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BELLA ITALIA WIR KOMMEN

Florian 26.07.2013
Heute gab es Chilli con Carne (mild); aus Dezember 2012 – hat Martina schon voraussichtig eingerext. Ich koche, Martina umarmt den Kübel. Wir hatten eine eher unruhige Nachtfahrt von Lastovo. Unter Passatbesegelung (Schmetterling mit ausgebaumter Fock und Genua) rollte das Schiff heftig in der Kreuzwelle (1-2m). Die Tauchflaschen im Bad machten sich auch selbständig.


Das AIS (Automatic Identification System) ist großartig. So sehen wir jedes Schiff mit Kurs, Geschwindigkeit, Zeitpunkt und Distanz des nächsten Kontakts bereits Lange (zumindest eine Stunde) zuvor. Danke nochmals an Helmut (Martinas Papa) für die mühsame Installation (wenngleich nun das Licht im Kasten auch nur leuchtet, wenn das AIS eingeschaltet ist – wir haben eben ein Schiff mit persönlichen Besonderheiten).

Ich überlasse Martina die Nachtwachen vom 20:00-23:00 Uhr und von 02:00 – 05:00 Uhr. Vom Gefühl her hat man dann nur eine Wache, da man bis 23:00 Uhr ohnedies noch nicht richtig müde ist.
Um 4:20 weckt sie mich – „dein Schiff“. Auf meine Frage, warum jetzt schon, meint sie, sie hat ein Intervall (wir lassen meine Stoppuhr in 20 Minuten Intervallen Alarm läuten, für einen Rundumblick; dazwischen darf man schlafen). „Warum dann aber 4:20 Uhr und nicht 5:20 Uhr?“ Das hat sie verwechselt. Also trete ich meine Wache eben bereits um 4:20 Uhr an und schicke Martina ins Bett.
Warum alle 20 min ein Kontrollblick über das Meer, wo wir doch AIS haben? Nur die Berufsschifffahrt ist verpflichtet ihre Schiffe mit AIS auszurüsten. Ich habe allerdings den ganzen heutigen Tag kein Schiff mehr gesehen, das nicht auch am AIS aufgeschienen wäre. Hier zwischen Montenegro, Mazedonien, Albanien und Italien gibt es keine Sportschifffahrt mehr wie in Kroatien; wir sind das einzige Segel am Horizont.
Die großen Tanker und Frachter ändern auch meist ihren Kurs, wenn sie uns zu nahe kämen. Als Segler genießen wir ja Vorrang gegenüber Motorschiffen und unser AIS setzt uns auch bei der Berufsschifffahrt am AIS auf den Bildschirm, sodass diese Grosschiffe uns sehen, wie wir sie. Nur ein riesiger Frachter hat heute um 6:00 Uhr Morgens Kurs auf uns gehalten. Obwohl ich drei Mal den Kurs 10 Grad geändert habe, hat er mich weiterhin im Fadenkreuz gehabt. Auf meine Funksprüche hat er nicht reagiert und so hatte ich meine Signalpistole bereits weiß geladen, um ihm eine vor die Brücke zu schießen, als er doch noch abdrehte und 0,2 nm achtern mit 14,5 Knoten an uns vorbeizog. Offenbar machen sich manche Berufskapitäne einen Spaß daraus kleine Florian-Segler zu verschrecken.

Die Zeit verschwimmt: durch die Nachtwachen, gleichförmiges Dahinsegeln und mangels geordneten Tagesablaufs verliere ich das Zeitgefühl. Wir essen (also derzeit im Wesentlichen nur ich – Martina/Kübel), lesen und schlafen wann immer uns danach ist.



Jetzt ist bereits der 27.07.2013 angebrochen. Wir verlassen die Adria und begeben uns ins Ionische Meer bei Santa Maria di Leuca. Nach 200 nm nonstop gönnen wir uns einen Platz in der dortigen Marina. Wir freuen uns auf eine wenig Ausruhen im Hafen; das Land wird aber sicherlich ordentlich wackeln. Unser Log zeigt 506 nm; es bleibt spannend…

Ja die Seekrankheit ist wie eine Geburt, kaum ist Sie vorbei, ist man wieder überglücklich!!! MARTINA

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