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SHRIMPY

Florian

In der Früh kommen die Mannen vom Riggingunternehmen FKG und kontrollieren unsere Wanten. Wir wollen austauschen, was zum Austauschen ist. Das ist natürlich schwierig, denn wir wissen nicht wie alt unser Rigg ist (aber 15 Jahre wird es zumindest sein) und wir wollen natürlich auch nichts tauschen, das noch tadellos in Ordnung ist. Schwierige Entscheidung, wann man so etwas austauschen soll.


Anschließend fahren wir mit dem Dingi in die französische Seite der Laguen.


Gleich hinter der Brücke in die Lagune auf der französischen Seite wohnt Shrimpy mit seiner Frau. Shrimpy heißt eigentlich Michael Glatz, stammt ursprünglich aus Wien und ist seit Ewigkeiten in aller Welt unterwegs. Er betreibt eine Wäscherei sowie einen Ersatzteilhandel mit gebrauchten Schiffsersatzteilen. Er ist fünf mal um die Welt gesegelt, seit 15 Jahren auf St.Martin und betreibt außerdem die allmorgentliche Funkrunde um 7:30 Uhr auf VHF Kanal 10. Wir plaudern sehr nett und erstehen zwei Ruckdämpfer und ich ein 5,4 m² Surfsegel - jetzt kann ich mein altes zerrissenes endlich bei einem Inselhäuptling entsorgen.


Am Nachmittag hole ich mir das Angebot vom Rigger ab; dieses fällt erwartungsgemäß ein wenig heftig aus - USD 2.700,00 für neue Wanten und Vorstage. Wir werden hier dennoch die beiden Vorstage für Fock und Genua austauschen. Was man hat, das hat man, und dort, wo wir hinsegeln, werden wir diese Arbeiten lange nicht mehr machen können. Also bergen wir unsere beiden Vorsegel vor Anker, legen uns an den Steg des Riggers, ich klettere auf den Masttop und demontieren gemeinsam mit Martina die beiden Vorstage von Genua und Fock. Wir sichern den Mast mit einer kräftigen Leine anstatt des Gehnuavorstags. Na hoffentlich geht das alles gut...


Zufällig und glücklicherweise treffen wir Christiane und Wolfgang von der SY LIBERTINA II (die wir schon aus Grenada kennen) und deren Freunde Horst und Eva - auch Langzeitsegler. Horst und Eva sind vor Jahren mit ihrem 30 Fuss Schiff in 55 Tagen von Florida direkt in den Kanal von England gesegelt - 55 TAGE offene See!! - unglaublich. Wir genehmigen uns ein gutes Bier für die erfolgreichen Arbeiten und hoffen, dass Morgen alles gut verläuft und wir zu Mittag wieder ein funktionierendes Segelschiff haben.

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...