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BORDALLTAG ARRECIFE

Wie die Zeit verfliegt, jetzt sind wir schon 6 Tage hier, und ich habe das Gefühl es war gestern, ich glaube wir sind schon entschleunigt. Wir schlafen ewig, frühstücken gemütlichst, tratschen mit unseren Freunden und schon ist es Mittags. Dann beginnen wir schön langsam Kleinigkeiten zu reparieren, täglich ein bißchen etwas, dann möglicherweise ein kurzes Schläfchen damit wir fit für den Abend sind. Klingt doch beneidenswert oder?
Unweit von der Marina gibt es ein herrliches Fischgeschäft, ich habe schöne dicke Thunfischsteaks gekauft, asiatisches Gemüse und Kartoffeln gekocht. Die Steaks habe ich in eine Zitronenpfefferkruste gehüllt und dann nur ganz kurz auf beiden Seiten angebraten, sodass sie innen noch ganz roh bleiben. Habe unsere Freunde zu dem Essen eingeladen, alle waren begeistert und deshalb ist auch leider nichts über geblieben. Hatte keine Zeit ein Photo zu machen, aber das werde ich sicher beim nächsten Mal nachholen.

Morgen bekommen wir Besuch aus Wien, ich freue mich schon sehr. Wir haben für die nächsten 3 Tage ein Mietauto, und so werden wir uns die ganze Insel genau anschauen können. Da gibts dann sicher wieder schöne Photos für euch.

Wir lesen im Internet, dass der Herbst in Österreich eingezogen ist, wir hatten die letzten 6 Tage immer einen starken und kühlen NO Wind, also von Bikini keine Spur, und der Atlantik mit 19° ist mir sowieso zu kalt. Gestern war der erste wirklich warme sommerliche Tag, und was habe ich gemacht, ich bin den halben Tag im Schiff gesessen und habe genäht.
Leider löst die Sonne meine im Juni genähte Ankerabdeckung komplett auf, dieses Ding ist ja sowieso ein Unikum. Habe gestern voller Elan alle Teile zugeschnitten, die Nähmaschine aufgestellt, und dann das, was hängt da an der Seite runter ? - der zerissene Antriebskeilriemen. Ich hatte wirklich keine Lust das alles per Hand zu nähen, also rauf aufs Fahrrad und Keilriemen suchen. Im dritten Motorzubehörgeschäft wurde ich dann tatsächlich fündig. Und damit die Ersatzteile wieder etwas mehr werden habe ich gleich zwei gekauft. Dieses Mal habe ich eine viel dickere Plane genommen und jetzt kämpfe ich mit dem Ungeheuer, hätte es am Liebsten schon 3x über Bord geworfen, aber es nützt ja nichts, es muss gemacht werden.
Florian entfernt die röstigen und abgerissenen Schrauben von der Holepunktleiste der Genua, ausbohren, mit Füllhölzern und Epoxi ausfüllen, und dann neuen Schrauben hinein. Ja schon wieder ist es 16:30 und wir haben noch nicht einmal Mittag gegessen :-(
und gekocht habe ich natürlich wegen dem blöden Ankerverhüteli auch noch nicht, armer Kapitän!

Ach ja, das Thema Wäsche waschen ist natürlich auch immer aktuell. Hier in der Marina gibt es leider noch keine, auf die Frage nach einer Wäscherei bekommt man immer die Adresse von einer Putzerei, sauteuer, also werden wir morgen mit dem Auto und unserer Wäsche in die Marina "Porto Calero" fahren und dort unsere Wäsche in die beiden Maschinen werfen.

Wir haben schon alle Supermärkte ausspioniert, denn es gibt die Panikmache, dass man sich auf den Kap Verde Inseln nicht gut für die Überfahrt in die Karibik mit Essen eindecken kann. Also habe ich auch schon mit einkochen begonnen, denn das war wirklich auf unserer ersten Überfahrt perfekt.

Falls ihr für mich eine gute Idee habt, was man gut einkochen kann und dann wirklich nur mehr wärmen muss, bitte das "Rezept" per Mail schicken, dann kann ich es mir ausdrucken. DANKE

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GUTE GEFÄHRTIN

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AN DIE ARBEIT

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ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

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