Direkt zum Hauptbereich

POSITIVE KATASTROPHE

Martina

Für den heutigen Tag waren 2 Dinge geplant, UKW Funkgerät einbauen und installieren und die Wellendichtung für das Stevenrohr zu tauschen. (Die Abdichtung der Antriebswelle durch den Schiffsrumpf)


Papa meinte, wir sollten mit der Wellendichtung beginnen, da man nie wissen kann, was es für Überraschungen gibt. Gestartet wurde mit dem Abzug des Propellers, damit man die Welle so weit aus dem Getriebe ziehen kann, um dann die Wellendichtung abzuziehen und danach die neue Dichtung wieder drauf schieben zu können. Da es sich wie erwähnt um Teile handelt, die durch den Schiffsrumpf gehen, gilt es natürlich einige Vorbereitungen zu treffen, damit nicht all zuviel Wasser ins Schiff eindringt. Papa bespricht mit Florian ganz genau den Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte und dann geht`s los. Dichtungsmassen, Fetzen und alle notwendigen Werkzeuge liegen bereit. Die Schraube lässt sich mit Hilfe eines von Papa selbst kontruiertem Werkzeuges problemlos abziehen, danach schlägt  Florian die Welle mit viel Kraft aber doch vorsichtig aus dem Getriebe.



Bevor der nächste Arbeitsschritt erfolgt, stellt Florian die verhängnisvolle Frage: "Darf das Getriebe ein Spiel haben?" (darf das Getriebe wackeln?).
WAS?!?! -  tönt es entsetzt aus Papas Mund, WAS TUT ES?
Florian: "Ich kann das Getriebe dreidimensional leicht hin und her bewegen"


Papa: "ganz schlecht, das darf nicht sein, das kann so nicht bleiben. Das Getriebe muss ausgebaut werden und dem muss auf den Grund gegangen werden"
Unsere Köpfe fallen zu Boden, Papa fliegt in zwei Tagen und wir haben einen Getriebeschaden! Ist es jetzt endlich so weit, können wir die Esperanza jetzt endlich versenken, das war Florian´s erste Reaktion.
Wir erholen uns nur langsam von dem Schock, es hilft nichts, das Getriebe muss ausgebaut werden. Florian steckt für 2 Stunden zusammengelegt, verkrümmt und auf allen vieren im 40° heißem Motorraum und baut das Getriebe aus. Schweiß trieft aus allen Poren und Florian stöhnt und flucht bis er endlich das 30 kg schwere Getriebe in die Plicht stemmt.



Gleich zu Beginn der Zerlegung fallen die Teile des Kugellagers auch schon heraus. Metallspäne haben sich schon im Getriebe verteilt und verklemmt. Wir hatten riesen Glück, dass wir diesen Schaden durch Zufall entdeckt haben. Unser kaputtes Kugellager ist Gott sei Dank ein sehr gebräuchliches, und wir bekommen es auf Anhieb bei einem Mechaniker in Sabanitas nur eine Autostunde entfernt.



Um 15:30 beginnen die Reparaturarbeiten und der Wiedereinbau des Getriebes. Um 20 h zischen erleichtert und glücklich die Bierdosen. Die Wellendichtung und das UKW kommen morgen dran!
Möglicherweise ist das auch ein Blitzschaden, man kann es nicht sagen!

Beliebte Posts aus diesem Blog

BELLA ITALIA WIR KOMMEN

Florian 26.07.2013 Heute gab es Chilli con Carne (mild); aus Dezember 2012 – hat Martina schon voraussichtig eingerext. Ich koche, Martina umarmt den Kübel. Wir hatten eine eher unruhige Nachtfahrt von Lastovo. Unter Passatbesegelung (Schmetterling mit ausgebaumter Fock und Genua) rollte das Schiff heftig in der Kreuzwelle (1-2m). Die Tauchflaschen im Bad machten sich auch selbständig. Das AIS (Automatic Identification System) ist großartig. So sehen wir jedes Schiff mit Kurs, Geschwindigkeit, Zeitpunkt und Distanz des nächsten Kontakts bereits Lange (zumindest eine Stunde) zuvor. Danke nochmals an Helmut (Martinas Papa) für die mühsame Installation (wenngleich nun das Licht im Kasten auch nur leuchtet, wenn das AIS eingeschaltet ist – wir haben eben ein Schiff mit persönlichen Besonderheiten). Ich überlasse Martina die Nachtwachen vom 20:00-23:00 Uhr und von 02:00 – 05:00 Uhr. Vom Gefühl her hat man dann nur eine Wache, da man bis 23:00 Uhr ohnedies noch nicht richtig müde ist. Um 4:2

50.GEBURTSTAG

Martina Mein Tag, ja das wurde wirklich ein spezieller Tag. Ich habe lange geschlafen, und wurde mit einem perfekten Frühstück, es gab sogar frisches Brot, aus dem Bett geholt. Unser Tisch hat sich gebogen und ich habe es genossen. Florian fragt sich ja manchmal wie so ein kleiner Mensch so viel essen kann! Danach wollte ich in die Hauptstadt St George fahren. Zuerst ein Fußmarsch von ca. 30 Minuten, die nach einem Bordtag sehr angenehm sind, bis zur Hauptstrasse. Dort fährt dann laufend der Bus Nr. 2 und man fährt um 3 ECD ( 1 East Caribbean Dollar = 0,27 Euro) ca 20 Minuten bis nach St. George. Wir besuchen den Gewürzmarkt, Grenada ist als Gewürzinsel speziell wegen der Muskatnuss bekannt, und Florian probiert wieder einmal einen lokalen Friseur aus. Wir kommen in der Carenage von St George an einem Restaurant einer Österreicherin vorbei und genießen nach langem wieder zwei Krügerl Bier. Wir werden sicher noch einmal zurück kommen und dann ein Wiener Schnitzel bei ihr essen, Sehnsuch

EVERGLADES

Florian Ein Floridabesuch darf nicht ohne einen Besuch in den Everglades vorbei gehen; und eine solcher ist mit einem Airboat genau nach meinem Geschmack. Also war´s heute soweit - auf der Algator Alley (Highway 41) ist ein Airboat Anbieter neben dem anderen. In Everglade City haben wir dann zugeschlagen. Ein Pilot bzw. Kapitän (immerhin ist es ja ein Boot - wenn auch mit Propellerantrieb) und sechs Passagiere, so fährt man zunächst gemütlich durch den Irrgarten der Mangroven. Doch wenn es dann auf´s offenere Grasland (Sumpfgras) geht, dann zischt man mit bis zu 50 km/h dahin - echt super! So ein Airboat ist mit einer 5,7 Liter Maschine mit 410 PS ausgestattet und braucht in der Stunde ca. 25 Liter Sprit - und laut ist es Ende nie! Meine Ohren "klingeln" jetzt noch, und zwar trotz der Schallschutzkopfhörer; die Kapitäne müssen alle schwerhörig sein. Danach haben wir auch noch einen Spaziergang über einen Stelzenpfad durch die Sumpflandschaft unternommen, auf der Suche nach ei