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Atlantiküberquerung 4. Tag

Martina

Gerade rechtzeitig, um die zweite Kerze des Adventkranzes anzuzünden ist der Wind komplett eingeschlafen. Das muss man sich wirklich bildlich vorstellen. Nur Wasser - ein treibendes Segelbott und ein Adventkranz in der Plicht mit zwei brennenden Kerzen - ich glaube das gabs noch nie. Wir singen "Leise rieselt der Schnee" bei 28 Grad und verspeisen Vanillekipferl und Kletzenbrot von meiner Mama. Wenn´s schon nicht sehr weihnachtlich ist, dann ist es zumindest sentimental. Mein zweites Weihnachten ohne Roman und meiner Mama, da purzeln gleich die Tränen.

Die Segel sind alle gut eingerollt und warten auf ihren nächsten Einsatz. Aber heute wird das nichts mehr.


Die Gribfiles versprechen erst für Mittwoch den 11.12. konstante Winde. Nachdem wir keine Fahrt machen ändern wir die Nachtwachen und schauen nur alle 40 Minuten, ob alles o.k. ist. Das erleichtert die Wachen sehr und wir sind beide gut ausgeschlafen. Wir genießen ein herrliches Frühstrück, danach richte ich einen neuen Angelköder her, Florian säubert das Unterwasserschiff - ich halte Ausschau, ob sich eine große Flosse nähert.



Zum ersten Mal beobachten wir die viel besprochene Atlantikwelle. 2-3 m Meter hoch aber 300-400m lang rollt sie unbemerkt unter der ESPERANZA durch. Um 12 UTC kommt eine leichte Brise auf und wir segeln nur unter Genua bei 6,7 Kn Wind aus Süd und machen unglaubliche 1,8 Kn Fahrt. Naja - unser Plotter sagt 58 Tage bis Tobago. Das bedeutet "die Schoko wird rationiert".




Etmal 12:000 UTC 23 sm, Pos. 15°31´N 029°13´W

p.s.: Wir begrüßen - unbekannter Weise - Jan aus Hamburg an Bord. Danke für die SMS!

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