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3.ADVENTSONNTAG

Martina

Man gewöhnt sich ja doch an alles, aber Florian hat mir hoch und heilig versprochen sich nicht mehr selbst zu scheren. Ich habe jetzt die restlichen Langhaarflecken am Hinterkopf auch noch entfernt und hoffe auf einen schnellen Haarwuchs bis Weihnachten. Möchte ja nicht, dass er unter die Kategorie "Wanted People" fällt


Wenn man Guadeloupe aus der Vogelperspektive betrachtet, hat die Insel die Form eines riesigen Schmetterlings. Der östliche Teil " Grand Terre" ist flach und auf Kalk aufgebaut. Der westliche Teil " Basse Terre" ist vulkanisch mit mehreren hohen Bergen und dichtem Regenwald bewachsen.

Am Vormittag waren wir fleißig am Arbeiten, doch am Nachmittag machten wir einen Dingiausflug durch das große Hafenbecken von Point á Pitre..




...und weiter in den Rivière Salèe - der Kanal, der die beiden "Flügel" von Guadeloupe trennt. Bis vor zwei Jahren konnte man mit dem Schiff noch durch den Kanal fahren. Derzeit geht das nicht, da  eine der 3 Zugbrücken leider kaputt ist - Reperaturtermin unbekannt.




Auf unserem Weg fällt uns schon von weitem eine große moderne Villa direkt am Wasser auf. Als wir immer näher kamen, wurde aus dem Haus ein Schiff. Die 119 m lange Yacht mit dem Namen "A" wurde von Philippe Stark für den russischen Milliardär Andre Melnichenko designed.



Beim nächsten radikal Haarschnitt von Florian kommt so eine Yacht als Wiedergutmachung auf meine Wunschliste, und das ist durchaus als Drohung zu verstehen!





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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...