Direkt zum Hauptbereich

PAZIFIK

Martina & Florian

Heute haben wir den 350.000-ten Blogleser gehabt!!! Schön, wie viele Menschen unser Abenteuer verfolgen. Immer wieder schreiben uns bis jetzt auch unbekannte Leser, die uns schon seit Monaten verfolgen. So etwa ein junger Mann, der durch unseren Blog zum Segeln gekommen ist. Ist das nicht unglaublich und toll. Dieses Mail wollen wir euch nicht vorenthalten:

"Hallo Martina, hallo Florian,

.........! Eure Reise verfolge ich jetzt seit Anfang 2014 und bin wahnsinnig dankbar, dass ihr eure Erlebnisse und Momente von eurer Reise teilt.

Ich selber und meine Familie hatten nichts mit Booten zu tun. Durch eure Berichte habe ich mich dazu entschieden, mit dem Segeln anzufangen. Jetzt sitze ich hier und lerne schon für den Sportküstenschifferschein, den Sportbootführerschein See habe ich schon.

Das Segeln ist zu meinem größten Hobby geworden und ich habe schon einige Leute kennen gelernt, die mein Interesse teilen.

Wenn ich mich mit den Segelfreunden in Köln auf ein Kölsch treffe, dann ist jedesmal kurz das Thema, wo ihr denn jetzt genau seid und wohin ihr weiter fahrt. Bei uns ist da schon ein gewisses Tagträumen vorhanden. In Gedanken reisen wir mit euch.

Ich freue mich jedesmal über einen neuen Bericht eurer Reise und bekomme meist ein Grinsen ins Gesicht, wenn ich ihn lese.

In gewisser Weiße habt ihr mein Leben verändert. Ich danke euch von Herzen dafür und wünsche euch noch eine traumhafte Zeit in tollen Buchten, bei netten Menschen und auf den Weltmeeren.

Beste Grüße"


Es fühlt sich gut an, so etwas lesen zu dürfen!


Wir verbringen nun schon einige Tage im Pazifik und es ist erstaunlich, wie anders es hier gegenüber der Karibik ist, obwohl ja nur 80 km Land dazwischen liegen. Der überraschendste Unterschied ist die Temperatur - in der Karibik hatte das Wasser ca. 30° der Pazifik hat ca. 23° - Schwimmen ist eine erfrischende Sache und Martina war überhaupt noch nicht im Wasser.


Hier im Pazifik haben wir 4-6 m Gezeitenunterschied, das muss man beim Ankern berücksichtigen. Und beim Dingi an Land ziehen.

Das Wasser hier ist braun von Schlamm, den die Flüsse in den Pazifik tragen. Die Luft ist - offensichtlich bedingt durch die kühlere Wassertemperatur - wesentlich kühler als in der Karibik. In der Nacht ist uns mit unserer dünnen Decke zu kühl und Martina hat sich bereits eine dickere Decke geholt. Die kühlere Lufttemperatur bedingt allerdings auch eine bessere Sicht und so sehen wir endlich wieder Sonnenauf- und Untergänge im Meer. In der Karibik ist die Sonne immer bereits eine Handbreit über dem Horizont im Dunst verschwunden. Abgesehen davon ist die Karibikseite von Panama fast immer Wolkenverhangen; an der Pazifikseite gibt es wesentlich weniger Wolken, weswegen es hier auch wesentlich trockener ist.


Zusammengefasst ist es schon sehr bemerkenswert, wie ganz anders die Natur hier ist, obwohl die tatsächliche Distanz so gering ist.

p.s.: Ich habe schon wieder ein technisches Rätsel zu lösen. Wir haben einen WAECO Kompressorkühlschrank mit Zweikreiskühlung. Der äußere Kreis ist mit Kühlflüssigkeit gefüllt und fließt von einer Flojetpumpe angetrieben vom Kompressor durch eine Kühlungsleitung im Wassertank und wieder zurück zum Kompressor, wo das Kühlgas damit gekühlt wird. Dieses Kühlleitungssystem verliert ca. 40 ml Kühlflüssigkeit in 3 Tagen, ohne dass ich irgendwo ein Leck gefunden hätte. Kann die Kühlflüssigkeit verdunsten? Bitte um eure g´scheiten Ratschläge.

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...