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PREMIERE

Florian

Seit wir in dem Artikel in NEWS erwähnt wurden, sind die Clicks auf unsere Homepage um 50 % gestiegen. Wir verzeichnen derzeit ca. 750 Zugriffe pro Tag auf unserer Seite. Wir werden uns bemühen dem gestiegenen Interesse gerecht zu werden (und unsere Texte doppelt auf Rechtschreibfehler kontrollieren).

Wir sind am Sonntag von Rio Azucar Richtung El Porvenir aufgebrochen. In El Porvenir wollen wir in Panama einklarieren. Da der Wind wieder einmal auf die Nase kommt, motoren wir nach Norden bis in den breiten Caobos Channel. Dann sind wir nördlich genug, drehen nach Westen ab und ab nun gibt es Segeln vom Feinsten. 10 Knoten aus 60 ° Steuerbord scheinbarer Wind und unsere ESPERANZA gleitet mit 4-5 Knoten durch die ruhige See - einfach perfekt.

Ich sitze bequem in meinem Klappsessel am Vordeck - ein neu entdeckter Lieblingsplatz von mir - als es einen ordentlichen Schepperer macht - Fisch an der Leine. Ich zische zur Angelspule und beginne die Leine aufzurollen - nicht einfach - offenbar ein riesen Trum am Haken. Es wird ein schönes Stück Arbeit, aber dann sehe ich unseren Fang - ein toller Tunfisch - Premiere! Noch nie haben wir einen Tunfisch gefangen. Vielleicht kann uns die werte Leserschaft ja mitteilen, was das für eine Art Tunfisch ist. Wir tippen auf Grossaugenthunfisch!


Mit dem Kescher ist es sinnlos ihn aus dem Wasser holen zu wollen, dafür ist er zu groß. Also her mit unserem Gerät fürs Grobe - unser Gaff. Durch die Kiemen bekomme ich ihn zu fassen und kann ihn an Bord hieven. Kapitaler Bursche - 6 kg schwer und ca 60 cm lang. Schuss hochprozentiger Alkohol hinter die Kiemen und zweimal Kiemenstich mit der Machete erlöst ihn von seinen Leiden. Kurzzeitig sieht es in unserer Plicht wie in einem billigen Horrorfilm aus - überall Blut. Doch dann ist der Kopf ab, der Fisch ausgenommen und Martina filetiert ihn; der Rest geht zurück ins Meer; die Haie werden sich freuen.



Schließlich sind wir in den Lemmon Cays angekommen (El Porvenir geht sich heute nicht mehr aus und in der Nacht segle ich hier sicherlich nicht). Die Einfahrt westlich der Insel Tiadup ist ca. 20 m schmal und 2,5 Meter tief - Nervenkitzel! Vorsichtig bezwingen wir die Engstelle und ankern im sicheren Becken zwischen den Riffen - vor uns zwei Schiffe, die die Einfahrt nicht geschafft haben - sie sitzen am Riff - ein schauerlicher Anblick!


... und am Abend gibt es weltklasse Sashimi und Tunfischsteaks kurz angebraten mit einem guten Glas Rotwein - manchmal passt einfach alles.


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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...