Direkt zum Hauptbereich

KURSWECHSEL

Florian

Zunächst zu den Mordgeschichten von 2011. Wir wollen nach Fatu Hiva - der Mord war auf Nuku Hiva; da wollen wir später hin. Daher habe ich noch Zeit zu trainieren, um auf Nuku Hiva den feindlichen Pfeilen zu entkommen. Außerdem wird in Seglerkreisen gemunkelt, dass eine hohe Lebensversicherung auf den Ermordeten abgeschlossen war und ich habe keine Lebensversicherung - wäre also finanziell absolut unnötig mich zu grillen. Abgesehen davon, dass ich eh zu Zeh/zäh bin.

Aber der Reihe nach.

Wir sind also bei Tagesanbruch aus Atouna Richtung Fatu Hiva aufgebrochen. Leider hat die Wettervorhersage nicht das gehalten, was sie vorhergesagt hat. Wir sind in der Flaute motort, bis wir uns entschieden haben Fatu Hiva zu verschieben und nach TAHUATA - die kleine südliche Nebeninsel von Hiva Oa - zu motoren. Als wir in die nördlichste Bucht - Baie Hanamoenoa - einlaufen winken uns bereits MODESTA und PLASTIK PLANKTON entgegen. Das Wasser ist glasklar und die Bucht ist ein Traum. Bei 31° Wassertemperatur haben wir unser erstes ausgiebiges Bad samt Schnorcheln in den Marquesas genossen. Viele Fische haben zum Harpunieren eingeladen, aber die beiden anderen Schiffe hatten ausreichend Fisch gefangen und den haben wir auf der PLASTIK PLANKTON gegrillt - es war vorzüglich.


Am nächsten Morgen gings bei Tagesanbruch Anker auf - diesmal wirklich - Richtung Fatu Hiva, Hanavave Bay. Als wir am Hauptort von Tahuata vorbeifuhren, sahen wir erstmals die berühmte MS ARANUI V., halb Frachtschiff, halb Kreuzfahrtschiff, die Französisch Polynesien befährt und beliefert.


Als wir die Südspitze von Tahuata passierten schlug Martinas Angel an. Der Fisch war sehr stark und Martina bat mich ihn einzuholen. In dem Moment schlug meine Angel an, jetzt musste Martina selbst mit ihrem Fisch kämpfen. Es dauerte einige Zeit, aber schließlich hatten wir zwei prächtige Wahoo im Cockpit - 124 cm und 109 cm. Die Angeln bleiben die nächste Zeit eingepackt.



Leider kam der Wind in der Folge zu sehr aus Ost, sodass wir nicht genug Höhe laufen konnten, um die Hanavave Bay zu erreichen. Also entschlossen wir uns die südlichere Omoa Bay anzulaufen.



Die letzten 8 sm mussten wir im Windschatten der hohen Insel motoren, doch dann sahen wir unsere Bucht - und waren eher sprachlos. Brecher, Brandung, Gischt und fürchterliche Dünung. Die MODESTA, die wegen Überfüllung aus der 3 sm entfernten Hanavave Bay kam drehte gleich wieder um und fuhr zurück. Da es schon recht spät war, entschieden wir uns aber doch die eine Nacht hier zu ankern. Es war eine fürchterlich Schaukelei und ich schlief an Deck, um das Schiff zu überwachen, damit wir nicht zu nah an irgendwelche Brandung treiben. Martina schlief im Salon und ihr war natürlich schlecht.

Morgen soll es dann aber wirklich - endlich - in die Hanavave Bay gehen.

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...