Direkt zum Hauptbereich

LOBESTERMANIA

Florian

Heute sind wir – drei Dingi hoch – auf Erkundungsfahrt gegangen. Zunächst nach Westen in die Einfahrt zum Mittelteil der Holandes. Dort breitet sich eine endlose Lagune aus, begrenzt durch das Außenriff. Blau in sämtlichen Schattierungen – kitschig schön.



Danach sind wir zum Außenriff und haben die Überreste einer ca. 60 Fuss Beneteau begutachtet, die hier im April 2015 zerschellt ist. Wir man das anstellt ist uns ein Rätsel, aber sie haben es geschafft zumindest 2 Seemeilen von der nächsten Einfahrt entfernt auf das riesige Außenriff zu krachen. Das Schiff ist in zwei Teile zerbrochen und es ist nicht mehr viel übrig. Ich finde den Kompressor für Kühlschrank und Klimaanlage unter Wasser sowie den Kiel, der abgerissen wurde. Schaurige Vorstellung hier sein Schiff zu verlieren.



Schließlich setzen wir unsere Erkundungsfahrt fort und finden eine kleine „Schlucht“, die unter Wasser durch das Außenriff führt. Ich tauche hinein und finde unter den Überhängen massenhaft schöne Fische – wunderbare Unterwasserlandschaft.


Und dann geht’s Richtung Heimat. Nach kurzer Zeit berühren unsere Außenborder das Riff. Ich hebe meinen Motor aus dem Wasser und wir lassen uns treiben. Unter Wasser zerklüftete Korallen mit vielen kleinen Höhlen. Und dann wird es noch seichter und wir stecken wieder fest. Ich kontrolliere den Grund und sehe Antennen, die sich mir entgegenstrecken, und dann noch welche und noch welche. Ich rufe unseren „Profifischer“ Rico, der mit seiner Drahtschlinge zum Lobsterfangen anrückt. Im 20 cm tiefen Wasser finden wir unter den Steinen mindesten 20 Lobster. Rico fängt 9 Stück und das lukullische Abendessen auf der Esperanz ist gesichert.


Gleich neben den Lobstern finden wir völlig versteckt einen Steinfisch – wir verscheuchen ihn – Glück gehabt, die sind hochgfiftig!

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...