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Atlantiküberquerung 13. Tag

Florian

Derzeit läufts. Der Autopilot hat uns bzw. den neuen Kurs lieb. Dafür müssen wir einen Umweg in Kauf nehmen. Aber der kürzeste Weg ist meist nicht der Schnellste und der Sicherste schon gar nicht. Also Geduld haben und die Zeit sinnvoll nützen.

Bei meinem täglichen Kontrollgang habe ich festgestellt, dass sich die Muttern, die die Pinne am Ruder befestigen gelockert haben und sich eine Mutter bereits verabschiedet hat - alles wieder festgezogen und neue Mutter aufgesetzt. Ein Kabelbinder der Stromverkabelung für die Solarpaneele ist gerissen - habe ich ersetzt. Auch habe ich Außenabdeckungen für unsere Speigatts (die "Löcher" in der Bordwand, durch die das überkommende Wasser wieder abfließen kann) gemacht. Jetzt kann nicht so viel Wasser durch diese von außen an Deck dringen und dadurch sollten die Sitzflächen bzw. das Cockpit womöglich trocken werden, sodass wir auch draußen sitzen können. Die Sonne ist ja Balsam auf unseren geschundenen Psychen.

Wir vermissen derzeit unser zu Hause sehr. "Schuld" daran sind die netten Geschenke von zu Hause. So haben wir etwa von meiner Schwester Maria einen Adventkalender mit persönlichen Winterfotos bekommen, oder auch einen Schoko-Adventkalender von Sabine, Martinas Trauzeugin, oder von meinem Bruder Martin einen Computerstick mit selbstgemachter Musik. Wann immer wir diese sehr persönlichen Dinge sehen, öffnen, hören etc. dann kommt das Heimweh und die Sehnsucht nach unserer Familie und unseren Freunden hoch und wir heulen drauf los wie die Schloßhunde. Danach geht´s dann wieder besser.


Martina hat von mir eine ordentliche Rückenmassage gegen ihre Rückenschmerzen bekommen. So lange herumsitzen und liegen führt zu körperlichen Defiziten. Ich versuche etwa mit einem Thera-Band meine Muskel ein wenig zu trainieren. Bislang klappt das ganz gut.


Aber wer meinen Bewegungsdrang kennt bzw. weiß, dass ich normal 50-70 km/Wochen laufe, der kann sich vorstellen, wie schwierig die Situation in unserer kleinen Nussschale werden kann.

Ich versuche aber die gegenwärtige Situation zu genießen und nicht an früher oder später zu denken. Wie heisst es so schön: "dont be no where, be now here". Endlich kann ich die Bücher zügig durchlesen, oder einmal faul einen Nachmittag herumknotzen oder lang ausschlafen. Auch die Nachtwachen sind leicht zu ertragen, wenn man ein gutes Buch zur Hand hat. Ich lese gerade einen Michael Crichton "Prey". Bis zu unserer Ankunft bin ich fertig.

12:00 UTC etmal 139 sm, Position: 14°00´N 048°25´W

p.s.: Andreas: wir werden gerne um 19:00 UTC auf 7.167 Mhz stand by sein. Vielleicht klappts.

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GUTE GEFÄHRTIN

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AN DIE ARBEIT

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ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

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