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Es werden Posts vom Mai, 2016 angezeigt.

QUASIMODO

Florian Wir haben uns eine Augeninfektion eingefangen und sehen aus wie die Quasimodos. Dick angeschwollen und blutunterlaufen sind unsere Augen. Zum Glück ist Kathi von der SY PLASTIK PLANKTON Ärztin. Wir konsultieren sie und sie gibt uns Augentropfen mit Antibiotika – diese tropfen wir zunächst stündlich ein. Und zum Glück nimmt die Schwellung auch nach einigen Tagen wieder ab. Manche Segler haben ausgefallene Begleiter an Bord. Die Franzosen neben uns haben ein Huhn mit, das sie gelegentlich auch an Land ausführen. Hoffentlich gibt es täglich ein frisches Ei. Die Opferanode auf unserer Welle ist nach 8 Monaten völlig aufgebraucht. Ich tausche sie aus, wobei mir natürlich der Imbusschlüssel hinunterfällt. Zum Tauchen ist es mir zu tief, also baut mir Martina die kleine 5 l Pressluftflasche zusammen und so kann ich vorsichtig abtauchen, den Imbusschlüssel bergen und die Opferanode fertig tauschen. Irgendwie gefällt das meinen Augen dennoch nicht und es dürften mir einige Blutgefäße im

MUTTERTAG

Martina Hier in Französisch Polynesien wird erst Ende Mai Muttertag gefeiert. Die Menschen erzählen uns, dass sie sich zu diesem Anlass am Sonntag um 7:30 am Hafen treffen und dann um 8:00 eine Prozession zur Kirche stattfinden wird. Unser Wecker läutet um 6:30, ein kurzes Sonntagsfrühstück und ab ins Dingi, zur Plastik Plankton und dann tuckern wir gemeinsam Richtung Hafenbecken. Als wir um die Ecke biegen hören und sehen wir schon weiß gekleidete Mädchen und Frauen mit herrlichen Blütenkränzen, und einige  Herren mit Gitarren, Ukulele und Trommel. Immer mehr Bewohner dieser Bucht aber auch weitere Segler  gesellen sich zu der fröhlich singenden Gemeinschaft. Plötzlich ändert sich die Aufstellung der Kinder und abwechselnd rufen und schwingen drei Mädchen Palmenwedel zu den ankommenden Schiffen der Bewohner aus der Omoa Bucht. Gekonnt steuern die Kapitäne ihre voll besetzten Schiffe zur Kaimauer und lassen festlich geschmückte Damen mit Marienstatuen sicher im Hafen aussteigen. Die fr

WASSERFALL

Florian DIE Sehenswürdigkeit in Fatu Hiva ist der Wasserfall am Ende des Tales von Hanavave. Also brechen wir heute gemeinsam mit Wolfgang und Kathi von der PLASTIK PLANKTON auf, um den Wasserfall zu finden. Vom kleinen Hafen aus gehen wir durch das Dorf und kehren im einzigen Geschäft ein, um zu sehen, was es dort gibt. Vor dem Betreten des Geschäftes muss man sich die Schuhe ausziehen. Vorbei an blühenden Gärten und Hibiscushecken, durch faszinierenden Wald entlang des Baches finden wir unseren Weg. Und schließlich finden wir den Wasserfall am Talschluss. Geschätzte 100m hoch ein Halbrund, in das das Wasser herunterrieselt - eine große Tropendusche. Auffällig ist die Wassertemperatur - erfrischend kühl - nur etwa 25°C, obwohl das herabrieselnde Wasser des Wasserfalles wesentlich wärmer ist. Aber in das Wasserbecken dringt praktisch keine Sonne und deswegen ist es wohl so kühl. Wir genießen ein angenehmes Bad im Süßwasser und nutzen die Gelegenheit gleich zum Haarewaschen. Schließlich

HANAVAVE BAY

Martina Die Nacht in der Omoabucht war wie befürchtet sehr ungemütlich. Florian schlief an Deck, um im Falle des Falles rasch eingreifen zu können. Ich schlief wegen der Schaukelei im Salon und wusste nicht was blöder ist, meine Kreuzschmerzen oder die Seekrankheit. Jedenfalls konnten wir beide den Sonnenaufgang kaum erwarten, um hier wegzukommen. Irgendwann ging aber auch diese Nacht vorüber. Die kurze Strecke in die Hanavave Bay war leicht geschafft, und so sind wir um 7:30 in die "schönste Ankerbucht der Welt" eingelaufen. Und ja, sie ist überwältigend. Umgeben von steilen, bis ans Meer mit Kokospalmen bewachsene Felshängen, am Taleingang der Basaltfelsen, der der Bucht auch den Namen Phallus Bay (Baie de Verges) verliehen hat. Die katholische Kirche war bei ihrer Missionierung von diesem Namen nicht sehr begeistert und hat den Namen um den Buchstaben "i" in Bay of Virgin (Baie de Vierges) geändert. So wurde also aus dem Penis die Jungfrau. Die Bucht ist eng und

KURSWECHSEL

Florian Zunächst zu den Mordgeschichten von 2011. Wir wollen nach Fatu Hiva - der Mord war auf Nuku Hiva; da wollen wir später hin. Daher habe ich noch Zeit zu trainieren, um auf Nuku Hiva den feindlichen Pfeilen zu entkommen. Außerdem wird in Seglerkreisen gemunkelt, dass eine hohe Lebensversicherung auf den Ermordeten abgeschlossen war und ich habe keine Lebensversicherung - wäre also finanziell absolut unnötig mich zu grillen. Abgesehen davon, dass ich eh zu Zeh/zäh bin. Aber der Reihe nach. Wir sind also bei Tagesanbruch aus Atouna Richtung Fatu Hiva aufgebrochen. Leider hat die Wettervorhersage nicht das gehalten, was sie vorhergesagt hat. Wir sind in der Flaute motort, bis wir uns entschieden haben Fatu Hiva zu verschieben und nach TAHUATA - die kleine südliche Nebeninsel von Hiva Oa - zu motoren. Als wir in die nördlichste Bucht - Baie Hanamoenoa - einlaufen winken uns bereits MODESTA und PLASTIK PLANKTON entgegen. Das Wasser ist glasklar und die Bucht ist ein Traum. Bei 31° Was

SCHULE

Florian Heute war ich mit David, dem Musiklehrer, Gitarrenbauer, Musiker, Sägewerksbesitzer in der Schule in seinem Musikunterricht. Ich habe in zwei seiner Musikstunden die Geige vorgestellt. Die Schüler - ca. 12 Jahre alt - haben noch nie eine Geige gesehen, geschweige denn gehört, wie so etwas klingt. Sie waren sehr wissbegierig und ich habe ihnen Bach/Gounods "Ave Maria" vorgespielt. Dann habe ich jeweils einenmSchüler erlaubt auf der Geige zu spielen, um ihnen zu demonstrieren, wie schwierig das ist. Das hat natürlich entsprechenden Lacherfolg gebracht, denn bei solchem Gekratze rollt es einem die Zehennägel auf. Anschließend haben wir alle gemeinsam "We are the world" gesungen und ich habe sie auf meinem Klavier begleitet; das war sehr nett, denn die Schüler wissen nicht, was sie da singen (mangels entsprechender Englischkenntnisse) und der französische Akzent ist besonders charmant. Morgen geht es bei Tagesanbruch 45 sm nach Fatu Hiva, in die angeblich schöns

VERPFLEGUNG BEI DER PAZIFIKÜBERQUERUNG

Martina Für alle die sich nicht vorstellen könne, wie man sich mit Lebensmitteln für ein Pazifiküberquerung eindeckt, hier ist meine Proviantliste. EINKAUF 54 große grüne Bananen und 42 kleine grüne Bananen 14 Grapefruits 4 sehr grüne Ananas 21 Maracujas 14 grüne Orangen 18 Limetten 5 Paprika 15 grüne Tomaten 5 Melanzani 30 Eier (von verschiedenen Anbietern) mit Vaseline eingeschmiert und im Laufe der Fahrt immer wieder in der Packung umgedreht 1 grüner Salat 2 Gurken 2 Weißkraut 1 kg Fisolen 10 Knoblauch 4 Karotten 4 harte Avocados 3 kg Zwiebel (da hatte ich in der letzten Woche schon einen Engpass) 1 Lauch 5 kg Kartoffeln 1/2 kg Käse 1 kg (Schinken, Salami, Speck, Wurst) alles selbst eingeschweißt 1 kg Rindfleisch eingeschweißt 2 Kilo Reis und Risotto 2 x 2 kg Nudeln 5 Kilo Weizenmehl 5 Kilo Vollkornmehl und diverse Körndeln (habe ich noch aus Österreich) 4 Packungen Gnocci 3 Packungen Weizentortillas 10 Packungen Vollkornbrot 10 selbstgemachte Marmeladen 1 großes Nutellaglas 20 Müsl

400.000

Florian Es hat als Informationsquelle für unsere Familie und Freunde angefangen - unser Blog. Heute haben wir die 400.000 Marke erreicht. So viele Menschen haben unsere Abenteuer bislang verfolgt. Das motiviert uns natürlich auch weiterhin regelmäßig zu berichten. Und letztlich ist es ja unser Tagebuch. Würden wir nicht fast täglich unsere Erlebnisse aufschreiben, wir wüssten ein paar Tage später nicht mehr, was wir erlebt haben; es sind einfach zu viele Eindrücke und Erlebnisse. Unsere Druckwasserpumpe spinnt schon einige Zeit; sie spuckt und dreht sich nicht ab. Heute habe ich sie mir -nach vielfachem Drängen von Martina - endlich vorgenommen. Nach Zerlegen, Reinigen und Zusammenbauen keine Veränderung. Schließlich finde ich die Ursache für die Probleme aber doch. Wir haben eine Handpumpe beim Waschbecken, die über eine T-Kupplung das Wasser direkt aus dem Wassertank entnimmt. Diese Handpumpe funktioniert nicht mehr; der Sauggummi der Pumpe ist hart geworden und man kann kein Wasser

PETROGLYPHEN

Martina Heute in der Früh, ist die SY Sahula, diel letzte Yacht unserer Pan Pazifik Funkrunde nach 28 Tagen angekommen. David und Mathias hatten gleich das Bedürfnis sich die Beine zu vertreten und natürlich sehnten sie sich nach einem ausgedehnten Süßwasserbad. Florian hat gleich eine perfekte Lösung parat. Das Tal, direkt hinter unserer Ankerbucht, führt zu einem herrlichen Fluss und dann weiter zu Petroglyphen. Wir waren selbst auch noch nicht dort, also machten wir uns gemeinsam mit dem kleinen, 10 jährigen Noah von der SY Muk Tuk auf den Weg. Ein kurzes Stück die Strasse entlang und dann zweigen wir schon in den dichten Urwald. Noah ist unglaublich, er kennt jeden Baum, jede Frucht und erklärt uns auf Englisch dann gleich wieder auf Deutsch, ob und wie man die Früchte essen kann. Nach ungefähr 20 Minuten erreichen wir eine nette Stelle am Fluss, die sich geradezu einladend präsentiert. Ein glückliches und befreiendes Stöhnen raunt durch den Urwald, als wir in das erfrischende Nass