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DIE DREI VOM SCHLAUCHBOOT

Dorrit

Zuerst einmal Entschuldigung für die Verspätung- die Gastkorrespondentin (also ich) hat irrtümlich geglaubt, sie sei hier auf Urlaub. Da lebt man ein recht bürgerliches Leben in der Großstadt und plötzlich wacht man auf in Barbados, geht ins Meer schwimmen und aus dem Nichts kommen drei wilde Segler auf einem Dingi (so heißt das Schlauchboot im Seglerjargon) daher..Florian, Martina und Horst sind also gestern von Bridgetown herauf in die Paynes Bay gesegelt,



wo wir einen herrlichen Nachmittag und Abend bei Thunfisch, einigen Flaschen Banks- so heißt das lokale herrliche Bier- und guten Gesprächen verbracht haben.
Wir sind froh, dass wir die beiden am 24.12. in so guter Verfassung wieder in die Arme nehmen konnten nach der abenteuerlichen Überfahrt. Von einem Abschied in Katzelsdorf zu einer Begrüßung in der Karibik, größer könnte der Unterschied nicht sein! Hier ist es tatsächlich postkartenmäßig schön:


türkises Meer und der weichste, samtigste Sandstrand der mir je untergekommen ist. Heiliger Abend auf der Esperanza bei "Stille Nacht" und "Oh Tannenbaum", wir haben alle ein paar Tränen verdrückt, Weihnachten ohne die Kinder ist nicht so meines :( aber die karibische Stimmung, die Freundlichkeit der Menschen hier und die lauen Temperaturen sind herrlich, das Wiedersehen mit den Beiden eine große Freude! Die Esperanza, für alle, die sie noch nicht persönlich kennen, ist eine ältere Dame die schon so Manches erlebt hat und die sehr solide, aber ziemlich spartanisch durch die Meere pflügt. Sie verlangt den beiden Skippern alles ab, Martina und Florian müssen so richtig kräftig und hart arbeiten. Hier übernimmt jetzt

Horst:

die ältere Dame Esperanza hat es in sich! Segeln werden noch richtig gesetzt und nicht gerollt, anstelle eines Steuerrades steuert man mit einer zwei Meter langen Pinne, wo noch Muskelkraft zum Steuern gefragt ist. Das Gewicht der älteren Dame verschafft ihr ein sicheres und solides Segeln aber schwach oder müde darf man an Bord nicht sein. Auf diesem Schiff muss man ALLES geben, dann ist sie glücklich und ihre Skipper auch. Manch einer behauptet ja dass sich Florian täglich ausschinden muss um in der Balance zu sein.
Danke für das schöne Segelerlebnis gestern!

Danke an unsere Gastautoren
Florian

PS . ich habe wieder eine technische Anfrage: Unser Tacktick MN30 Windmesser hat mit Ankunft auf Barbados den Geist aufgegeben. Offenbar ist der Akku in der drahtlosen Sendeeinheit (dort wo das Windrad montiert ist) das mit Solarzellen funktioniert, kaputt. Ich möchte den Akku tauschen. Bisher habe ich es nicht geschafft das Ding zu öffnen. Weiß jemand da draußen wie ich da hinein komme.

Martina

"Mit Nippel durch die Lasche ziehen gehts nicht", bitte Hilfe er ist schon wieder grantig.


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