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JUHUUU

Florian

Gestern Abend haben wir noch die Mondfinsternis bewundert. Bei uns war es ab 21 Uhr so weit. Langsam hat sich der Mond verdunkelt und dann stand er als rotglühende Scheibe am nächtlichen Himmel. Das war ein super Anblick - bis die Wolken kamen und alles verdeckt haben; aber gesehen haben wir ihn zum Glück doch.


Heute war´s dann endlich soweit. Unsere ESPERANZA sollte endlich wieder ins Wasser. Während wir so auf die Arbeiter warteten habe ich schnell noch die Pumpe von unserem Taylor´s  Parafin - Petroleumherd repariert. Das Petroleum wird unter Hochdruck versetzt und dann durch den Brenner zerstäubt - brennt dann wie ein Gasherd. der Kolben der Pumpe hat nicht mehr ordentlich funktioniert - der Original Pumpenkolben war durch ein Lederstück ersetzt worden. Ich habe die Originalersatzteile in England bestellt und nun eingebaut. Jetzt funktioniert die Pumpe wieder wie ein Glöckerl.


Ja und dann schnell noch eine festgefahrene Winsch zerlegt und geschmiert und schließlich kamen schon die Marineros, um unsere ESPERANZA aufzupacken. Als sie in den Gurten hing wurden noch schnell die Stellen, auf der der Kiel stand mit Antifouling gestrichen.


Der Kranfahrer hat zu unserem Industrieantifouling gemeint: "Kills fish and people". Als ich gemeint habe, dass dieses Antifouling von den Ozeanriesen verwendet wird und wir ja nur ein kleines Schiff haben, meinte er: "OK kills only small fish". Ich bin schon neugierig, ob es den Bewuchs abhält.


Und dann waren wir wieder im Wasser - da ging ein kleines Juhuuu durch unser schwimmendes Zuhause.

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...