Florian:
Die ARC (Atlantic Rally for Cruisers) ist eine organisierte Überquerung des Atlantiks – und damit das ganze besser klingt hat man daraus eine Regatta gemacht. Die meisten Schiffe wollen nur gut im Rudel den Atlantik queren, aber manche – insbesondere die Katamarane - nehmen die ganze Sache durchaus sportlich.
Trotz der Anwesenheit von 50 Schiffen der ARC hatten wir doch noch einen Liegeplatz in der Marina Mindelo ergattert. Allerdings habe ich noch nie eine Marina erlebt, die so unruhig ist wie diese. Die ESPERANZA zerrte wie wild an den Ruckdämpfer (die wir in weiser Voraussicht noch auf den Kanaren gekauft hatten) und den Festmacherleinen – alles andere als angenehm. Leider hatte ich gleich zwei Wochen im Voraus bezahlt, sonst wäre ich vor Anker gegangen. Im Ankerfeld ist es wesentlich ruhiger und auch schiffschonender.
Am 20.11. war also um 12:50 Uhr Start für 50 Schiffe für die Atlantiküberquerung. Es war ein imposantes Schauspiel (und hat auch bei uns ein nervöses Kribbeln im Magen verursacht). Als diese Armada mit vollen Segeln in den Kanal von San Vicente einfuhr (bekannt für heftigen Düseneffekt) sahen wir aus der Ferne viele Schiffe, die auf Grund von zu viel Segeln in den Wind schossen, die Segel hektisch wegrollten und schließlich weniger motiviert die Fahrt mit stark gerefften Segeln sicher fortsetzten.
Nach der Abfahrt von 50 Schiffen(und es waren überwiegend große Schiffe)wirkte die Marina leer. Ich nützte die Gelegenheit, suchte mir einen besseren Platz (je näher zum Marinaoffice umso ruhiger ist das Meer) und verlegte die ESPERANZA schließlich vom „letzten Eck“ der Marina auf die Leeseite des Steges B. Dieser Platz war wesentlich ruhiger – und nun besteht auch die Hoffnung, dass unsere Ruckdämpfer den Aufenthalt in der Marina Mindelo überleben.