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ISLA PINOS - TUPBAK

Martina

Unsere Esperanza liegt an diesem Ankerplatz wie in einem Ententeich. Wir sind von den zahlreichen Riffen rund um uns bestens geschützt, und die kleine Bucht gehört uns alleine.
Endlich hat es nach über einer Woche wieder einmal so richtig geschüttet, und wir haben sehr viel Regenwasser gesammelt, Haare und Wäsche gewaschen und unseren Tank mit dem restlichen Regenwasser wieder aufgefüllt. Unser Wassersammelsystem funktioniert perfekt.
Direkt vor unserem Bug empfängt uns ein kleiner weißer Sandstrand mit Kokospalmen in allen Größen. Auf dieser kleinen Halbinsel ist auch der örtliche Fußballplatz mit zwei kleinen palmengedeckten Regenhütten.
Wir rudern mit dem Dingi an Land und erkunden das Gunadorf. Schon beim Betreten der Halbinsel verändert sich die Märchenlandschaft in eine eher ungepflegte und mit Plastik übersäte Insel. Leider hat der Fluch der Zivilisation auch hier voll zugeschlagen und nimmt sich niemand die Zeit oder findet es notwendig den Müll zusammen zu tragen und separat zu sammeln, zu vergraben oder zu verbrennen. Müll vermeiden ist hier leider noch kein Thema, obwohl es wirklich nicht mehr zu übersehen ist!
Dieses Gunadorf hat keinen besonderen Scharm auf uns ausgeübt. Es wirkt auch eher ungepflegt, die Menschen sind sehr distanziert, und von dem starken Regen stehen überall riesige Wasserpfützen. Satellitenschüsseln sieht man schon an vielen Hütten angebracht und man hört den Fernseher laufen. Ich würde ja gerne einmal in so eine Hütte schauen. Muss ja eigenartig sein: Lehmboden, Hängematten und daneben Flachbildfernseher. Das nächste werden dann die Smartphones sein und dann ist es ganz vorbei mit der Idylle.

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ÜBERFAHRT RANGIROA

20./21.02.2017 Florian Rangiroa ist das übernächste Atoll, es ist das größte Atoll der Tuamotus. 75 sm sind es vom Pass in Apataki zum östlichen Pass Tiputa von Rangiroa, zu viel für einen Tag also müssen wir eine Nachtfahrt einlegen. Um 15:30 Uhr gehen wir Anker auf – oder zumindest versuchen wir es, denn nach dem Sturm hat sich die Kette unseres Hauptankers kunstvoll um einige Korallenköpfe gelegt. Ich muss zwei Mal Tauchen gehen, um unsere Kette zu befreien – auf 12 Metern nicht ganz einfach, aber nach 20 Minuten sind wir frei. Der Pass Tehere von Apataki zeigt sich von seine freundlichen Seite; 3,5 Knoten auslaufende Strömung und wenig Welle – kein Problem. Draußen setzen wir alle Segel, die wir haben und drehen unseren Bug nach Nordwesten. Der Wind ist leider leichter als angesagt, und so müssen wir mehr anluven als es unserem Kurs entspricht und wir benötigen, um im Norden an Arutua vorbeizukommen. Die CINDERELLA eilt uns voraus und so geht es in die Nacht. Diese ist sternenklar ...

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DIE ANDERE SEITE

Martina 24.2.2017 Mit dem Dingi queren wir den Tiputapass, um uns den alten und verschlafenen Teil von Rangiroa anzuschauen. Hier findet man keine Hotels oder Restaurants mehr, nur noch kleine Snackbuden. Einfache aber gepflegte Häuser, freundliche Polynesier und viele Kinder, denn in diesem Örtchen steht eine Grundschule und ein Gymnasium mit Internat. Alle Jugendlichen von den diversen Atollen, die ein Oberstufengymnasium besuchen wollen, leben von Sonntagabend bis Freitagmittag hier. Sie kommen per Flugzeug oder Schiff und sobald sie aufs Schiff steigen, legen sie ihre Rettungswesten an, so wie man bei uns den Sicherheitsgurt anlegt, ganz normal. Wir fragen in der Schule nach dem Unterrichtsgegenstand "Austernschalen schleifen und polieren"! Leider ist dieser Gegenstand bei unserer Ankunft am Freitag um 10:30 Uhr gerade vorbei, aber wir können gerne am Montag um 14 Uhr wieder kommen und dann dürfen wir mitschleifen. Dagmar und ich werden das auf jeden Fall ausprobieren.