Florian
Nach der windstillen Regenerationsphase (die hätte wohl erst nach der ersten Hälfte gehört, aber man kann halt nicht alles haben) schalteten wir gestern am späten Nachmittag den Motor an, um Strom zu machen, zu prüfen, ob der Motor wieder Probleme macht und um den 30. Längengrad West zu überqueren. Der Motor lief wie ein Glöckerl und nach Überquerung des 30. Längegrades stellten wir unsere Bordzeit eine Stunde zurück - wir haben daher nun UTC -2 Stunden - also 4 Stunden früher als Mitteleuropa. Die seglerischen Zeitangaben sind allerdings in UTC, sonst wirds zu unübersichtlich.
Für heute Mittag war die Rückkehr des Windes angesagt. Der Wind kam auch, aber um Mitternacht. Also aufgestanden und gleich einmal Passatbesegelung gesetzt (Fock + Genua je ausgebaumt). Der Wind kam allerdings dann doch zu weit von Nord also um 02:00 Uhr alles retour und Groß + Genua hinauf. Der Wind blies dann zunächst angenehm mit 9-10 Knoten aus 90° StB. Als die Schubstange unseres Autopilots ein eigenartiges "klingeln" von sich gab wechseltes wir sie gegen die Ersatzschubstange. Der Wind legte zu und plötzlich drehte die ESPERANZA gierig in den Wind. Der "neue" Autopilot war überfordert und hielt den Kurs nicht. Unter Handsteuerung brachten wir sie wieder "auf Schiene". So gings dahin mit 6-7 Knoten Fahrt.
Natürlich baute sich die Welle rasch auf, leider Welle von NW gegen Wind aus NO - Resultat unangenehme Kreuzseen - also Buckelpiste fahren mit 16 Tonnen untern Hintern (mit Schiern super, mit einem Langkieler absolut verzichtbar). Als bei Morgengrauen neuerlich der Autopilot überfordert war und wir wieder zu Hilfe eilen mussten war klar, der alte muss wieder her.
Also Werzeugkoffer ausgepackt, alten Autopilot aufgeschraubt und geprüft. Ich habe keine Grund für ein "Klingeln" gefunden, also sollte er hoffentlich funktionieren. Bei voller Fahrt den Autopilot wechseln ist nicht ganz super - hinten am Heck, aber was sein muss, muss sein. Nach erfolgreichem Rücktausch arbeitet die alte Schubstange jetzt wieder einwandfrei. Und dann frischte der Wind auf 15-18 Knoten auf und wir legten das erste Reff ins Groß. Und so pflügen wir auch jetzt relativ ruppig durch den Atlantik. Hie und da steigt uns eine Welle ins Cockpit, aber wir sind bereits müde genug, dass uns das nicht mehr zu sehr beunruhigt. 400 sm seit Kap Verden liegen hinter uns, nur noch 1.700sm vor uns.
Ganz ehrlich - Langfahrten sind beim Segeln nicht witzig. Aber ich schätze die Freude nach erfolgreicher Absolvierung ist dafür umso größer. Also durch - wir haben eh keine Alternative.
12:00 UTC etmal 76sm, Position 15°22N 031°08W
Martina hat schon eine Tablette gegen Seekrankheit genommen.
Nach der windstillen Regenerationsphase (die hätte wohl erst nach der ersten Hälfte gehört, aber man kann halt nicht alles haben) schalteten wir gestern am späten Nachmittag den Motor an, um Strom zu machen, zu prüfen, ob der Motor wieder Probleme macht und um den 30. Längengrad West zu überqueren. Der Motor lief wie ein Glöckerl und nach Überquerung des 30. Längegrades stellten wir unsere Bordzeit eine Stunde zurück - wir haben daher nun UTC -2 Stunden - also 4 Stunden früher als Mitteleuropa. Die seglerischen Zeitangaben sind allerdings in UTC, sonst wirds zu unübersichtlich.
Für heute Mittag war die Rückkehr des Windes angesagt. Der Wind kam auch, aber um Mitternacht. Also aufgestanden und gleich einmal Passatbesegelung gesetzt (Fock + Genua je ausgebaumt). Der Wind kam allerdings dann doch zu weit von Nord also um 02:00 Uhr alles retour und Groß + Genua hinauf. Der Wind blies dann zunächst angenehm mit 9-10 Knoten aus 90° StB. Als die Schubstange unseres Autopilots ein eigenartiges "klingeln" von sich gab wechseltes wir sie gegen die Ersatzschubstange. Der Wind legte zu und plötzlich drehte die ESPERANZA gierig in den Wind. Der "neue" Autopilot war überfordert und hielt den Kurs nicht. Unter Handsteuerung brachten wir sie wieder "auf Schiene". So gings dahin mit 6-7 Knoten Fahrt.
Natürlich baute sich die Welle rasch auf, leider Welle von NW gegen Wind aus NO - Resultat unangenehme Kreuzseen - also Buckelpiste fahren mit 16 Tonnen untern Hintern (mit Schiern super, mit einem Langkieler absolut verzichtbar). Als bei Morgengrauen neuerlich der Autopilot überfordert war und wir wieder zu Hilfe eilen mussten war klar, der alte muss wieder her.
Also Werzeugkoffer ausgepackt, alten Autopilot aufgeschraubt und geprüft. Ich habe keine Grund für ein "Klingeln" gefunden, also sollte er hoffentlich funktionieren. Bei voller Fahrt den Autopilot wechseln ist nicht ganz super - hinten am Heck, aber was sein muss, muss sein. Nach erfolgreichem Rücktausch arbeitet die alte Schubstange jetzt wieder einwandfrei. Und dann frischte der Wind auf 15-18 Knoten auf und wir legten das erste Reff ins Groß. Und so pflügen wir auch jetzt relativ ruppig durch den Atlantik. Hie und da steigt uns eine Welle ins Cockpit, aber wir sind bereits müde genug, dass uns das nicht mehr zu sehr beunruhigt. 400 sm seit Kap Verden liegen hinter uns, nur noch 1.700sm vor uns.
Ganz ehrlich - Langfahrten sind beim Segeln nicht witzig. Aber ich schätze die Freude nach erfolgreicher Absolvierung ist dafür umso größer. Also durch - wir haben eh keine Alternative.
12:00 UTC etmal 76sm, Position 15°22N 031°08W
Martina hat schon eine Tablette gegen Seekrankheit genommen.