesel umtauschen; dann geht’s ca. 200 Sm nonstop nach St. Maria de Leuca am Südost-Spitzel des Absatzes von Italien – Daumen halten!! 





Beliebte Posts aus diesem Blog

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...

HAPPY NEW YEAR 2018

Martina 31.12.2017 Hier an der Westküste von Australien gibt es die Tradition den Sonnenuntergang des 31. Dezembers am Strand zu genießen, und die letzte Sonne des Jahres zu verabschieden. Ein netter Brauch, dem wir uns natürlich gerne anschließen. Wir verbringen den Nachmittag bei heißen 35°C am Strand und werden Augenzeugen, wie sich ein überglückliches Hochzeitspaar samt Anzug und weißem Brautkleid ins Meer schmeißt. Nachdem wir zu der Zeit auch gerade im Wasser sind, kann ich mit keinem Schnappschuss dienen. Gegen 17 Uhr beginnt sich der gepflegte Strand zu füllen. Picknicktische, Sesseln und Decken werden rechtzeitig vorbereitet und die Sonne verabschiedet sich mit einem kräftigen Applaus um 19:26 Uhr. Kurz nach Sonnenuntergang kommen plötzlich viele kleine Papageien mit lautem Geschrei und setzten sich in die Baumkronen der im Uferbereich stehenden Bäume. Das ist angeblich ein tägliches Spektakel, wobei wir keinerlei Erklärung für dieses tägliche Schauspiel bekommen. Anschließend...