Direkt zum Hauptbereich

HARTNÄCKIG

Florian

Heilig Abend ist vorüber - und wir haben uns zunächst ordentlich ausgeschlafen, nachdem wir gestern nach der Mette erst um ca. 0:30 ins Bett kamen - völlig ungewöhnlich für uns. Nach einem guten Christtagsfrühstück gings für mich wieder ab ins Wasser - Harpunenpfeil suchen. Mit Leinen und Gewicht versuchte ich die Orientierung unter Wasser nicht zu verlieren, aber auf 10 Metern Tiefe ist das Licht schlecht und bei Grundberührung versinkt man im Schlammnebel. Nach 30 Minuten war die Luft bis auf 45 Bar herunter - noch 5 Minuten, dann ist der Pfeil endgültig verloren. Ich begann mit den Fingern den Schlamm zu durchpflügen und ging ganz nah mit dem Gesicht an den Boden. Und da - zwei Zentimeter blanker Stahl vor meiner Nase - im Schlamm versteckt. HURRA mein Pfeil. Nach 3 Stunden Suchaktion über drei Tage endlich gefunden - hartnäckig muss man sein - und die Welt ist wieder in Ordnung!!


Am 26. Dezember schließlich fuhren wir wieder einmal nach Panama City - unser Sohn Roman und dessen Freundin Bianca kommen zu Besuch. Wir waren entsprechend aufgeregt. Gleichzeitig wollten wir unseren Polster abholen, den wir einem Stofftapezierer zum Überziehen gegeben haben. Leider war er - trotz fixer Zusage - nicht fertig und wir mussten verärgert mit Originalpolster wieder abziehen.
Dann aber zum Flughafen. Unsere Lieben kamen pünktlich an und die Wiedersehensfreude war riesig. Am Abend auf der ESPERANZA war dann Bescherung - die Rucksäcke der beiden waren voll mit Geschenken aus der Heimat. Es war ein Fest - und wir sangen glücklich "Leise rieselt der Schnee".


Das beste Geschenk war von meinem Bruder Martin - vakuumverpackte Tannenzweige mit Goldlametta, Strohstern und einer Kerze - der Duft von frischem Tannenreisig war umwerfend - richtig heimatlich weihnachtlich - ein wunderschönes Nachweihnachtsfest!


Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...