Direkt zum Hauptbereich

MOTOR KATASTROPHE

Martina

Also gestern sind wir frohen Mutes, von unserem eher unangenehmen Ankerplatz ( ich habe im Salon am Boden geschlafen, da wackelt es nicht so sehr) aufgebrochen.


Unser Thunfisch Angelköder
Nach einiger Zeit ist der Wind wieder ein Mal total eingeschlafen, das kennen wir ja schon. Motor starten und weiter geht`s Richtung Strasse von Messina. Plötzlich raucht der Motor schrecklich, der Motoralarm pfeifft, schnell Motor abdrehen und feststellen was los ist. Florian schaut und meint, wir müssen irgendwo anlegen um die Ursache genau überprüfen zu können. Die nächste Möglichkeit ist der Industriehafen von Salina Joniche, die Einfahrt ist auf der STB Seite angeblich versandet. Also vorsichtig! Bei leichtem Wind steuern wir gegen 14h den Hafen an,  na das schaut nicht gut aus, langsam, langsam, stopp, stooooooooooop zurück, da ist es viel zu seicht, das kann sich nieeeeeeee ausgehen. Deshalb zurück und vor der Einfahrt im Schwell ankern, mit dem Dingi erkunden. Na das war aber knapp, die Einfahrt ist total versandet, max 1,20m Tiefe( wir haben 1,85m Tiefgang), keine Leuchttürme mehr bei der Einfahrt, diese Italiener sind echt pleite.
Florian zerlegt das Kühlsystem, testet wann und wo wieviel Wasser durchfließt, er ist bis 21h im Motorraum, und Motorraum heißt bei uns am Schiff ein Loch von 1m x 2m, total verdreckt und verschwitz baut er gegen 22h wieder alles zusammen. Unser Ankerplatz ist zu unsicher, wir müssen manövrierfähig sein, wenn auch nur für kurze Zeit mit Motor, dann könnten wir ja wieder Segeln.
Fazit, der Motor gehört in eine Fachwerkstätte, er ist total verkalkt, und lässt deshalb viel zu wenig Kühlwasser durch.
Tipps per Telefon waren: Salzsäure in den Kühlkreislauf geben, haben wir aber leider nicht an Bord, wir haben 75% Phosphorsäure, geht das auch? Die Telefone laufen heiß, die einen meinen ja, die anderen sagen nein, also besser nicht.
Unser Plan, heute nach Reggio di Calabrie zu segeln, ist nicht ganz aufgegangen. Angesagt waren 10Kn Wind aus SSO, in Wirklichkeit hatten wir bis zu 26Kn Wind aus N, wir sind den ganzen Tag hart am Wind aufgekreuzt, haben Segel gerefft und es dann Schlussendlich bis Reggio geschafft, es fehlen uns für morgen nur noch 3,5 Sm bis zu Hafeneinfahrt, dann lassen wir die Fachmänner an die Arbeit, und hoffen, dass sie das Problem langfristig lösen.


Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...