Direkt zum Hauptbereich

DREI WELTEN IM GUNALAND

Maria

Anstrengende Nacht: Bis um 3 Uhr werden wir mit lauter Musik beschallt (offensichtlich feiern die SportlerInnen und das Militär), um 5 Uhr geht der Muschelbläser durch den Ort, dann fangen die Lancas an vorüberzubrausen. Nach dem Frühstück holen wir die Eltern von Nargana ab. Sie haben gut geschlafen, von der Musik nichts gehört. Es regnet nicht, dadurch schaut der Ort gleich viel freundlicher aus. Auch die riesigen Lacken von gestern sind fast aufgetrocknet. Nargana ist eine interessante Mischung aus möchtegern-modern und traditionell. Gemauerte Häuser mit Wellblechdächern, von wirklich nett und geschmackvoll bis Totalruine, daneben traditionelle Bambushütten mit Palmwedeldächern, manche plastikverstärkt. Frauen in traditioneller Tracht genauso wie in peppigen T-Shirts oder kurzen Kleidern. Etliche Albinos laufen uns auch über den Weg.




Nächstes Ziel: Rio Azucar nach 3 sm. Das ist ein traditioneller Ort, wo die Wohnhäuser alle aus Bambus sind und einem großen Bambushaus als Versammlungsort. Wir ankern vor der Insel, fahren mir dem Dingi zur einzigen Bar von Professor Acosta (ist jetzt schon in Pension, war 33 Jahre Lehrer in der Schule hier). Wir zahlen 2 Dollar pro Person Eintritt, streunen ein bisschen durch den Ort, fotografieren, kaufen ganz frisches Kunabrot, trinken Bier in der Bar.





Da kommt ein Ulu, bietet uns Langusten und Fisch an. Florian handelt einen guten Preis aus und unser Galadinner ist gesichert. Mit der Machete werden die Langusten von Florian zerlegt, einige Haxerln kommen zu den 2 Wasserschildkröten, die der Professor aufzieht. Martina organisiert noch eine Brotfrucht, frisch vom Baum, jetzt brauchen wir nurmehr den passenden Platz zum Grillen.




Wir visieren die Insel Morbedup (Canbombia) an und legen den Weg in kürzester Zeit unter voller Besegelung zurück. Sehr nette Insel, langer Sandstrand, eine Gunafamilie wohnt hier sehr traditionell in einer Hütte, viele Kinder, verspielte Hunde. Gerade wollen wir das Feuer herrichten, da fängt der Regen an (aber bis jetzt haben wir Sonne gehabt!). Also alles wieder zurück an Bord. Martina bratet die Langusten, ich koche ein Brotfruchtgemüse mit Rosmarin und Bärlauchsalz (so was hat eine Brotfrucht sicher noch nie erlebt!).




Nach diesem Nobelnobelessen entspinnt sich die übliche Familiendiskussion über Gott und die Welt. Wir schlafen alle an Bord, die Draußeren wandern dann irgendwann wegen Regen auch hinein.

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...