Direkt zum Hauptbereich

PANAMAKANAL 2.TAG

Florian

Gestern Abend haben wir noch einige Stunden damit verbracht den Motor der Onotoa wieder zum Laufen zu bringen. Der Seewasserhahn und der Wasserfilter dürften das Problem gewesen sein und haben Luft gezogen. Wir konnten das recht und schlecht beheben. Auch ich habe mein Zündschloss bearbeitet.


Heute ist um 6:30 Uhr Tagwache, denn der neue Advisor soll um 7:30 Uhr an Bord kommen. An den sechs an der Boje vertauten Schiffen herrscht reges Treiben. Manche - so auch ich - nützen das Süßwasser des Gatunsee für ein angenehmes Bad.


Um 9:00 Uhr kommt das Lotsenboot - mit den Advisors für die anderen drei Schifffe. Wir müssen uns losbinden, um die anderen auf den Weg zu schicken. Kurze Zeit später kommen auch unsere Advisor. Unser Motor springt diesmal klaglos an und um 9:30 Uhr geht´s los; wir drei im Konvoi durch den Gatumsee. Riesige Schiffe links und rechts von uns - es ist spannend. Ich habe meine GoPro in der Saling montiert und filme von oben. Kurz vor der ersten Schleuse entdecken wir ein riesiges Krokodil am Ufer - sicher 5 Meter lang.




Dann müssen wir uns wieder zusammenhängen, denn es geht in die erste Schleuse - die Pedro Miguel-Schleuse. Unsere Mannschaft ist schon routiniert und bergab-schleusen ist wesentlich einfacher als bergauf.


Hinaus geht´s aus der Schleuse in den Mirafloressee und durch im Paket. Vor der nächsten Schleuse müssen wir allerdings "Ringerl" drehen; noch kein Personal vorhanden, um uns durchzuschleusen. Nach 15 Minuten ist es dann soweit. Wir fahren in die obere Mirafloresschleuse ein. Leider sind wir in der rechten der beiden Schleusen, und wir befinden uns nach dem festmachen genau im toten Winkel der Webkamera.


Alles funktioniert reibungslos und wir fahren in die letzte Schleuse. Die Spannung steigt und als das letzte Schleusentor öffnet gibt es Jubelgeschrei - WIR SIND IM PAZIFIK!!!



Die Schiffe sind rasch getrennt - einer der Fender der ONTOA ist geplatzt - das war der ganze Schade - Kinkerlitzchen. Und schließlich geht´s unter der Bridge of the Americas durch. Der Advisor geht von Bord und wir müssen Abschied nehmen von Rico von der TELEFINE, der uns eine riesige Hilfe war. Auch die Line-Handler der anderen Schiffe verlassen uns.


Jetzt müssen wir uns beeilen, damit wir noch vor Einbruch der Dunkelheit zum Ankerplatz nach La Playita kommen. die Skyline von Panama City zieht vorbei und um 18:00 Uhr fällt der Anker.


PFUH! Das Abenteuer Panama Kanal ist erfolgreich bestanden. Das Abenteuer Pazifik steht vor uns...

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

HIGH LIGHT

Martina Wir fahren wieder etwas zu spät, denn der Käpten muss ausschlafen, dann laufen, frühstücken und Büro Emails beantworten, um ca 11h von la Castella ab. Perfekt, der Wind aus N, so wie vorausgesagt und für uns genau richtig. Wir setzten Segel und wollen heute gerne 40sm Richtung Messina schaffen. Keine 15min später, Flaute, die Segel schlagen, Wellen von allen Seiten, Windmesser dreht sich im Kreis und weis auch nicht mehr wie er den Wind anzeigen soll. Ich wundere mich nicht mehr, dass es hier keine Segler gibt, wer hat schon Spaß an so einem Durcheinander. Ok, trotzdem wir müssen ja weiter, also nach einigem Hin und Her, schaffen wir doch einige Meilen Richtung SW. Dann plötzlich, wer hat den Schalter umgedreht, absolute Flaute. Motor an und weiter geht`s. 2 Std. später dreht wieder jemand am Schalter und dieses Mal der Richtige, wir segeln mit bis zu 16Kn Wind, unserem Ziel entgegen. Jetzt geht sich doch noch alles aus. ÄHTSCH, wer hat denn jetzt schon wieder den Schalter gedr...

DER HIMMEL WEINT MIT

Martina Der Moment des Abschiedes ist für mich immer sehr schwierig. Noch am gestrigen Abend habe ich den Gedanken des Abschiedes aus meinem Kopf verbannt, doch heute in der Früh hat mich die Realität übermannt. Ein Frühstück mit einem Klos im Hals will einfach nicht schmecken. Die letzten Gepäckstücke in den Rucksack, und dann müssen wir ins Dingi, um die Beiden zum Sammeltaxi nach Panama City zu bringen. Ich versuche die letzten Minuten noch aufzusaugen, genießen so lange es geht. Leider kommt das Taxi pünktlich und so bleiben wirklich nur noch einige Minuten um die Beiden fest zu drücken und zu verabschieden. Ein Abschied für lange und unbestimmte Zeit. Ab jetzt werden die Distanzen doch für alle sehr sehr groß. Wir verabschieden die Beiden, und selbst der Himmel weint. Zurück zum Schiff, Maria und Thomas von der MODESTA erkennen die Lage und laden uns zur Aufheiterung auf Kaffee und Kakao ein. Sehr willkommen, jede Ablenkung ist willkommen. Gegen Mittag verlassen wir bei leichtem R...