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USTUPU

Florian

Wir haben es geschafft und uns panamesisches mobiles Internet über Digicel Panama verschafft. Das ist schneller als e-mails über Iridium, aber dennoch extrem langsam. Zumindest aber schnell genug, um zu erfahren, dass Österreich im Songcontest ex-aequo mit Deutschland letzter mit jeweils 0 Punkten wurde (und das trotz Heimvorteil). Es geschehen also doch noch wichtige Dinge in Europa - Dank sei Internet!

Ich konnte einige wenige meiner e-mails abrufen. Für alle e-mails als auch für Martinas e-mails war die Internetverbindung zu langsam. Herzlichen Dank für all die technischen Ratschäge per e-mail - war sehr hilfreich und hat meine Lösung bestätigt. Schon super, wenn ich auf so geballtes Wissen von euch allen zurückgreifen darf.

Wir haben Ustupu vergeblich nach dem angeblichen kostenlosen WIFI abgesucht und sind dabei bei einem Basketballmatch vorbei gekommen. Es gibt eine eigene Guna Yala Baskettball-Liga; interessant bei einem Volk, das sich durch besondere Kleinwüchsigkeit auszeichnet. Von den Spielern war auch keiner größer als 1,65 m. Danach waren wir am Nele Kantule Platz, benannt nach dem berühmten Guna Freiheitskämpfer, der 16 Jahre lang von 1928-44 der oberste Saila (Häuptling) der Gunas war und unter dessen Führung die Unabhängigkeit der Gunas von Panama gefestigt wurde. Nele Kantule (1868-1944) hat in Ustupu gelebt und ist hier auf der kleinen Nachbarinsel, vor der wir ankern, begraben.

Während ein jugendlicher Guna mir beim Einrichten des mobilen Internets auf meinem Smartphone geholfen hat, haben dutzende Kinder um uns herumgeblödelt. Daraufhin habe ich einen der Winzlinge bei beiden Händen gepackt und ihn in der Art eines Ringelspiels durch die Luft gewirbelt. Das hat bewirkt, dass sämtliche Kinder an mir hingen und auch Ringelspiel spielen wollten. Das dauerte dann eine knappe Stunde, und da es so viele waren, habe ich an jeder Hand je ein Kind gewirbelt - zum Glück wiegen sie ob ihrer Kleinheit ja fast nichts. Am Abend gingen wir in die Messe, denn es gibt eine katholische Kirche auf der Insel. Das Altarbild ist eine Heilige Maria in Guna Tracht samt Jesukindlein - spannende Guna Interpretation des christlichen Glaubens.

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...