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WIR LEGEN AB


11.07.2013 Roman meine Mama, Florian`s Eltern und Lisi sind zum Verabschieden gekommen.
Am Abend fahren wir mit der Esperanza zum Restaurant Fiume de la Stella und genießen von Hummer, Thunfisch bis Steak Alles was das Herz begehrt. 7 Mann hoch schlafen wir auf unserem neuen zu Hause. Ein gemeinsames Frühstück lockert die in der Luft liegende Anspannung  etwas auf. Wir müssen zurück zur Marina und dann heißt es endgültig Abschied nehmen.


Abschiedsphotos werden gemacht, und dann fahren zuerst Roman und meine Mama mit “unserem“ Auto nach Wien. Die letzte Fluchtmöglichkeit fährt vorne beim Einfahrtstor hinaus. Mir zieht`s den Boden unter den Füßen weg, ich heule wie ein Schlosshund, Florian umarmt mich, und auch er kann seine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Da steh`n wir jetzt wie ein häuflein Elend vor unserem Schiff und spüren die Realität wie einen Schlag im Gesicht. Loslassen und ins Abenteuer zu tauchen ist am Tag X etwas komplett anderes als zu Beginn, als unserer Gedanken über so ein Projekt begonnen haben.

Am 12.07.2013 um 13h verlassen wir die Marina Stella, wir nützten das hohe Hochwasser von + 0,8m um gut über die seichte Stelle an der Mündung in die Lagune von Lignano zu kommen. Bei schwachem aber gutem Wind fahren wir Richtung Kroatien um dort ein zu klarieren. Es wird gleich eine Nachtfahrt, doch der Wind schläft dann in der Nacht komplett ein und so tümpeln wir durch die Gegend. Ich bin Seekrank und nehme ein Pulver gegen Seekrankheit, darauf werde ich müde und rette mich mit viel Schlaf über das Ärgste drüber.

13.07.2013 wir legen um 14h in Rovinj an der Zollmole zum Einklarieren an. Alles problemlos, Kroatien ist ja jetzt seit 01.07.2013 auch bei der EU. Nachdem mir noch immer schlecht ist, übernachten wir in der Bucht Sv. Ivan. Endlich können wir unsere Haut mit Salzwasser in Berührung bringen, es ist herrlich, und schön langsam kann ich mich wieder freuen.

14.07.2013 Um 5h in der Früh weckt uns ein herannahendes Gewitter, Anker auf und wir flüchten, denn ideal ist der Ankerplatz nicht gewesen. Doch heute ist der Wurm drin, die Selbststeuerungsanlage geht nicht, der Motor überhitzt nach knappen 15min. und dann reißt das Seil von dem BB Lacy bag, und das Achterliek vom Groß hat sich ausgedehnt und schert über den Galgenbogen an Deck. Unsere Augenpaare treffen sich in Verzweiflung, waren wir doch zu naiv um zu glauben dass wir mit den verschiedensten Problemen fertig werden können. War es das, von dem mein Vater gesprochen hat, es gibt immer etwas zu reparieren! Mühsam segeln wir per Handsteuerung in die Bucht von Pula, Florian startet den Motor wieder, und zu unserer Freude geht er jetzt wieder, vielleicht war nur das Ansaugventil verstopft? Wir suchen uns einen Platz wo wir zu reparieren beginnen können. Florian misst den Strom in der Schaltpanel, und kommt zu dem Schluss, dass die halbe untere Stromleiste keinen Strom hat, also muss irgendwo eine Sicherung kaputt sein. Gesagt getan, perfekt wir haben wieder eine Selbststeuerungsanlage. Das Lazy bag Seil wird wieder eingeknotet und nach längeren Überlegungen kürzt Florian den Galgen um 3cm, vielleicht genug dass der Baum nicht mehr übers Deck schrammt. Stolz und beruhigt haben wir alle Probleme behoben, vielleicht sind wir doch nicht so schlecht?! Ein herrlicher Segelwind bringt uns bis zum Abend auf die Ostseite der Insel Ilovok, wir ankern zwischen einer kleinen Insel und zur Sicherheit, und zwecks besserem Schlaf stellen wir einen Ankeralarm ein.

15.07.2013 Prompt meldet er sich auch um 5h in der Früh, der Wind hat auf N gedreht und somit sind wir sicher aber doch mehr als 100f oder 30m von unserem ursprünglichem Ankerplatz entfernt. Kein Problem und so genießen wir dann um 8h unser erstes nettes Frühstück, ja das gefällt uns. Leider können wir nur kurz mit perfekten Windbedingungen segeln, unser Ziel ist heute Uglijan zu erreichen, denn Florian`s Mama feiert morgen ihren 79.Geburtstag. Also wird gegen 11h der Motor gestartet und ich schreibe diesen meinen Ersten Bericht auf See. Schiff Ahoi

Um 18:30h legen wir auf der Insel Ugljan in Muline an,  wir werden ein paar Tage hier verbringen.

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