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Atlantiküberquerung 14. Tag

Martina

Der Wind hat wie vorhergesagt um gute 5Kn nachgelassen. Dies hatte zur Folge, dass wir statt der BB Fock jetzt mit der Genua auf der BB Seite fahren, denn wir wollen ja schließlich gerne vor Weihnachten ankommen. Beim Hantieren mit den Spi-Bäumen hat Florian gesehen, dass der Feststellbolzen für den BB Baum gebrochen und verlohren gegangen ist. Er hat`s provisorisch repariert, denn ohne Bäume können wir diesen Autopiloten schonenden Kurs nicht fahren. Wir glauben`s kaum, aber sonst war keine Reparatur notwendig - "jupi du"!

Also jetzt fragt ihr euch sicher was wir dann den ganzen Tag lang machen, zb. gestern:
Frühstück um 08h, bei solcher Wackelei dauert das ca.1Std., dann Rundgang am Schiff ob alles ok ist, immer wieder händische Kurskorrekturen wegen durchziehender Squalls. Lesen, Sudoko lösen, Tratschen, Musik hören und fischen. Apropo Fischen, gestern hätten wir einen großen Fisch gefangen, aber er hat uns leider die Angelrute aus der Verankerung gerissen und war samt der Angel dahin. Ja und deshalb gab`s dann Aerobic am Herd "Bauch, Bein Po und Florian ist froh", nicht nur wegen der köstlichen Penne mit gelben Paprika. Rezept folgt sobald ich wieder gutes Internet habe. Am Nachmittag kommt ein neuerlicher Regenguß den Florian für sein SPA-Programm nützt. Mir ist es durch den Wind dann doch zu kalt und ich bevorzuge wie zu Omas Zeiten die gute alte Waschlappenmethode. Haare waschen wäre super, aber bei diesen Wellenbergen sehe ich keine Chance ohne weiterm Kat, und das möchte ich auf keinen Fall.

Danach heist es Blog für euch schreiben, über das Iridium verschicken und schon ist es 16h. Gestern gabs dann noch ein Video - Avatar und danach machen wir uns fertig für die Nacht. Schlafstätte im Salon am Boden wieder aufbauen, draußen noch ein mal alles kontrollieren und dann gehen wir mit den Hühnern um 19h schlafen. Unsere Wachen sind nach wie vor von 19h-22h, 22h-01h; 01h-04h und 04h bis 07h aber wir machen seit dem 5.Tag nur noch alle 40 Minuten einen Kontrollblick. Bis jetzt haben wir nur 2 Schiffe gesehen und 2 weitere per AIS am Plotter in ca 20 Sm Entfernung, also beide außer Sichtweite!
Unsere Uhr haben wir seit dem 50. Längengrad West um eine weitere Stunde zurück gestellt, das heist Bordzeit ist nun UTC -3.

12:00 Uhr UTC etmal 130; Position 14°01´N 050°39´W

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...