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WIR FUNKEN

Florian

Unser neues Funkgerät - ein ICOM-M802 - ist sozusagen der Mercedes unter den Funkgeräten. Martina wollte ein ordentliches Funkgerät für den Pazifik, und jetzt haben wir eines. Der Einbau gestaltete sich natürlich - wie immer - kompliziert. Wo verlaufen welche Kabel? Was sind das für alte Kabel, die da herumhängen. Ich habe die ESPERANZA also wieder einmal zerlegt, von Altlasten befreit und ungenützte oder unnötig gewordene Kabel entfernt. Das schaut danach ja gleich viel besser und aufgeräumter aus. (Währenddessen hat es allerdings ausgesehen, als wäre die Bombe explodiert.)

Schließlich war das Funkgerät montiert, die Antenne nicht mehr gestückelt sondern in einem Stück vom Antennentuner zum Funkgerät geführt und verlötet und dann der erste Versuch. Gerät läuft aber irgendwie hören wir niemanden. Was ist da los?


Ich messe die Antenne durch und stelle fest, dass da ein Kurzschluss vorliegt - also Antennenstecker neu und sauber gelötet und - endlich hören wir etwas. Und der Testfunk mit unseren Tiroler Freunden von der Mouza verläuft auch positiv - sie hören uns - HURRA!


Jetzt noch der Pactor montiert - wir wollen ja e-mails versenden können; wieder Kabelunsicherheiten; was gehört wo angeschlossen. Das Internet hilft und schließlich läuft das Ding. Ich schreibe eine erste e-mail und drücke auf senden - zack! - aus! Alles dunkel! Na schöne Scheiße!! Mein Magen verkrampft sich spürbar. Messgerät heraus und gemessen, wo der Strom fehlt. Nach kurzer Zeit finde ich das Problem - eh klar. Das Funkgerät ist mit 30 Amp abgesichert und ich habe es über einen Spannungsunterbrecher (sprich Schalter) laufen, da das Funkgerät auch Strom zieht, wenn es abgedreht ist (das hat doch tatsächlich eine Heizung eingebaut!?); daher muss man die Spannungszufuhr unterbrechen, sonst saugt es die Batterien leer. Und dieser Schalter ist mit 5 Amp abgesichert - und wenn ich sende, dann schießt da doch einiges mehr durch die Leitungen. Die Sicherung ist daher auch durchgebrannt. Also 16 Amp Sicherung eingebaut - und läuft wieder. GROSSE ERLEICHTERUNG!!

Dann neuer Versuch eine e-mail zu senden, aber ich kann die Frequenzen nicht verstellen, obwohl das Gerät entsperrt für alle Frequenzen sein soll. Wieder das Internet befragt. Man muss abdrehen, gleichzeitig 2, Mode und Rx drücken, aufdrehen und schon ist das Gerät entsperrt. Jetzt kann ich die erforderliche Frequenz einstellen und die e-mail geht durch. Alles gut - ich bin begeistert!! Und die Bordfrau mit mir....

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...