Direkt zum Hauptbereich

BLUE FOOD FESTIVAL

Florian:

Internet ist auf Tobago Mangelware und daher gibt´s erst jetzt den nächsten Blog.

Am Sonntag war Blue Food Festival in der Bloody Bay. Als Blue Food wird hier alles bezeichnet, das aus der Taropflanze - hier Dasheen genannt - hergestellt wird; ja genau jene, mit der Martina versucht hat uns vor einigen Wochen zu vergiften. Die Dasheenwurzel wird beim Kochen blau - daher Blue Food.

Beim Anlanden mit dem Dingi dann der erste Lapsus - Abwägen zwischen schnell an den Strand, um der brechenden Welle zu entkommen, aber nicht zu schnell, um nicht mit dem Außenborder aufzusitzen und sich den Propeller abreißen. Kurz gesagt - wir waren zu langsam und ein Brecher hat uns samt Dingi mit laufendem Motor einen Salto machen lassen - alles im Wasser, Dingi verkehrt - großes Chaos, zum Glück hat uns die laufende Schraube nicht verletzt. Ich hab´s schnell wieder aufgestellt und den abgestorbenen Motor rasch wieder angestartet - pfuh - er ist gelaufen; aber das Salzwasser ist aus allen Öffnungen herausgeronnen.


Daher ging´s patschnass zum Festival. Zunächst dachten wir, es gäbe besondere kulinarische Kunstwerke; die Fotos auf den Plakaten haben danach ausgesehen. Tatsächlich war es eine Massenausspeisung von -zig verschiedenen Essensständen; Hase, Lamm, Ente, Huhn oder Fisch mit den hier üblichen Beilagen - insbesondere eben Dasheen. Natürlich haben wir uns jeder eine solche Portion - in Styroporbehältern - gegönnt und es war auch wirklich gut; allerdings werden sowohl Hase (Martina) als auch Ente (ich) als auch sämtliche sonstigen Tiere derart zerteilt, dass man meint sie seien in die Luft gesprengt worden. Die Gräten in einem Fisch zu finden ist gegen die Knochensucherei bei Fleischspeisen richtig einfach.




Interesannt wurde es aber beim Dasheen-Eis (sehr gut) und insbesondere beim Dasheen-Wein (sehr interessant, wenn auch mehr Richtung Weinbrand schmeckend, aber ein Fan davon werden wir nicht).


Schließlich hatten wir genug gegessen und verlegten uns zwei Buchten weiter in die Englishmans Bay zum Übernachten. Ein ereignisreicher Tag - und die ESPERANZA hat sich vorbildlich verhalten.

Beliebte Posts aus diesem Blog

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...

HAPPY NEW YEAR 2018

Martina 31.12.2017 Hier an der Westküste von Australien gibt es die Tradition den Sonnenuntergang des 31. Dezembers am Strand zu genießen, und die letzte Sonne des Jahres zu verabschieden. Ein netter Brauch, dem wir uns natürlich gerne anschließen. Wir verbringen den Nachmittag bei heißen 35°C am Strand und werden Augenzeugen, wie sich ein überglückliches Hochzeitspaar samt Anzug und weißem Brautkleid ins Meer schmeißt. Nachdem wir zu der Zeit auch gerade im Wasser sind, kann ich mit keinem Schnappschuss dienen. Gegen 17 Uhr beginnt sich der gepflegte Strand zu füllen. Picknicktische, Sesseln und Decken werden rechtzeitig vorbereitet und die Sonne verabschiedet sich mit einem kräftigen Applaus um 19:26 Uhr. Kurz nach Sonnenuntergang kommen plötzlich viele kleine Papageien mit lautem Geschrei und setzten sich in die Baumkronen der im Uferbereich stehenden Bäume. Das ist angeblich ein tägliches Spektakel, wobei wir keinerlei Erklärung für dieses tägliche Schauspiel bekommen. Anschließend...