Florian
Nach der netten Verschnaufpause of den Islas del Rosario und nachdem wir unsere letzten Pesos ausgegeben hatten, war es am Samstag, 16.Mai Zeit aufzubrechen. Ich hatte eine fast schlaflose Nacht hinter mir, da unsere Ankerkette sich perfekt um und unter Korallenblöcke verfangen hat und wir in Mitten von Riffen lagen und ich bei der Ausfahrt nicht wieder "aufsitzen" wollte. Um 8:30 Uhr war Anker auf und ich musste mit Schnorchel und Taucherbrille unsere Ankerkette befreien. Das war zum Glück einfacher als befürchtet und wir waren frei. Nun aber mussten wir aus dem Riffgürtel hinaus. Wir verfolgten im Schritttempo die gestern mit dem Dingi abgefahrene Strecke; immer ein Auge am Tiefenmesser - zum Glück war es windstill und die Sicht so halbwegs - 5m - 4m - 3m - 4m - die dunklen Korallenblücke zogen an uns vorbei. Schließlich nach einigen bangen Minuten waren wir durchs Riff durch im tiefen Wasser. Pfuh - das war geschafft. Nach letztem Internet mit unserer kolumbianischen SIM-Karte setzten wir um 11:00 Uhr Kurs auf Panama und los gings unter Motor.
Nach einer halben Stunde ein Pfeifen, der Hitzealarm schlägt an - bei 86°C. Na super - Drehzahl runter. Zum Glück kam Wind auf und wir setzten Segel. Bei Anbruch der Dämmerung drehte der Wind und nach einigem hin und her überlegen bargen wir Groß und Genua und baumten die Fock und die Genua aus. Ich installierte die "Windsteuerung" - also Leinen direkt auf die Pinne. Als ich den elektrischen Autopilot ausschaltete, reagierte das System nicht gar so toll - irgendwie passte das nicht. Schließlich machte es einen Knall und der Befestigungsring, an dem der Block für die Fockschot befestigt war, riss aus. Erster Versuch der Windsteuerung erfolglos abgebrochen.
Also weiter mit elektrischem Autopilot. Permanentes Wetterleuchten und entferntes Donnergrollen verbesserte unsere Stimmung nicht. Nur der einsetzende Regen war eine willkommene Erfrischung. Und der Dreck von Cartagena wurde langsam von unserer ESPEANZA gewaschen. Nach Mitternacht drehte der Wind und ich musste die Bäume wieder abbauen - kein Spaß um 2 Uhr Früh. Es war eine Zitterpartie um Wind und schließlich um 4 Uhr starteten wir den Motor wieder. Und wieder pfiff der Überhitzungsalarm. Bei 1200 Touren blieb die Temperatur unter 84°C und der Alarm war aus - dafür war unsere Geschwidigkeit mickrige 3 Knoten. So tuckerten wir in den Sonnenaufgang - also eigentlich keiner, denn es war ja dicht bewölkt. Der Wind drehte ständig und so auch unser Kurs, lange Zeit kam der Wind exakt auf die Nase - es war zum Haareraufen. Eine zweite Nachtfahrt kündigte sich an, da ich nicht bei Dunkelheit in eine unbekannte Bucht einfahren wollte. Schließlich gegen Mittag drehte der Wind nördlicher und wir konnten endlich die Segel wieder setzen.
Spannend war, welchen Ankerplatz wir anlaufen würden. Das änderte sich im Stundentakt, je nachdem wo der Wind uns hinschicken wollte. Schließlich mit Motorunterstützung sahen wir endlich PANAMA! Wir würden es vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Die Einfahrt in die Bahia Carreto, nah an der Kolumbianisch/Panamesischen Grenze war aufregend. Tropischer Regenwald, dichte ganz niedrige Wolken, links und rechts brechende Wellen an den Riffen.
Und genau in diesem Moment, als Martina unsere Angel einholt - ein riesiger Kingfisch am Haken. Irgendwie schafften wir es den 92 cm langen Kerl ins Schiff zu ziehen.
Schuss Weingeist in die Kiemen und im Alkoholdilirium Kiemenstich - das wars vorerst - schnell zurück zum Ankern.
In trübem Wasser ankerten wir ein halbe Meile vor dem Guna Dorf Carreto. Panama wir sind angekommen!! Konkret sind wir in Guna Yala (San Blas), die autonome Region der Guna Indianer. Es war 17:45 Uhr - Sonnenuntergang um 18:15 Uhr - keine Minute zu früh. Nach einem herrlichen Abendessen mit unserem frischen Kingfisch und zwei wohlverdienten Ankunftsbieren krachten wir um 8:00 Uhr in die Koje. Morgen muss ich wieder einmal in den Motorraum...
p.s.: da wir derzeit nur über Iridium Nachrichten versenden können, werden die Fotos nachgereicht sobald wir wieder Internetzugang haben.
Nach der netten Verschnaufpause of den Islas del Rosario und nachdem wir unsere letzten Pesos ausgegeben hatten, war es am Samstag, 16.Mai Zeit aufzubrechen. Ich hatte eine fast schlaflose Nacht hinter mir, da unsere Ankerkette sich perfekt um und unter Korallenblöcke verfangen hat und wir in Mitten von Riffen lagen und ich bei der Ausfahrt nicht wieder "aufsitzen" wollte. Um 8:30 Uhr war Anker auf und ich musste mit Schnorchel und Taucherbrille unsere Ankerkette befreien. Das war zum Glück einfacher als befürchtet und wir waren frei. Nun aber mussten wir aus dem Riffgürtel hinaus. Wir verfolgten im Schritttempo die gestern mit dem Dingi abgefahrene Strecke; immer ein Auge am Tiefenmesser - zum Glück war es windstill und die Sicht so halbwegs - 5m - 4m - 3m - 4m - die dunklen Korallenblücke zogen an uns vorbei. Schließlich nach einigen bangen Minuten waren wir durchs Riff durch im tiefen Wasser. Pfuh - das war geschafft. Nach letztem Internet mit unserer kolumbianischen SIM-Karte setzten wir um 11:00 Uhr Kurs auf Panama und los gings unter Motor.
Nach einer halben Stunde ein Pfeifen, der Hitzealarm schlägt an - bei 86°C. Na super - Drehzahl runter. Zum Glück kam Wind auf und wir setzten Segel. Bei Anbruch der Dämmerung drehte der Wind und nach einigem hin und her überlegen bargen wir Groß und Genua und baumten die Fock und die Genua aus. Ich installierte die "Windsteuerung" - also Leinen direkt auf die Pinne. Als ich den elektrischen Autopilot ausschaltete, reagierte das System nicht gar so toll - irgendwie passte das nicht. Schließlich machte es einen Knall und der Befestigungsring, an dem der Block für die Fockschot befestigt war, riss aus. Erster Versuch der Windsteuerung erfolglos abgebrochen.
Also weiter mit elektrischem Autopilot. Permanentes Wetterleuchten und entferntes Donnergrollen verbesserte unsere Stimmung nicht. Nur der einsetzende Regen war eine willkommene Erfrischung. Und der Dreck von Cartagena wurde langsam von unserer ESPEANZA gewaschen. Nach Mitternacht drehte der Wind und ich musste die Bäume wieder abbauen - kein Spaß um 2 Uhr Früh. Es war eine Zitterpartie um Wind und schließlich um 4 Uhr starteten wir den Motor wieder. Und wieder pfiff der Überhitzungsalarm. Bei 1200 Touren blieb die Temperatur unter 84°C und der Alarm war aus - dafür war unsere Geschwidigkeit mickrige 3 Knoten. So tuckerten wir in den Sonnenaufgang - also eigentlich keiner, denn es war ja dicht bewölkt. Der Wind drehte ständig und so auch unser Kurs, lange Zeit kam der Wind exakt auf die Nase - es war zum Haareraufen. Eine zweite Nachtfahrt kündigte sich an, da ich nicht bei Dunkelheit in eine unbekannte Bucht einfahren wollte. Schließlich gegen Mittag drehte der Wind nördlicher und wir konnten endlich die Segel wieder setzen.
Spannend war, welchen Ankerplatz wir anlaufen würden. Das änderte sich im Stundentakt, je nachdem wo der Wind uns hinschicken wollte. Schließlich mit Motorunterstützung sahen wir endlich PANAMA! Wir würden es vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Die Einfahrt in die Bahia Carreto, nah an der Kolumbianisch/Panamesischen Grenze war aufregend. Tropischer Regenwald, dichte ganz niedrige Wolken, links und rechts brechende Wellen an den Riffen.
Und genau in diesem Moment, als Martina unsere Angel einholt - ein riesiger Kingfisch am Haken. Irgendwie schafften wir es den 92 cm langen Kerl ins Schiff zu ziehen.
Schuss Weingeist in die Kiemen und im Alkoholdilirium Kiemenstich - das wars vorerst - schnell zurück zum Ankern.
In trübem Wasser ankerten wir ein halbe Meile vor dem Guna Dorf Carreto. Panama wir sind angekommen!! Konkret sind wir in Guna Yala (San Blas), die autonome Region der Guna Indianer. Es war 17:45 Uhr - Sonnenuntergang um 18:15 Uhr - keine Minute zu früh. Nach einem herrlichen Abendessen mit unserem frischen Kingfisch und zwei wohlverdienten Ankunftsbieren krachten wir um 8:00 Uhr in die Koje. Morgen muss ich wieder einmal in den Motorraum...
p.s.: da wir derzeit nur über Iridium Nachrichten versenden können, werden die Fotos nachgereicht sobald wir wieder Internetzugang haben.