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ADJEU WIEN

Martina

Wie schnell doch zwei Wochen vergehen. Viel zu kurz war die Zeit in Wien, und nachdem wir mit unseren Mietern ziemlich beschäftigt waren, blieb wenig Zeit für Freunde. Eigentlich hätte es ja nur eine Geburtstagsüberraschung sein sollen, doch es wurde zum Renovierungseinsatz in einer vermieteten Wohnungen. Es war sehr gut, dass wir vor Ort waren.

Dieses Mal habe ich mich mit Leckerlis aus Österreich eingedeckt, denn erstens ist einkaufen nach Puerto Rico so gut wie unmöglich, und zweitens beglücken uns Mozartkugel, Mannerschnitten, selbstgemachte Marmelade, Salami und Speck sicher bei der einen oder anderen schwierigen Überfahrt. Ich habe es wieder ein Mal geschafft, unsere beiden Taschen bis zum Limit von 23 kg voll zu packen.

Um 4 Uhr früh haben wir Alterlaa verlassen, Sonnenaufgang am Flughafen bei 0°


Der Flieger musste enteist werden, und dann war Schluss mit Frieren.


Wir sitzen beide im Flieger und halten einander die Hände, plötzlich fragt unsere Sitznachbarin: "Entschuldigen sie, sind sie Florian und Martina von der Esperanza, die um die Welt segeln? Ich lese nämlich ihren Blog und habe sie wieder erkannt". Es wurde eine nette Unterhaltung mit Katharina, die auch mit ihrem Mann den Ausstieg mit einem Schiff plant. So haben sie auch unsere Seite entdeckt.


Puerto Rico hat uns mit 29° empfangen. Schnell das warme Gewand ausziehen, in die Taschen packen und rein ins Taxi.



Die Esperanza steht glücklich auf uns wartend da. Alles ok, kein Schimmel, keine nassen Stellen im Schiff, Herz was willst du mehr. Wir sind zwar in Puerto Rico, aber bis wir wirklich angekommen sind, wird es wieder ein paar Tage dauern.

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...