Florian
Es läuft. Martinas Seekrankheit ist - zwar unter Anwendung von Tabletten aber doch - weg, sodass sie sogar ihre Stricksachen wieder ausgepackt hat. Die ESPERANZA zieht gemächlich ihre Bahn durch den Atlantik. Der Wind ist schwächer geworden. Das ist uns nur angenehm, denn wir haben ja bislang fast durchgehend die Segel gerefft gehabt. Die ausgebaumte volle Genua ist gerade perfekt für den Wind; und die Welle ist durch den geringeren Wind ebenfalls kleiner geworden - nur noch 2-3 Meter und halbwegs gleichmäßig.
Sonnenaufgang war heute um 09:55 UTC - wir merken, wie weit wir bereits im Westen sind. Im Morgengrauen habe ich Martinas Angel hinausgehängt (meine Angelrute hat ja ein Fisch geholt - ich glaube, das nennt man einen Präventivschlag. Bald sehe ich wieder einen Vogel um unseren Köder kreisen. Dass es ein Zeichen von Landnähe sei, wenn man Vögel sieht, ist ein Blödsinn. Wir haben Vögel in der Mitte des Atlantiks gesehen. Und so eben auch jetzt wieder. Ich zupfe also an der Leine, um keinen Vogel zu fangen und auf einmal zupft es zurück. Ich zupf wieder hin - dort wieder zurück und dann zupft es wieder - aber ganz fest! Ich habe einen Fisch am Haken und rufe nach Martina, die noch schläft. Sie ist gleich an Deck und spult die Angelleine auf, während ich mit dem Kescher am Heck warte. Es ist eine riesige Goldmakrele auch Mahi Mahi genannt; gelb, blau, grün leuchtet sie in den ersten Sonnenstrahlen. Nach einigen Mühen hab ich sie im Netz und hebe sie an Bord. Sie ist einen Meter lang (mit Maßband gemessen!) und wehrt sich nach Kräften.
Mit dem großen Messer durch die Kiemen einen Stich ins Gehirn erlöse ich sie rasch von ihrem Leiden. Das Ausnehmen darf ich machen, Martina grausts davor. Ausgenommen wiege ich sie auf unserer Federwaage - 3,5 Kilo; das wären dann ca. 4 Kilo lebend. Das ist mit Abstand der größte Fisch, den wir jemals gefangen haben. Martina übernimmt das Filetieren
- knapp 2 kg feinstes Filet bleiben über; der Kopf samt Gerippe geht zurück ins Meer.
Heute gibt´s als Tagesmenü also frischen Mahi Mahi - eine Delikatesse! Das Schicksal hat uns wieder lieb.
12:00 UTC etmal 147 sm, Position 13°49´N 053°08´W
p.s.: Lieber Reini, St. Thomas werden wir bis 9.1. nicht schaffen - schönen Urlaub!
Es läuft. Martinas Seekrankheit ist - zwar unter Anwendung von Tabletten aber doch - weg, sodass sie sogar ihre Stricksachen wieder ausgepackt hat. Die ESPERANZA zieht gemächlich ihre Bahn durch den Atlantik. Der Wind ist schwächer geworden. Das ist uns nur angenehm, denn wir haben ja bislang fast durchgehend die Segel gerefft gehabt. Die ausgebaumte volle Genua ist gerade perfekt für den Wind; und die Welle ist durch den geringeren Wind ebenfalls kleiner geworden - nur noch 2-3 Meter und halbwegs gleichmäßig.
Sonnenaufgang war heute um 09:55 UTC - wir merken, wie weit wir bereits im Westen sind. Im Morgengrauen habe ich Martinas Angel hinausgehängt (meine Angelrute hat ja ein Fisch geholt - ich glaube, das nennt man einen Präventivschlag. Bald sehe ich wieder einen Vogel um unseren Köder kreisen. Dass es ein Zeichen von Landnähe sei, wenn man Vögel sieht, ist ein Blödsinn. Wir haben Vögel in der Mitte des Atlantiks gesehen. Und so eben auch jetzt wieder. Ich zupfe also an der Leine, um keinen Vogel zu fangen und auf einmal zupft es zurück. Ich zupf wieder hin - dort wieder zurück und dann zupft es wieder - aber ganz fest! Ich habe einen Fisch am Haken und rufe nach Martina, die noch schläft. Sie ist gleich an Deck und spult die Angelleine auf, während ich mit dem Kescher am Heck warte. Es ist eine riesige Goldmakrele auch Mahi Mahi genannt; gelb, blau, grün leuchtet sie in den ersten Sonnenstrahlen. Nach einigen Mühen hab ich sie im Netz und hebe sie an Bord. Sie ist einen Meter lang (mit Maßband gemessen!) und wehrt sich nach Kräften.
Mit dem großen Messer durch die Kiemen einen Stich ins Gehirn erlöse ich sie rasch von ihrem Leiden. Das Ausnehmen darf ich machen, Martina grausts davor. Ausgenommen wiege ich sie auf unserer Federwaage - 3,5 Kilo; das wären dann ca. 4 Kilo lebend. Das ist mit Abstand der größte Fisch, den wir jemals gefangen haben. Martina übernimmt das Filetieren
- knapp 2 kg feinstes Filet bleiben über; der Kopf samt Gerippe geht zurück ins Meer.
Heute gibt´s als Tagesmenü also frischen Mahi Mahi - eine Delikatesse! Das Schicksal hat uns wieder lieb.
12:00 UTC etmal 147 sm, Position 13°49´N 053°08´W
p.s.: Lieber Reini, St. Thomas werden wir bis 9.1. nicht schaffen - schönen Urlaub!