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ANGENEHMER GEHT`S NICHT

Martina

Der Wind pfeift über La Playita, die Motorboote fahren Tag und Nacht durch das Ankerfeld, es schaukelt so heftig, dass wir einige Heckwellen bis ins Cockpit bekommen. Gläser, Flaschen oder Teller rutschen und fallen vom Tisch. Es ist wirklich allerhöchste Zeit Panama City zu verlassen.



Bei Tagesanbruch um 6:30 Uhr geht es gemeinsam mit SY Modesta Anker auf. Die Windvorhersage ist gut, also setzen wir gleich das Grosssegel und gehen Kurs 119° Richtung Las Perlas. Dabei passieren wir unzählige vor Anker liegende Frachter, einer der gerade beim "Anker auf" Manöver ist, tut uns mit 4 langen Schallsignalen seinen Unmut über unsere nahe Vorbeifahrt kund. Florian meint nur:"Ja, ja, hab dich eh gesehen, bist ja groß genug". Ein letzter Blick zurück auf die Skyline von Panama City, für uns, eine schöne Zeit.


Nach einer Segelstunde frischt der Wind auf 10-12 Knoten auf, und es wird einer der schönsten und angenehmsten Segeltage unserer Reise. Der Pazifik zeigt sich von seiner besten Seite, ich bin sehr angenehm überrascht. Auffällig viele Pelikane schweben hier ohne einen einzigen Flügelschlag hunderte Meter lang knapp über dem Meer.


Zur Einfahrt in die Inseln müssen wir halsen. Wir müssen bei einer Halse die Genua wegrollen, damit sie vor der Fock durchgeht. Leider verhauen wir die Halse und die beiden Genuaschoten verwickeln sich um das teilweise eingerollte Segel. In der oberen Hälfte hat sich allerdings eine Blase gebildet und es haut das Segel im Wind ordentlich herum. Florian eilt nach vorne auf den Bugsprit und kämpft mit dem flatternden Segel. Erst als er die beiden Schoten losbindet, kann er diese entwurschteln und schließlich die Genua mit der Reffleine wieder ordentlich wegrollen - Pfuh, das war wirklich blöd. Wir müssen unsere Halsen besser üben.
Wir bergen auch gleich das Grosssegel und motoren die letzte Meile. Um 15 Uhr fällt der Anker auf den Las Perlas vor Contadora Island. Nachdem es kein Frühstück gab ist der Hunger jetzt natürlich sehr groß. Ich versorge unsere Mägen und Florian versorgt unsere Esperanza. Alle sind glücklich und wir sind müde. Inselbesichtigung gibt`s erst morgen.

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...