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Atlantiküberquerung 12. Tag

Martina

Nachdem unsere Bordmittel für alle Reparaturen des Autopiloten erschöpft waren, und wir trotzdem zu keinem verläßlichen Autopiloten kamen, bangten wir uns auch wieder durch letzte Nacht. Der Wind ist stärker geworden (25-30 Knoten). Dadurch tritt der Kursverfall des Autopiloten häufiger ein. Mehrfach reisst es uns aus dem Schlaf und wir müssen raus an die Pinne Kurs per Hand korrigieren, Autopiloten komplett abdrehen; nach einigen Minuten wieder aufdrehen, damit er wieder funktioniert. Immer wieder bekommen wir eine heftige Salzwasserdusche ab, und leider auch die Kombüse. Das heißt Schiff und uns danach wieder mit Essigwasser salzfrei und trocken legen. Und das bei einem Seegang von 4-5 Meter Welle. Es ist so ruppig, dass sogar einer von Florians Schlapfen sowie sein Gesundheitssitzpolster aus der Plicht über Bord gespült werden.

Der neue Autopilot ist bereits bestellt und kommt mit Freunden in den Weihnachtsferien. Um uns und den Autopiloten zu schonen, hat Florian die Segelstellung und den Kurs zum Wind geändert. Wir segeln nun nicht mehr vor dem Wind sondern mit voller Fock BB und einem Fetzerl Genua StB ca. 150% Stb vor dem Wind. Das ist angenehmer. Daraus ergibt sich für uns automatisch ein neues Ziel. Wir werden BARBADOS anlaufen, unsere Freunde dort treffen, die angenehmer Weise ohnedies dorthin fliegen. Wir Segler müssen flexibel sein. Wenns nach mir geht, kommt Tobago dann gleich nach Barbados.

12:00 UTC etmal 136 sm, Position 13°42´N 044°58´W

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...