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AUSRASTEN

Florian

Jetzt ist ausrasten angesagt. Endlich wieder ausschlafen und richtig essen!! Wir bekommen einen Platz in der Marina Club Nautico Carthagena und gönnen uns 3 Tage am Steg. Hier können wir die Salzkruste von unserer ESPERANZA entfernen. Ich glaube Martina hat es genossen das Schiff stundenlang abzuspritzen. Welch ein Luxus hier - die Duschen haben Wasser und sogar einen Duschkopf und auf den Klos gibt es doch tatsächlich Klopapier.



Der Supermarkt ist - wenngleich eher teuer - hervorragend ausgestattet. Martina ist begeistert und sagt immer wieder "wau, wir sind im Schlaraffenland". Und wir bekommen eine örtliche Simkarte und können wieder ins Internet. Carthagena ist wesentlich moderner als wir gedacht hätten. Die Skyline sieht aus wie Klein-New York - irgendwo muss man ja das Drogengeld anlegen bzw. waschen; Carthagena ist sozusagen eine riesige Waschmaschine.



Wir lernen auch gleich außergewöhnliche Leute - Kenny und Jesse - kennen, die neben uns ankern. Ihr Schiff MAKAI Baujahr 1978 ist eine Formosa, ebenfalls ein William Garden Design, wie unsere ESPERANZA. Es war ein ziemliches Wrack, aber nach 3 Jahren renovieren steht sie nun da wie neu - wirklich sehr nett. Kenny aus Florida war unter anderem Licht und Soundingenieur für das Who is Who der Rockwelt - von Elton John bis Led Zeppelin; wirklich alles, das im Musikbusiness berühmt war, und er spielt tadellos Mundharmonika. Jesse aus Belgien hat jahrelang in Liberia gelebt und ist eine Künstlerin. Martina versteht sich auf Anhieb gut mit ihr. Und sie haben auch ein Klavier am Schiff und so gab es natürlich gleich einen sehr netten Abend mit "Hausmusik".


Wer sich einmal etwas besonderes gönnen möchte, Kenny und Jesse verchartern die MAKAI (https://svmakai.wordpress.com/).

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...