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POINT Á PITRE

Florian

In der Früh haben wir unsere Fock abgeholt. Wir haben alle Nähte sowie den Kantenschutz neu machen lassen. Der UV-Schutz - das ist der blaue Stoff an den Segelrändern - schützt zwar das Segel, aber die Nähte lösen sich im UV-Licht auf. Und insbesondere das Unterliek war durch den Kontakt mit dem Relingdraht schon tadellos aufgescheuert. Kostet die Kleinigkeit von EUR 350,00 aber dafür sollte das jetzt wieder einige Jahre halten (müssen wir halt bei den Weihnachtsgeschenken sparen).


Unser Bimini samt Sprayhood wurde von Martinas Papa angefertigt; super Konstruktion und bei unserem Schiff natürlich entsprechend kompliziert. Das tragende Gerüst besteht aus einfachen Kunstoff-Kabelrohren, die es auf der ganzen Welt gibt. Diese Rohre sind natürlich nicht besonders fest und gehen mit der Zeit aus der Form. Wir holen derzeit ja Angebote für ein neues Bimini (also eine Kopie des alten mit kleinen Verbesserungen) ein und haben dabei den Tipp bekommen, unsere Rohren mit Glasfaserstäben zu versteifen. Wir haben heute also 8 mm und 10 mm Glasfaserstäbe (wird für Segellatten verwendet), insgesamt gute 13 m, gekauft und in unsere Rohre eingeschoben. PENG! - die Konstruktion steht jetzt wie ein Einser, ist elastisch, hat aber super Spannung, wodurch auch das Bimini selbst wunderbar gespannt ist. Und da die Glasfaserstäbe in den Rohren sind, kann ihnen das UV-Licht auch nichts anhaben.


Danach sind wir nach Point á Pitre geradelt/gelaufen. Die Stadt ist lebendig, viele kleine Geschäfte, hauptsächlich Fetzengeschäfte und alle mit roten Damenkleidern - offenbar ist Weihnachten die Zeit rote Kleider zu tragen. Abgesandelt (Rudi neues Wort!) ist die Stadt aber schon, und auf dem Weg nach Hause sind wir wieder am "Strich" vorbeigelaufen - diesmal hat auch Martina die ausgestellte "Ware" begutachten können. Ich habe auf diesem Streckenabschnitt aufs Tempo gedrückt - besonders nett ist diese Gegend ja nicht gerade; dafür wurde ich allerdings mehrfach von den Damen angefeuert.





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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...