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ERSTE ARBEITEN

Florian

Also los geht´s. Ich hatte ja 9 kleine Löcher in den Kiel gebohrt, um allfälliges Wasser aus dem Rumpf ausrinnen zu lassen. Ein Grundproblem der ESPERANZA war, dass in der Werft in Taiwan billiger Beton samt Stahlschrott als Ballast in den Kiel gegossen wurde, der offenbar Wasser angezogen hat und auch Hohlräume hatte. Martinas Papa hat bei seiner Weltumsegelung in Neuseeland den Kiel wie Schweitzerkäse durchlöchert und mit Hochdruck Dichtbeton hineingepresst. Allerdings gibt es noch immer Stellen, an denen ein wenig Wasser heraustropft – daher die von mir gebohrten Löcher.




Mit einem Glasfaserstab – eigentlich eine am Misthaufen gefundene Rutenantenne -, den ich mit der Bohrmaschine entsprechend abdrehte, „stopfte“ ich die Löcher zu und legte mehrere Lagen Glasfasergewebe samt Epoxy drüber. Das wäre also geschafft.


Auch das ausgewerkelte Lager unseres Ruders für den Autopilot habe ich ausgetauscht. Die Lager hat uns ein lieber Freund in Österreich aus Zellamid 9000 (Spezialkunststoff) gedreht – passen hauteng – da wackelt jetzt nix mehr.


Ich kann über die Grenadischen Verhältnisse ja nur noch schmunzeln. Gestern habe ich bei der Marinaleitung Strom bestellt. Also kam ein Mitarbeiter, legte ein Kabel ohne Adapter – zum Glück hatte ich einen entsprechenden Adapter - und ging wieder. Ich steckte meine Geräte an und – nichts – kein Strom. Der Mitarbeiter hatte sein Kabel nicht an die Steckdose angesteckt; ich also angesteckt – aber nur 110 Volt; nur der halbe Spaß.

Heute zurück ins Marinabüro – bitte 220 Volt. Gehilfe kommt, legt Kabel zur Mechanikerbude, hat sogar entsprechenden Adapter(!!), und geht. Ich steck an und – nichts. Ich verfolge das Kabel in die Mechanikerbude. Das Kabel ist zwar angesteckt, aber die Steckdose ist tot. Nach längerer Suche finde ich den Gehilfen und nach einer Stunde hatte ich dann tatsächlich Strom!!


Willkommen auf Grenada…

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...