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WIR ZWEI

Martina

Ein etwas anderes Weihnachten 2015 an Bord der Esperanza. Wir hatten einen ganz normalen Tag im Bikini und Badehose bei 35°. Florian sucht mit Tauchgerätschaft und neuer Tauchlampe noch immer seinen verschossenen Harpunenspieß, leider erfolglos.
Gegen 16 h beginne ich mit den Vorbereitungen für unser Weihnachtsessen. Leider müssen wir auf unser traditionelles Fondue verzichten, aber ich versuche trotzdem mein Bestes.

In Panama City hatte ich ja zu meiner großen Freude einen Schweinslungenbraten erstanden, und diesen habe ich dann in die letzten Reste meines Parmesans gepackt. Dazu Broccoli und Reis an sautierten Champignons.
Florian deckte uns einen festlichen Weihnachtstisch und zur Feier des Tages erweckten wir auch unsere echten Rotweingläser aus dem Dornröschenschlaf.
Es war wirklich gut, ein wahrlich festliches Mahl für diese Breiten.


Wir sangen Weihnachtslieder im Duett und Florian begleitete uns mit der Gitarre - so wurde es richtig besinnlich.


Thomas und Maria von der SY Modesta aus Graz kamen um 21 zu uns an Bord. Gemeinsam stimmten wir noch ein Weihnachtslied an und dann fuhren wir zur Mette nach Portobello.
Die riesige Wahlfahrtskirche mit der schwarzen Christusstatue war fast leer. Ein trauriger Anblick zu Weihnachten, auch die Mette selbst war nicht stimmungsvoll. Es gab keinerlei Musikinstrumente, die blinkenden Weihnachtsbäume und das Jesuskind umgeben mit bunten blinkenden Lichterketten ließen in uns auch keine Besinnlichkeit aufkommen.
Nur die große Krippe am Eingang ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Ein Weihnachtsfest in Zweisamkeit, ist auch gut und tut uns gut.

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...