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BALD DA

Martina

Wir haben unsere 2.Nacht hinter uns gebracht. Es lief eigentlich erstaunlich gut, aber was heißt das, wenn man es genauer betrachtet.


Ich habe dank meiner Stugarontabletten nur einen flauen Magen, und liege hauptsächlich in meinem für Nachtfahrten eingerichtetem Salonbettchen. Lesen, Sudoko lösen oder Handarbeiten geht leider alles nicht. Ich starre an die Decke und warte bis es Abend wird. Florian schaut auf mich, dass ich wenigstens ein paar Bissen esse und kocht Schinkenbrote.
Nachdem wenigstens unsere Esperanza völlig problemlos über die Wellen reitet, werfen wir beide Angeln aus und versuchen unser Glück. Nach einigen Minuten haben wir wieder erfolgreich Sargassogras gefangen, das ist wirklich eine echte Plage in der gesamten Karibik geworden. Kaum haben wir den Angelhaken wieder hineingeschmissen, reißt es so richtig an unserer Angel. Jetzt haben wir aber wirklich etwas gefangen. Ich rolle vorsichtig die Angelschnur auf unsere Rolle, und Florian wartet schon mit dem Kescher um das Prachtexemplar an Bord zu hiefen. Es ist ein ca.1 m langer Mahi Mahi, er ist wunderschön blau-grün-gold. Ein Prachtkerl, deshalb bekommt er auch von Florian einen 93%  Schnapserl von den Kap Verden in die Kiemen, damit er nicht leiden muss. Erst dann wird er durch einen Kiemenstich getötet. Ich zerlege das gute Stück und bekomme 8 herrliche Filetstücke. Unsere beiden Angeln werfen wir die nächsten Tage nicht mehr aus.



Ich habe den Kochgurt wieder ausgekramt und in der Kombüse fixiert, heute gibt es doch wieder etwas Warmes. Vorgekochte Pasta asciutta mit grünem Salat. Wir setzen uns beide auf den Boden in der Plicht und essen. Nicht sehr romantisch aber wir genießen die kuschelige Nähe in dieser Situation.
Wir warten noch immer auf den südlichen Wind, damit wir bei angenehmem Kurs nach Westen kommen.


Der Sonnenuntergang nähert sich mit riesen Schritten, aber der Südwind stellt sich nicht ein. Florian entscheidet, dass wir das Großsegel bergen, und nur mit der Genua durch die Nacht fahren. So können wir den großflächigen Riffbereichen nördlich von Hispaniola problemlos ausweichen. Die Kehrseite der Medaille, es wird wieder eine schei.......... wackelige Nacht!

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...