Direkt zum Hauptbereich

Atlantiküberquerung 11. Tag

Zu den Fragen per SMS:

1. Der praktisch neue Elektromotor der einmal funktioniert und einmal nicht ist ein "Bühler Motor, das Motorengehäuse ist ca. 5,5 cm lang und 3 cm im Durchmesser. Markant ist noch, dass die Bereiche um die Anschlusspole großflächig rot und schwarz gefärbt sind. Wenn man den Motor per Hand andreht, läuft er selbständig weiter. Die Chance, dass er sich bei Stromzufuhr von selbst einschaltet liegt bei ca. 60 %. Warum ist das so? Was kann man dagegen machen??

2. Für alle Amateurfunker: Wir werden täglich um 19:00 UTC auf 14.141,0 MHz QRV sein. OE1FZU - das bin ich.

Florian:

Positiv denken! Der Autpilot war letzte Nacht ganz brav. Trotz einiger Squalls hielt er uns gut in der Spur und wir konnten endlich wieder ein Nacht gut Schlaf tanken. Gestern in der Nacht dann "Bergfest" - also Halbzeit! Hurrah!! Heute Morgen dann wurden wir dreistellig. Erstaunlich war, dass exakt zur selben Seemeile noch 1000 sm bis Tobago und insgesamt seit Beginn unserer Reise 5000 sm am Plotter standen -


also ca. 20 % einer Weltumsegelung haben wir in der Tasche. Auch sind wir noch nie so lange am Stück auf See gewesen und haben noch nie eine so lange Strecke non-stop zurück gelegt - also Rekorde über Rekorde. Positiv denken!

Ich hatte heute in den Ersatzautopilot (also ins Ersatzgehirn) die Ersatzplatine eingebaut. Sieht gut aus und wir hatten gleich auch Gelegenheit zum Testen. Erraten- der Autopilot fuhr wieder einmal "irgendwo hin". Also Ersatzgerät angeschlossen. Funktionierte zwar, aber nicht lang - die Elektronik spinnt also auch dort. Dann entschloss sich der Autopilot doch wieder zu funktionieren und tut dies derzeit auch noch. Daher positiv denken - zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Und self fulfilling prophecy und Murphys law kennen wir auch alle. Daher positiv denken und nicht die Nerven wegwerfen.

Zur Ablenkung haben wir die Angeln ausgeworfen. Ich muss den Verlust meines gesamten Bananenbestandes in einem stürmischen Squall kompensieren. Jetzt essen ihn die Fische, dafür essen wir hoffentlich bald Fische.

Es geht bergab und wir lesen uns bereits in die Karibik ein. Ich sags euch, wenn wir in Tobago sind trinken wir zwei Bier zu viel - aber jeder von uns!

Etmal 12:00 UTC 147 sm, Position 13°56´N 043°47´W

Positiv denken!

Beliebte Posts aus diesem Blog

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...

HAPPY NEW YEAR 2018

Martina 31.12.2017 Hier an der Westküste von Australien gibt es die Tradition den Sonnenuntergang des 31. Dezembers am Strand zu genießen, und die letzte Sonne des Jahres zu verabschieden. Ein netter Brauch, dem wir uns natürlich gerne anschließen. Wir verbringen den Nachmittag bei heißen 35°C am Strand und werden Augenzeugen, wie sich ein überglückliches Hochzeitspaar samt Anzug und weißem Brautkleid ins Meer schmeißt. Nachdem wir zu der Zeit auch gerade im Wasser sind, kann ich mit keinem Schnappschuss dienen. Gegen 17 Uhr beginnt sich der gepflegte Strand zu füllen. Picknicktische, Sesseln und Decken werden rechtzeitig vorbereitet und die Sonne verabschiedet sich mit einem kräftigen Applaus um 19:26 Uhr. Kurz nach Sonnenuntergang kommen plötzlich viele kleine Papageien mit lautem Geschrei und setzten sich in die Baumkronen der im Uferbereich stehenden Bäume. Das ist angeblich ein tägliches Spektakel, wobei wir keinerlei Erklärung für dieses tägliche Schauspiel bekommen. Anschließend...