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Atlantiküberquerung 5. Tag

Florian

Als der Wind gestern wieder eingeschlafen ist haben wir den Motor gestartet, um Strom zu machen und doch ein wenig weiter zu kommen. Als der Motor läuft spritzt schon wieder kein Wasser aus dem Auspuff. Also Motor stop und Motorraum auf. Irgenwo muss der Kühlwasserkreislauf verstopft sein. Ich zerlege sämtliche Schlauchverbindungen und stelle fest, dass bei einer T-Kreuzung beim Schwanenhals oben, wo die eine Leitung nach dem Auspuffkrümmer Wasser einspritzt und die andere Leitung Wasser in den Auspufftopf oben am Schwanenhals einspritzt, der Gummi vom Schlauch durch Hitze geschmolzen ist und das T-Stück verklebt hat. Na hoffentlich ist es das jetzt!! Kaputte Schlauchenden abgeschnitten, Schläuche geputzt und wieder zusammen geschraubt. Auch den dicken Abgasschlauch, der den Krümmer mit dem ersten Auspufftopf verbindet und der beim Krümmer schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde baue ich aus, drehe ihn um und habe nun das "schöne" Ende am Krümmer und das "schlechte" am kühleren Auspufftopf.

1,5 Stunden später ist alles wieder zusammengebaut. Zur Sicherheit auch noch Ölstand geprüft und einen Liter Öl nachgefüllt - "Sei gut zu deinem Motor, dann ist er auch gut zu dir " (alte uzbekische Seglerweisheit, 17. Jhdt)!! Ich bin guter Dinge, dass die Sache nun endgültig behoben ist. Wir starten den Motort erneut und Er spuckt wie ein junger - Problem behoben!

Zur Feier des Tages gibt es heute Kinoabend (Kinomontag - da sind die Karten billiger). Sie spielen "Lincoln" - Sound über die Lautsprecherboxen des Radios. Es ist schon irreal; draussen der glatte Atlantik und drinnen wir bei Schoko und Chips und beobachten wie Lincoln für die Abschaffung der Sklaverei kämpft.

Die Nacht ist ruhig. 40 Minuten Kontrollblickintervalle lassen einen ganz gut schlafen. Nur Martina wird von zwei Großfischern (einer ohne AIS!) auf Trab gehalten.


Heute am Morgen - der Atlantik ist noch ruhiger als gestern. Ich befestige das neue Kunststofflager des Hilfsruders besser, da es sich immer hinaufschiebt. Mit dem Schraubenzieher tauchend unter Wasser eine Mini-Schraube (selbst bei nur geringer Welle) anziehen ist eine Herausforderung. Sie gelingt (und auch die Haie entdecken mich nicht rechtzeitig). Martina bäckt uns inzwischen frisches Brot.

12:00 UTC etmal 40 sm, Pos. 15°28´N 029°52´W

Mittagessen - Szegediner Krautfleisch von Martina hervorragend eingerext. Und vom zweiten Bund Bananen ist nur noch eine einzige übrig. Ach ja wegen der erhaltenen diesbezüglichen Warnung: die abführende Wirkung der Bananen wird von mir mit der verstopfenden Wirkung von Bitterschokolade neutralisiert - und gegen das Sodbrennen der Schokolade gibts eine Banane.

künstlerische Nachtschleife  :-((

...und wir warten weiter auf Wind.


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