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Es werden Posts vom Oktober, 2015 angezeigt.

ABSCHIED

Martina Dieses mal hat es aber geklappt. Unser Auto kennt inzwischen den Weg zum Fischmarkt in Panama City und dann weiter zum Flughafen. Wir stärken uns noch mit köstlichem Shrimpscocktail und dann geht es für Papa wieder zurück nach Wien. Ohne ihn wären wir noch immer an Anfang. Vieles kann man hier weder kaufen noch reparieren lassen. Papa ist mit einigen kaputten Geräten nach Wien unterwegs und wird sie reparieren oder - wenn das nicht geht - neue Geräte besorgen. Florian´s Familie kommt uns im November besuchen und wird dann mit vielen elektronischen Schätzen im Gepäck anreisen. Bis dahin werden wir Urlaub von dem Wahnsinn machen, und auch keine Blogeinträge schreiben. Es geht gestärkt weiter am 11.11. um 11:11 h mit hoffentlich schönen Urlaubsbildern!

IN LETZTER SEKUNDE

Martina Nachdem wir mit Papa wieder auf die Esperanza zurück gekehrt sind, wollten wir unsere Bordbatterien mittels Motor und Lichtmaschine einmal komplett aufladen. Der Test verlief mit einigen Schwierigkeiten. Zuerst hat es mit zu viel Spannung in die Startbatterie geladen, sodass unser neues Batteriekontrollgerät, das die Bordbatterien von der Startbatterie trennt, die Batterien nicht zusammengeschlossen hat. Laut Beschreibung tut sie das, wenn eine Batterie über 16 Volt hat. Schlussfolgerung: der Schnellladeregler ist auch kaputt, ist aber kein Problem. Wir haben dieses Gerät jetzt abgeklemmt, und jetzt ladet alles wie gewollt. Als wir den Ladevorgang wieder starteten, machte sich nach ca. 3 Stunden ein sonderbares Geräusch bemerkbar. Ich sagte zu Florian: "Ich höre ein eigenartiges, mir fremdes, schepperndes Geräusch aus dem Motorraum." Florian hasst es mittlerweile, wenn ich wieder irgendetwas höre. Es hilft alles nichts, ich höre es aber trotzdem. Jetzt gesellt sich au

SOFTWAREPROBLEM

Florian Nach einer Woche Hilfe war Zeit für Helmut zurückzufliegen. In Panama City legten wir noch zwei kurze Zwischenstopps bei ICOM Händler (Funbkgeräte) ein; die Preise für ein neues Kurzwellenfunkgerät sind doch sehr hoch (ICOM 802 ca. 2.400,00 und ICOM 718 ca. USD 1.200,0) und wir wissen noch gar nicht, ob unser Antennentuner überhaupt noch funktioniert. Weiter gings zum Centro Marino, das größte Schiffszubehörgeschäft an der Pazifikseite. Leider gibt es auch dort nur Landstromladegeräte mit 120 Volt - hoffentlich kann Elctronica Willy in Colon, dem wir unser kaputtes Ladegerät gebracht haben, dieses reparieren. Dann noch zum Fischmarkt ein Abschiedsfischessen mit Helmut und ab zum Flughafen Tocumen. Dort die angenehme Nachricht: Martinas Führerschein lag noch bei AVIS; warum diese Hiasln uns nicht anrufen weiß niemand. Für den Plotter holen wir uns eine Zollbestätigung, damit wir bei der Wiedereinfuhr keine Probleme bekommen - dem Zollbeamten kommt kein Grinser aus (wir haben ihn

OJE

Martina Es ist für uns schon fast unglaublich, aber der heutige Tausch der Wellendichtung war kein Problem. Alles passt, alles dicht, die Schraube ist wieder drauf und das Getriebe läuft ganz rund. Papa ist zufrieden und das ist ein echtes Gütezeichen. Die Großbaustelle kann geschlossen werden, und ich mache mich an die Arbeit und reinige den Öl versauten Motorraum. Jetzt bleibt noch Zeit, um gemeinsam mit Papa das neue UKW Radio einzubauen. Es scheint vorerst alles wie am Schnürchen zu laufen und der erste Sprechtest läuft sehr gut. In weiterer Folge sollen noch die GPS Daten vom Plotter mit dem UKW verbunden werden, damit in einem Ernstfall unsere genauen Koordinaten durch drücken einer einzigen Taste automatisch übermittelt werden. Dies stellt sich aber als Problem heraus, weil es nicht und nicht gelingt die GPS Daten in dieses blöde UKW Funkgerät zu bekommen. Es wird gelötet, gesteckt, umgesteckt, umgelötet, heftigst diskutiert, Hilfe aus dritter Hand in Anspruch genommen und sogar

POSITIVE KATASTROPHE

Martina Für den heutigen Tag waren 2 Dinge geplant, UKW Funkgerät einbauen und installieren und die Wellendichtung für das Stevenrohr zu tauschen. (Die Abdichtung der Antriebswelle durch den Schiffsrumpf) Papa meinte, wir sollten mit der Wellendichtung beginnen, da man nie wissen kann, was es für Überraschungen gibt. Gestartet wurde mit dem Abzug des Propellers, damit man die Welle so weit aus dem Getriebe ziehen kann, um dann die Wellendichtung abzuziehen und danach die neue Dichtung wieder drauf schieben zu können. Da es sich wie erwähnt um Teile handelt, die durch den Schiffsrumpf gehen, gilt es natürlich einige Vorbereitungen zu treffen, damit nicht all zuviel Wasser ins Schiff eindringt. Papa bespricht mit Florian ganz genau den Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte und dann geht`s los. Dichtungsmassen, Fetzen und alle notwendigen Werkzeuge liegen bereit. Die Schraube lässt sich mit Hilfe eines von Papa selbst kontruiertem Werkzeuges problemlos abziehen, danach schlägt  Florian die

EINKAUFEN

Martina Unser Wecker läutet um 6:15 denn wir wollen zeitig nach Colon fahren, da heute ein 3 tägiges Wahlfahrts Fest in Portobelo beginnt, und angeblich unzählige Polizeikontrollen und viel Verkehr sein soll. Ich bin die Chauffeurin. Planmäßig verlassen wir die Marina und kommen nach einer halben Stunde Fahrzeit gut durch Portobelo durch. In dem kleinen Örtchen Maria Chiquita werde ich zu einer Kontrolle gestoppt. Pass und Führerschein bitte; kein Problem; ich greife zielstrebig in meine Handtasche - doch da ist kein Führerschein. Der Polizist hat kein Erbarmen. Ich muss das Mietauto am Straßenrand abstellen, mit dem Bus wieder zurück aufs Schiff den Führerschein holen, erst dann dürfen wir weiter fahren. Mittels telefonischer Hilfe eines hier lebenden Österreichers schafft Florian es nach 1 Stunde und etwas ortsüblicher Nachhilfe, dass er mit dem Auto weiter fahren darf. Wir sind erleichtert! Unsere Einkaufsliste ist lange. Wir fahren wieder zum Electronic Willi und geben unser kaputt

STIMMUNGSSCHWANKUNGEN

Florian Meine Stimmungsschwankungen sind schon enorm. In der Früh habe ich in die Bilge geschaut - voll Wasser. Auch stellen wir fest, dass das Ladegerät, das 220 Volt Landstrom zu 12 Volt Bordstrom umwandelt kaputt ist. Meine Stimmung war dementsprechend bedrückt und deprimiert. Das Wasserproblem ist natürlich besonders unangenehm. Sinken wir nun tatsächlich endlich? Findet man die Ursache für ein Problem, dann ist das Problem schon zu 70 % gelöst; also Ursachenforschung beim Wassereintritt. Dieser entsteht nur, wenn der Motor läuft - und es ist Salzwasser; also von draußen. Bei laufendem Motor krieche ich in den heißen Motorraum und suche nach dem Wassereintritt - und finde ihn unter dem Impeller. Irgendwas ist da undicht. Ich baue den Teil aus und Helmut weiß zum Glück gleich die Ursache - undichte Simmerringe. Nachdem diese getauscht und ich im Motorraum zurück unter Verrenkungen das ganze wieder eingebaut habe, ist die Sache dicht. Helmut hat in der Zwischenzeit die Verkabelung fü

WAS JETZT?

Martina Gleich nach dem Frühstück wird das Schiff wieder zum Gesamtarbeitsplatz. Das heutige Ziel sollte sein, die aufwendigen Arbeiten für eine funktionierende Stromversorgung abschließen zu können. Auf Hochdruck wird geschraubt, gemessen, getestet und improvisiert. Um 13 h stehen wir aber an, Papa braucht unbedingt 3 Hochleistunsgdioden mit einer Stärke von mindestens 50 Ampere und einen Transistor. Ich versuche übers Internet Informationen zu bekommen, wo wir diese elektronischen Teile erhalten. Leider finde ich nur eine Adresse in Panama City, das wären dann gute 3 Stunden Fahrzeit in eine Richtung. Ich rufe eine Österreicherin an, die schon seit 14 Jahren hier lebt, und bekomme die angenehme Auskunft, dass es einen Chinesen in Colon gibt, der Dioden hat. Wir machen uns voller Hoffnung auf den Weg und erreichen nach 2 Stunden Colon. Dank der guten Wegbeschreibung von Silvia ist der "Electronic Willi" leicht zu finden und auch sehr kompetent. Nach wenigen Minuten haben wir

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina verw

PAPA IST DA

Martina Wir sind um 7:15 Uhr mit dem öffentlichen Bus nach Colon gefahren. Um 9:30 Uhr - kaum in Colon ausgestiegen - ging es auch schon mit dem nächsten Bus nach Panama City. Es war dann bereits 12:15 Uhr, als wir in der Albrook Mall ankamen. Schnell ein paar Bissen gegessen, ein paar LED Ersatzlampen käuflich erworben, und dann ging es schon mit dem nächsten Bus weiter zum Flughafen. Wir hatten noch genug Zeit, um das reservierte Mietauto von Avis zu übernehmen. Hatten noch einige Schrecksekunden, da uns die Angestellten ohne Pass kein Auto geben wollten. Wir haben aber keine Pässe eingesteckt, so dachten wir. Erst als sich unsere Verzweiflung zugespitzt hatte, ist Florian eingefallen, dass wir unsere Pässe ja bei den Schiffspapieren haben. Ja und unsere Schiffspapiere hatten wir mitgenommen, da wir bei möglichen Problemen mit den Ersatzteilen beim Zoll vorweisen wollten, dass unser Schiff in Transit ist. Tatsächlich, die Pässe waren in der Mappe, und dann gab´s auch das Mietauto. Da

ISLA MAMEY

Martina Mitten im Werken klopft es an unsere Bordwand. John und Medea, nette Segler vom selben Steg, fahren mit dem Dingi zu einem sehr netten Strand und fragen, ob wir nicht auch etwas Abwechslung brauchen könnten. Florian sagt kurzentschlossen zu, und so entkommen wir dem Wahnsinn für zwei Stunden. Ach das tat wirklich gut.

WICHTIGE HILFSDIENSTE

Martina Dank technischer Auskunft, Ratschlag von Papa und einer vorübergehenden Überbrückung des elektronischen Temperaturreglers (TEC) durch Florian haben wir seit Montag wieder einen kühlenden Kühlschrank. Papa hat schon einen Plan, wie er das repariert, denn diesen TEC konnte er anscheinend in Österreich nicht so schnell bekommen. Florian hat das AIS an seinen Laptop angehängt und versucht herauszufinden, was noch funktioniert und was wirklich kaputt ist. Am Laptop sieht das AIS in Ordnung aus, doch es überträgt kein Signal an unseren Plotter - also sind keine fremden Schiffe am Plotter sichtbar. Viele Fakten werden gesammelt, und dann wird hoffentlich mit Hilfe von Yachtelektronik Ober und Papa das Rätsel gelöst werden. Ich versuche allzeit bereit zu sein, um den Schraubenzieher, Zange, Schraubenschlüssel, Kabel, Nussensatz etc zu halten, holen, auszutauschen und dabei hilfsbereit, positiv, aufmunternd und bewundernd zu sein. Zwischendurch räume ich immer wieder zusammen, putze den

EIN ERLEUCHTETER SONNTAG

Florian Gestern habe ich ja das neue Ankerlicht für das Masttop gebaut. Heute war alles getrocknet und so ging es nach dem Frühstück ab nach oben. Das schaukelt natürlich ganz gut so auf 17 Metern Höhe. Und dann oben Kabel abschneiden, abisolieren, Ankerlicht mit winzigen Beilagscheiben und Muttern verschrauben, Kabel verbinden und isolieren - und nichts fallen lassen! Es ist schon eine mühsame Sache und man darf nicht hudeln. Aber schließlich habe ich alles geschafft. Wieder an Deck gab´s noch das vordere Positionslicht (also die rot/grün Laterne) zu reaktivieren; Fassung umpolen (denn den alten Glühbirnen war egal, wo plus und minus ist - ganz anders die LEDs), alles zerlegen und wieder zusammenbauen. Auch das war schließlich geschafft. Also war sonntagnachmittägliches Ausruhen angesagt. Wir haben unser Dingi ins Wasser gekrant und wollten einen kleine Ausflug machen - weg von der Stätte der Arbeit. Außenborder springt super an - und stirbt ab. Also Motor zerlegen und Vergaser entlee

SCHRITT FÜR SCHRITT

Florian Die Situation ist natürlich alles andere als einfach, doch ich fühle mich nur dann hilflos, wenn ich nicht weiß, wie ich eine Situation lösen soll. Anfangs gleich nach dem Blitzeinschlag waren wir schon sehr niedergeschlagen und haben unser ganzes Abenteuer in Frage gestellt. Allerdings ist ein Abbruch auch nicht so einfach zu bewerkstelligen (jedenfalls ein geordneter Abbruch). Wir haben uns dann also zusammengesetzt und haben unsere Möglichkeiten und die weitere Vorgangsweise erörtert. Der wichtigste Punkt war zunächst einmal in Sicherheit zu kommen. Wir lagen ja in Brandungsnähe in Portobelo; glücklicherweise ließ sich der Motor am Morgen nach dem Blitzeinschlag noch starten und wir konnten uns nach Puerto Lindo in die halbfertige Marina verlegen, Dann haben wir Martinas Vater Helmut gefragt, ob er zu uns fliegen und uns helfen würde. Als er zugesagt hat, war das eine große Erleichterung; denn wir haben ja vor allem elektrische Probleme und Helmut ist ein begnadeter Elektrot

SCHÖN FREUNDE ZU HABEN

Martina Vielen Dank für eure lieben Worte. Es ist mir schon klar, dass es viel schlimmer ausgehen hätte können. Wir hatten sicher auch sehr viel Glück im Unglück, denn dass wir das gesund überlebt haben ist sicher das Beste an der ganzen Misere. Florian ist dauernd am messen, löten, schrauben und Fehler suchen. Wir haben bereits wieder Strom in unseren Bordbatterien und somit haben wir Licht. Unser Kühlschrank dürfte ganz kaputt sein, und so mussten wir rasch eine Lösung für unsere voll verproviantierte Kühlbox finden. Das meiste Fleisch habe ich rasch in Gläser eingekocht, und teilweise haben wir Lebensmittel bei anderen Schiffen im Kühlschrank untergebracht. Gestern entdeckten wir, dass es auf der Marinabaustelle Eis zu kaufen gibt, somit kommen wir mit unseren restlichen zu kühlenden Sachen über die Runden. Gekocht wird sowieso nicht viel, denn der Appetit ist uns vergangen. Florian ist heute um 7 h mit dem Bus nach Colon gefahren, und versucht einiges an Ersatzteilen zu besorgen. I