Direkt zum Hauptbereich

AUSGEWACKELT

Florian

Die Teile von VOLVO PENTA sind am Weg, deshalb war es Zeit unsere ESPERANZA ins Trockene zu bringen. Also war heute Kranen angesagt. Ich hatte einige Erledigungen an Land, als das Startsignal von der Werft kam. Jedenfalls war Martina ganz hektisch und nervös, als ich an Bord kam. „Die haben uns schon vor 10 Minuten aufgerufen“: rief sie mir entgegen. Den Motor hatte sie bereits gestartet und auch die Ankerklaue war schon gelöst – schau, schau, sie kann doch eh alles ohne mich, wenn´s sein muss.


Also Anker auf – der Gatsch und die Algen an der Kette, die sich in den letzten drei Wochen hier angesammelt haben, waren enorm. Martina hat versucht das meiste mit einer Bürste abzuschrubben, aber es war zu wenig Zeit um das sauber zu bekommen. Jetzt ist der Gatsch im Ankerkasten. Dann  ab zur Kranbox. Ich natürlich Bug voran – so wie die ALIEN. Der Kranaufseher saß lässig am Steg und deutete mit dem Zeigefinger einen Kreis – ich sollte umdrehen und Heck voran in die Box einfahren. Na super!!



Die ESPERANZA machte – gebremst durch den Algenbewuchs – eine träge Kurve; dann mit viel Anlauf im Retourgang die Box angepeilt. Eine starke Böe von vorn – wir stehen quer. Gang voraus – Ruder gelegt – Bug ausgerichtet. Retourgang – zweiter Anlauf. Wir nähern uns mit Schwung, damit die ESPERANZA sich steuern lässt. Hoffentlich jetzt keine weitere Böe. Der Wind ist gnädig und wir „parken“ uns wunderbar in die Box ein.



Das Heben funktioniert wunderbar, zuerst wird der Rumpf mit breiten Spachteln und dann mit dem Hochdruckwasserstrahl gesäubert, unsere ESPERANZA wird vor dem Mechaniker – zum Glück an einem relativ windigen Platz (ist auch so schon heiß genug) – abgestellt. Kranfahrer war der Bruder von Aggie Postl; der Frau von Peter Postl aus Wien, die wir im Jänner in Bath way im Norden der Insel besucht hatten. Er hat unsere ESPERANZA ganz besonders vorsichtig behandelt.




9 ½ Monate Wasser sind vorüber. Jetzt gibt’s für unsere ESPERANZA ein Erholungs-, Sanierungs- und Verschönerungsprogramm. Sie hat´s verdient!

Beliebte Posts aus diesem Blog

ÜBERFAHRT RANGIROA

20./21.02.2017 Florian Rangiroa ist das übernächste Atoll, es ist das größte Atoll der Tuamotus. 75 sm sind es vom Pass in Apataki zum östlichen Pass Tiputa von Rangiroa, zu viel für einen Tag also müssen wir eine Nachtfahrt einlegen. Um 15:30 Uhr gehen wir Anker auf – oder zumindest versuchen wir es, denn nach dem Sturm hat sich die Kette unseres Hauptankers kunstvoll um einige Korallenköpfe gelegt. Ich muss zwei Mal Tauchen gehen, um unsere Kette zu befreien – auf 12 Metern nicht ganz einfach, aber nach 20 Minuten sind wir frei. Der Pass Tehere von Apataki zeigt sich von seine freundlichen Seite; 3,5 Knoten auslaufende Strömung und wenig Welle – kein Problem. Draußen setzen wir alle Segel, die wir haben und drehen unseren Bug nach Nordwesten. Der Wind ist leider leichter als angesagt, und so müssen wir mehr anluven als es unserem Kurs entspricht und wir benötigen, um im Norden an Arutua vorbeizukommen. Die CINDERELLA eilt uns voraus und so geht es in die Nacht. Diese ist sternenklar ...

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DIE ANDERE SEITE

Martina 24.2.2017 Mit dem Dingi queren wir den Tiputapass, um uns den alten und verschlafenen Teil von Rangiroa anzuschauen. Hier findet man keine Hotels oder Restaurants mehr, nur noch kleine Snackbuden. Einfache aber gepflegte Häuser, freundliche Polynesier und viele Kinder, denn in diesem Örtchen steht eine Grundschule und ein Gymnasium mit Internat. Alle Jugendlichen von den diversen Atollen, die ein Oberstufengymnasium besuchen wollen, leben von Sonntagabend bis Freitagmittag hier. Sie kommen per Flugzeug oder Schiff und sobald sie aufs Schiff steigen, legen sie ihre Rettungswesten an, so wie man bei uns den Sicherheitsgurt anlegt, ganz normal. Wir fragen in der Schule nach dem Unterrichtsgegenstand "Austernschalen schleifen und polieren"! Leider ist dieser Gegenstand bei unserer Ankunft am Freitag um 10:30 Uhr gerade vorbei, aber wir können gerne am Montag um 14 Uhr wieder kommen und dann dürfen wir mitschleifen. Dagmar und ich werden das auf jeden Fall ausprobieren.