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Posts

Es werden Posts vom Dezember, 2013 angezeigt.

SILVESTER 2013

Florian Was für ein Jahr, das da zu Ende geht. Wir haben unsere Leben radikal verändert, damit es spannend bleibt. Ich habe bei einem Freund ein Buch gefunden: „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“, geschrieben von einer Geriatrieschwester, nach unzähligen Gesprächen mit kurz vor dem Tod stehenden. Demnach wurde am meisten bereut: -          Ich habe zu wenig meine Träume verwirklicht. -          Ich habe zu viel gearbeitet. -          Ich habe mich zu wenig um meine Freunde gekümmert. -          Ich habe meine Gefühle anderen gegenüber zu wenig gezeigt. Nummer 5 kann ich mich nicht mehr erinnern, aber die ersten vier sind auch schon genug. Gemeinsam mit meinen 3 Leitsätzen -          Das letzte Hemd hat keine Taschen. -          Das Leben ist keine Generalprobe. -          Es soll nie fad werden. habe ich ganz gute „Leitlinien“ für 2014. Wir haben mit unseren Freunden wunderbar Silvester gefeiert im Barbados Yacht Club. Zwar hat es immer wieder geschüttet wie aus Schaffeln, aber

JAHRESENDE

Wir freuen uns über unsere neuen Blogsegler von der "La Pirogue" Holger;  und über Gitti und Jörg aus Berlin. Ich kann euch nur sagen das es für eine unglaublich schöne Erfahrung ist, wenn wir von neuen, fremden Bloglesern angeschrieben wird. Am liebsten würde ich euch Alle kennen lernen. Vielleicht ergibt sich ja ein Mal die Gelegenheit den Einen oder Anderen zu treffen, ich stell es mir jedenfalls sehr nett vor. Es erweckt in mir ein gewisses Gefühl von Freude, Friede und Verbundenheit - einfach sehr, sehr nett!! Gestern habe ich aus 1l Milch mein erstes Joghurt selber gemacht, und es ist herrlich geworden. Laut Proviantfibel kann man sogar Käse machen, mal schauen ob ich das auch noch mache, ich denke wenn man in Gegenden kommt wo man nichts mehr kaufen kann, spätestens dann ist die Zeit reif für selbstgemachten Käse und Topfen. Ihr werdet es sicher erfahren. Wir sind nach einer guten Shoppingrunde im Supermarkt von Holetown mit Schätzen wie Mineralwasser, Frischmilch, Moz

DIE DREI VOM SCHLAUCHBOOT

Dorrit Zuerst einmal Entschuldigung für die Verspätung- die Gastkorrespondentin (also ich) hat irrtümlich geglaubt, sie sei hier auf Urlaub. Da lebt man ein recht bürgerliches Leben in der Großstadt und plötzlich wacht man auf in Barbados, geht ins Meer schwimmen und aus dem Nichts kommen drei wilde Segler auf einem Dingi (so heißt das Schlauchboot im Seglerjargon) daher..Florian, Martina und Horst sind also gestern von Bridgetown herauf in die Paynes Bay gesegelt, wo wir einen herrlichen Nachmittag und Abend bei Thunfisch, einigen Flaschen Banks- so heißt das lokale herrliche Bier- und guten Gesprächen verbracht haben. Wir sind froh, dass wir die beiden am 24.12. in so guter Verfassung wieder in die Arme nehmen konnten nach der abenteuerlichen Überfahrt. Von einem Abschied in Katzelsdorf zu einer Begrüßung in der Karibik, größer könnte der Unterschied nicht sein! Hier ist es tatsächlich postkartenmäßig schön: türkises Meer und der weichste, samtigste Sandstrand der mir je untergekomme

BRIDGETOWN

Wir begrüßen in der Karibik unsere neuen Leser "Klaus und Nico" bei uns an Bord der Esperanza. Wir würden uns über eine kurze Vorstellung eurer Person freuen, könnt ihr uns auch gerne per Mail schicken. Es ist für uns auch immer wieder interessant wie ihr auf uns gestoßen seid. Unsere Ankerbucht Heute haben wir wieder mit unseren alltäglichen Dingen begonnen. Florian fängt also wieder zu reparieren an was während der Überfahrt den Geist aufgegeben hat und ich gehe "shoppen" , nein, nein nicht Klamotten sondern diverseste Dinge die uns fehlen. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Non slip grip Matten, denn die Rutscherei von Tellern, Schüsseln, Bechern und Pfannen in der Kombüse und am Esstisch müssen ein Ende haben. Ich habe leider nur 2 Hände, bei der Überfahrt hätte ich mindestens 6 benötigt, denn ich habe nicht nur ein Mal das fertige Essen wieder von der Arbeitsfläche oder Kombüsenrückwand auf den Teller zurück geklatscht, manchmal sogar vom Boden, na Mahlzeit!

PHOTOS

Meine Lieben ich habe jetzt einige Photos in unseren Blog über die Atlantiküberquerung eingefügt. Wer Lust hat hat gerne noch ein Mal alles durchschauen.

WEIHNACHTEN 2013

Martina Überglücklich und bereits schon wieder erholt genießen wir Barbados - wieder durchschlafen zu können war traumhaft. Es war ja ein richtiger Weihnachtsschock von 18 Tagen Atlantik in das große Finale des Weihnachtswahnsinns zu stolpern. Überall blinkt und leuchtet es, die Menschen plündern die Supermärkte als stünde der Weltuntergang kurz bevor, sie laufen mit Sackerl und Packerl durch die Gegend.Wir hören das Lied "I am dreaming of a white Christmas", ja da stimmen wir gleich mit ein, obwohl ich den Winter absolut nicht vermisse. Schneefall bei 28° das wäre nach meinem Geschmack, aber ob das jemals gelingt wage ich zu bezweifeln, schade!! Am 24.12. haben wir um 15h unsere Wiener Freunde Dorrit und Horst Mitten in Bridgetown getroffen. Mit ihnen kam unsere neuer Autopilot und Florian`s Weihnachtsgeschenk - perfekter kann das Timing nicht sein. Wir haben dann bei uns an Bord Weihnachten gefeiert. Kerzen anzünden war wegen zu starkem Wind nicht möglich, aber wir haben mi

TRÜFFELNUDELN MIT MAHI MAHI

Mahi Mahi Filets oder Fisch mit festem Fleisch in dünne Scheiben schneiden. Mit Salz Pfeffer und Limettensaft beträufeln und ca 10 Minuten durchziehen lassen. Am Schluß mit Mehl stauben. 1 kleine fein geschnittene Zwiebel glasig rösten, Fischteile vorsichtig mitrösten und dann alles aus der Pfanne nehmen und warm halten. In der selben Pfanne ein 1/4l Schlagobers oder ähnliches mit einem großen Schuß Trüffelöl ein mal aufkochen lassen, die fertig gekochten Nudeln unterheben und gut durchziehen lassen. Mit einem Suppenwürfel abschmecken. Nudeln auf dem Teller anrichten und den Fisch darauf. Die perfekte Alternative wenn man 4x hintereinander Mahi Mahi kochen darf

INDISCHER MAHI MAHI

Mahi Mahi Filets oder ein anderer Fisch mit festem weißen Fleisch 1 große Zwiebel grob schneiden und in Olivenöl glasig rösten Fisch in mittelgroße Würfel schneiden und auch vorsichtig mitrösten Indisches Marsala ( Gewürzmischung für Fisch oder Huhn) dazu und bei kleiner Flamme kurz anrösten. Mit Kokosmilch oder Schlagobers aufgießen, Salzen, Pfeffern und mit Suppenwürfel abschmecken. Am Schluß habe ich noch eine Dose Erbsen dazu gegeben - frisches Gemüse war leider schon aus Dazu Reis der Fisch ist in 10 Minuten fertig - perfekt

PENNE MIT GELBEN PAPRIKA

1 mittlere Zwiebel fein schneiden 3 gelbe Paprika in Streifen schneiden 6 getrocknete Tomaten fein schneiden 3 Knoblauchzehen 1/4l Schlagobers oder ähnliches Chilliöl, Bärlauchpesto, Salz, Pfeffer Zuerst den Paprika in Olivenöl gut aber langsam anbraten, dann Zwiebel und Tomaten dazu. Kurz bevor der Paprika in der gewünschten Bissfestigkeit ist den Knoblauch dazu geben. Schlagobers, Chilliöl, Salz und Pfeffer dazu und dann die gekochten Nudeln unterheben und kurz ziehen lassen. 15 Minuten fertig und schmeckt sehr gut!

Atlantiküberquerung 18. Tag

Florian Nichts wackelt mehr! Keine blauen Flecken mehr! Nicht mehr zwischen Bank und Tischbeinen eingeklemmt schlafen, damit man nicht durch die Gegend rollt. Martina befreit ihre scheuer empfindlichen Körperstellen vom Chinesiotape ( Ellbogenknochen, Sitzknochen etc)!! Heute um 11:45 UTC ist der Anker vor dem Einklarierungshafen Port St. Charles im Nordwesten von Barbados gefallen. Unser Glück lässt sich in Worten nicht beschreiben. Es ist ein unglaubliches Gefühl! So hart der Weg war - ich möchte gar nicht mehr an den Freitag den 13. denken - so versöhnlich war die Ankunft. Der Passat reduzierte auf 10-15 Knoten, die Welle war nur noch 1-2 m. Wir glitten durch die Nacht. Martina sah um 03:00 UTC als erstes LAAAND!!! Wir schrien unsere Erleichterung in den Nachthimmel und heulten vor Glück wie die Schlosshunde. Als wir die Nordspitze von Barbados passierten legte sich die Welle und bald auch der Wind - Ententeich! Wir sind glücklich, erleichtert, stolz, derzeit gar nicht sooo müde und

Atlantiküberquerung 17. Tag

Martina Wir verbringen jede Menge Zeit an unserem Plotter und rechnen hin und her. Wenn der Wind so bleibt, und wenn wir dieses Tempo halten, und wenn, und wenn, und wenn..... ja dann kommen wir am Montag 6 Uhr früh Ortszeit an unserem Waypoint 2 sm nördlich von Barbados an. Von dort sind es dann noch 5 sm zur ersten Möglichkeit - Port St. Charles - einzuklarieren. Falls es dort auf Grund der Morgenstunde nicht geht, sind es weitere 15 sm bis zum Deep Water Harbour in der Hauptstadt Bridgetown, dort haben sie jedenfalls von 06:00 bis 22:00 Uhr geöffnet. Schön langsam macht sich eine vorsichtige Vorfreude breit. Wir haben jetzt den Count Down gestartet. Unser Plotter zeigt noch 100 sm später nur noch 50 sm. Abgesehen davon, dass uns die Wellen nach wie vor durchs Schiff schleudern und wir schon echt genug davon haben, geht es uns sehr gut. Gestern gab es indischen Mahi Mahi - er war köstlich. Rezept folgt auf Barbados. Florian Studiert noch einmal alles über Barbados. Des weitere kitzel

Atlantiküberquerung 16. Tag

Florian 12 große Filetstücke sind aus dem Mahi Mahi geworden. Martina hat vier davon hervorragend zubereitet. Praktisch keine Gräten, gebraten nur mit Salz, Pfeffer und Knoblauch, dazu Erdäpfel von den Kap Verden und Grüner Spargel selbst eingelegt noch von zu Hause - nobel geht die Welt zu Grunde! Und heute gibts wieder Mahi Mahi und Morgen gibts auch Mahi Mahi - und dann freue ich mich über einen fetten Hamburger! Die Nacht war unruhig. Immer wieder zogen Squalls über uns hinweg und zwei Mal schüttete es wie aus Schaffeln. Wir refften die Genua aufs erste Ref. Und gut wars, denn um ca. 04:00 Uhr von einer Minute auf die andere statt 14 Knoten Wind aus 160° StB, 25 Knoten aus 90° BB - Autopilot gibt auf und ich muss hinaus ans Steuer die ESPERANZA wieder auf Kurs bringen. Die Squalls können schon richtig gefährlich werden. Freunden von uns von der schweizer Yacht MUCK hat es in so einem Squall den Blister zerfetzt. Wie heißt es so schön - der kluge Mann refft vor - also bleiben wir de

Atlantiküberquerung 15. Tag

Florian Es läuft. Martinas Seekrankheit ist - zwar unter Anwendung von Tabletten aber doch - weg, sodass sie sogar ihre Stricksachen wieder ausgepackt hat. Die ESPERANZA zieht gemächlich ihre Bahn durch den Atlantik. Der Wind ist schwächer geworden. Das ist uns nur angenehm, denn wir haben ja bislang fast durchgehend die Segel gerefft gehabt. Die ausgebaumte volle Genua ist gerade perfekt für den Wind; und die Welle ist durch den geringeren Wind ebenfalls kleiner geworden - nur noch 2-3 Meter und halbwegs gleichmäßig. Sonnenaufgang war heute um 09:55 UTC - wir merken, wie weit wir bereits im Westen sind. Im Morgengrauen habe ich Martinas Angel hinausgehängt (meine Angelrute hat ja ein Fisch geholt - ich glaube, das nennt man einen Präventivschlag. Bald sehe ich wieder einen Vogel um unseren Köder kreisen. Dass es ein Zeichen von Landnähe sei, wenn man Vögel sieht, ist ein Blödsinn. Wir haben Vögel in der Mitte des Atlantiks gesehen. Und so eben auch jetzt wieder. Ich zupfe also an der

Atlantiküberquerung 14. Tag

Martina Der Wind hat wie vorhergesagt um gute 5Kn nachgelassen. Dies hatte zur Folge, dass wir statt der BB Fock jetzt mit der Genua auf der BB Seite fahren, denn wir wollen ja schließlich gerne vor Weihnachten ankommen. Beim Hantieren mit den Spi-Bäumen hat Florian gesehen, dass der Feststellbolzen für den BB Baum gebrochen und verlohren gegangen ist. Er hat`s provisorisch repariert, denn ohne Bäume können wir diesen Autopiloten schonenden Kurs nicht fahren. Wir glauben`s kaum, aber sonst war keine Reparatur notwendig - "jupi du"! Also jetzt fragt ihr euch sicher was wir dann den ganzen Tag lang machen, zb. gestern: Frühstück um 08h, bei solcher Wackelei dauert das ca.1Std., dann Rundgang am Schiff ob alles ok ist, immer wieder händische Kurskorrekturen wegen durchziehender Squalls. Lesen, Sudoko lösen, Tratschen, Musik hören und fischen. Apropo Fischen, gestern hätten wir einen großen Fisch gefangen, aber er hat uns leider die Angelrute aus der Verankerung gerissen und war

Atlantiküberquerung 13. Tag

Florian Derzeit läufts. Der Autopilot hat uns bzw. den neuen Kurs lieb. Dafür müssen wir einen Umweg in Kauf nehmen. Aber der kürzeste Weg ist meist nicht der Schnellste und der Sicherste schon gar nicht. Also Geduld haben und die Zeit sinnvoll nützen. Bei meinem täglichen Kontrollgang habe ich festgestellt, dass sich die Muttern, die die Pinne am Ruder befestigen gelockert haben und sich eine Mutter bereits verabschiedet hat - alles wieder festgezogen und neue Mutter aufgesetzt. Ein Kabelbinder der Stromverkabelung für die Solarpaneele ist gerissen - habe ich ersetzt. Auch habe ich Außenabdeckungen für unsere Speigatts (die "Löcher" in der Bordwand, durch die das überkommende Wasser wieder abfließen kann) gemacht. Jetzt kann nicht so viel Wasser durch diese von außen an Deck dringen und dadurch sollten die Sitzflächen bzw. das Cockpit womöglich trocken werden, sodass wir auch draußen sitzen können. Die Sonne ist ja Balsam auf unseren geschundenen Psychen. Wir vermissen derze

Atlantiküberquerung 12. Tag

Martina Nachdem unsere Bordmittel für alle Reparaturen des Autopiloten erschöpft waren, und wir trotzdem zu keinem verläßlichen Autopiloten kamen, bangten wir uns auch wieder durch letzte Nacht. Der Wind ist stärker geworden (25-30 Knoten). Dadurch tritt der Kursverfall des Autopiloten häufiger ein. Mehrfach reisst es uns aus dem Schlaf und wir müssen raus an die Pinne Kurs per Hand korrigieren, Autopiloten komplett abdrehen; nach einigen Minuten wieder aufdrehen, damit er wieder funktioniert. Immer wieder bekommen wir eine heftige Salzwasserdusche ab, und leider auch die Kombüse. Das heißt Schiff und uns danach wieder mit Essigwasser salzfrei und trocken legen. Und das bei einem Seegang von 4-5 Meter Welle. Es ist so ruppig, dass sogar einer von Florians Schlapfen sowie sein Gesundheitssitzpolster aus der Plicht über Bord gespült werden. Der neue Autopilot ist bereits bestellt und kommt mit Freunden in den Weihnachtsferien. Um uns und den Autopiloten zu schonen, hat Florian die Segels

Atlantiküberquerung 11. Tag

Zu den Fragen per SMS: 1. Der praktisch neue Elektromotor der einmal funktioniert und einmal nicht ist ein "Bühler Motor, das Motorengehäuse ist ca. 5,5 cm lang und 3 cm im Durchmesser. Markant ist noch, dass die Bereiche um die Anschlusspole großflächig rot und schwarz gefärbt sind. Wenn man den Motor per Hand andreht, läuft er selbständig weiter. Die Chance, dass er sich bei Stromzufuhr von selbst einschaltet liegt bei ca. 60 %. Warum ist das so? Was kann man dagegen machen?? 2. Für alle Amateurfunker: Wir werden täglich um 19:00 UTC auf 14.141,0 MHz QRV sein. OE1FZU - das bin ich. Florian: Positiv denken! Der Autpilot war letzte Nacht ganz brav. Trotz einiger Squalls hielt er uns gut in der Spur und wir konnten endlich wieder ein Nacht gut Schlaf tanken. Gestern in der Nacht dann "Bergfest" - also Halbzeit! Hurrah!! Heute Morgen dann wurden wir dreistellig. Erstaunlich war, dass exakt zur selben Seemeile noch 1000 sm bis Tobago und insgesamt seit Beginn unserer Reise

Atlantiküberquerung 10. Tag

Florian Es war eine harte Nacht. Der Autopilot hat mehrfach den Kurs verloren, sodass wir aufspringen, hinauslaufen und das Schiff wieder auf Kurs bringen mussten - und das in Squalls mit bis bis zu 30 Knoten Wind und Welle von 4-5 Metern; es war nicht lustig. Bis 2 Uhr früh versuchten wir irgendwie einen zuverlässig funktionierenden Autopiloten herzustellen - vergebens. Durch stark gereffte Segeln konnte der Autopilot die ESPERANZA recht und schlecht in der Spur halten. Um 1/2 3 Uhr früh - völlig fertig - entschieden wir, morgen (also heute) weiterzumachen und genehmigten uns jeder 2 Stunden Schlaf, während der andere den Autopiloten überwachte. Heute Morgen dann wieder Großreparaturtag der diversen Bestandteile des Autopilots. Herzlichen Dank für all die SMS mit guten Tipps. Derzeit nichts weiter in Richtung Kohlen nötig. Das Anlöten der Kohlen funktioniert halbwegs. Baugleiche Kohlen für den entsprechenden Elektromotor gibts nur in der Zivilisation - nicht am Atlantik; daher muss ic

Atlantiküberquerung 9. Tag

Florian Wir hatten gestern ja mehrfach versucht den defekten Autopiloten wieder zu reparieren, für den Fall, dass das derzeit problemlos arbeitende Gerät wieder einmal seinen Diernst verweigert. Ich fand in unserem ausufernden Ersatzteillager einen Ersatzelektromotor und Ersatzkohlen für Elektromotore. Das Problem - ich habe zwar gehört, dass es in Elektromotoren irgendwo Kohlen gibt, doch habe ich bislang nicht gewußt wo, geschweige denn die Kohlen ausgetauscht. Jetzt hatte ich - nolens volens - Gelegenheit mich damit auseinanderzusetzen. Ich baute also den defekten Elektromotor aus der Schubstrange vom Autopilot aus, verklebte den Zahnkranz an der Achse des neuen, lötete den neuen Elektormotor an die Stromkabel - wo plus und minus hingehören ist leider ein Glückspiel, aber mit einer Blockklemme rasch umzudrehen - und setzte die Schubstange wieder zusammen. Was relativ einfach klingt hat eine Schwierigkeit - die ganze Aktion ist während einer "Hochschaubahnfahrt" sondergleic

Atlantiküberquerung 8. Tag

Martina Freitag der 13. hat seinem Ruf alle Ehre gemacht. Der Wind ist wie vorhergesagt gestern gegen 22:00 Uhr immer stärker geworden und unser Autopilot hatte immer mehr Probleme bei den auch immer größer werdenden Wellen den Kurs zu halten. Zu all dem kamen dann ab Mitternacht Squalls (heftige kurze Regenschauer mit drehenden Winden) die uns die ganze Nacht mit Ein- und Ausreffen auf Trab hielten. Immer wieder raus Handsteuern, weil der Autopilot den Kurs nicht halten konnte. Dann wollte er gar nicht mehr. Wir mussten bei Regen und Wellen irgendwie dieses Scheißding wieder in Stand setzen. Also Martina stand am Steuer und kämpfte erfolgreich mit den Böen. Florian tauschte die Schubstange des Autopilots gegen die Ersatzschubstange. Verzweiflung machte sich an Bord breit. Ohne Worte trafen sich unsere Augenpaare und wir wussten: jetzt müssen wir zusammen halten. Es gibt kein Jammern und kein Klagen, wir müssen die Probleme lösen sonst stehen wir 9 Tage rund um die Uhr am Steuer - wie

Atlantiküberquerung 7. Tag

Florian Manche Tage sind verzichtbar. Der Wind kam zurück und wir mussten das Groß bergen. Dazu mussten wir den Motor starten. Hat wieder nicht gespuckt - wir natürlich gleich wieder ganz nervös, wo denn diesmal die Ursache liege. Also Motor wieder abgedreht und unter Wind zunächst die Genua geborgen, dann das Groß hart am Wind heruntergerissen und danach die Genua BB alleine und ausgebaumt wieder gesetzt. So weit so gut. Als wir den Autopilot wieder einschalten wollten, verweigert er den Dienst und fährt nicht mehr ein noch aus (wir haben ein Schubstangensystem da Pinnensteuerung). Also zweiter Autopilot heraus. Auch dieser spinnt und fährt wohin er will. Martina übernimmt das Schiff per Hand und ich gehe wieder einmal reparieren. Ich finde keinen Fehler am Autopilot und nach einiger Zeit funtioniert das Ersatzgerät dann doch wieder. Bei unserem Hauptgerät - einem Autohelm 2000 M87 - ist, wie ich nach Zerlegen und Tests feststelle offenbar der Elektromotor am Ende. Jedenfalls funktion

Atlantiküberquerung 6. Tag

Florian Nach der windstillen Regenerationsphase (die hätte wohl erst nach der ersten Hälfte gehört, aber man kann halt nicht alles haben) schalteten wir gestern am späten Nachmittag den Motor an, um Strom zu machen, zu prüfen, ob der Motor wieder Probleme macht und um den 30. Längengrad West zu überqueren. Der Motor lief wie ein Glöckerl und nach Überquerung des 30. Längegrades stellten wir unsere Bordzeit eine Stunde zurück - wir haben daher nun UTC -2 Stunden - also 4 Stunden früher als Mitteleuropa. Die seglerischen Zeitangaben sind allerdings in UTC, sonst wirds zu unübersichtlich. Für heute Mittag war die Rückkehr des Windes angesagt. Der Wind kam auch, aber um Mitternacht. Also aufgestanden und gleich einmal Passatbesegelung gesetzt (Fock + Genua je ausgebaumt). Der Wind kam allerdings dann doch zu weit von Nord also um 02:00 Uhr alles retour und Groß + Genua hinauf. Der Wind blies dann zunächst angenehm mit 9-10 Knoten aus 90° StB. Als die Schubstange unseres Autopilots ein eige

Atlantiküberquerung 5. Tag

Florian Als der Wind gestern wieder eingeschlafen ist haben wir den Motor gestartet, um Strom zu machen und doch ein wenig weiter zu kommen. Als der Motor läuft spritzt schon wieder kein Wasser aus dem Auspuff. Also Motor stop und Motorraum auf. Irgenwo muss der Kühlwasserkreislauf verstopft sein. Ich zerlege sämtliche Schlauchverbindungen und stelle fest, dass bei einer T-Kreuzung beim Schwanenhals oben, wo die eine Leitung nach dem Auspuffkrümmer Wasser einspritzt und die andere Leitung Wasser in den Auspufftopf oben am Schwanenhals einspritzt, der Gummi vom Schlauch durch Hitze geschmolzen ist und das T-Stück verklebt hat. Na hoffentlich ist es das jetzt!! Kaputte Schlauchenden abgeschnitten, Schläuche geputzt und wieder zusammen geschraubt. Auch den dicken Abgasschlauch, der den Krümmer mit dem ersten Auspufftopf verbindet und der beim Krümmer schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde baue ich aus, drehe ihn um und habe nun das "schöne" Ende am Krümmer und das "

Atlantiküberquerung 4. Tag

Martina Gerade rechtzeitig, um die zweite Kerze des Adventkranzes anzuzünden ist der Wind komplett eingeschlafen. Das muss man sich wirklich bildlich vorstellen. Nur Wasser - ein treibendes Segelbott und ein Adventkranz in der Plicht mit zwei brennenden Kerzen - ich glaube das gabs noch nie. Wir singen "Leise rieselt der Schnee" bei 28 Grad und verspeisen Vanillekipferl und Kletzenbrot von meiner Mama. Wenn´s schon nicht sehr weihnachtlich ist, dann ist es zumindest sentimental. Mein zweites Weihnachten ohne Roman und meiner Mama, da purzeln gleich die Tränen. Die Segel sind alle gut eingerollt und warten auf ihren nächsten Einsatz. Aber heute wird das nichts mehr. Die Gribfiles versprechen erst für Mittwoch den 11.12. konstante Winde. Nachdem wir keine Fahrt machen ändern wir die Nachtwachen und schauen nur alle 40 Minuten, ob alles o.k. ist. Das erleichtert die Wachen sehr und wir sind beide gut ausgeschlafen. Wir genießen ein herrliches Frühstrück, danach richte ich einen