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KICKER ROCK

Martina

Nach einem Tag Faulenzen an Bord war heute Tauchen angesagt. Es wird viel versprochen und so habe ich mich voller Hoffnung bei einer Tauchbasis für eine Tauchtour zum Kicker Rock angemeldet.


Ein teurer Spaß, $ 150.- für zwei Bootstauchgänge inklusive  kompletter Tauchausrüstung und Mittagessen. Florian wollte sich das nicht leisten und außerdem ist er nicht so ein Freund der versprochenen Haie.
Ich nehme nur meinen Tauchcomputer und meine Schnorchelausrüstung und mache mich auf den Weg. Florian verabschiedet mich mit den Worten: "Ich wünsche dir Hammerhaie aber nicht zu nahe"!
Die Ausrüstung der Tauchbasis ist - naja - eher älteren Datums, und ich bereue schon, dass ich nicht meine eigenen Sachen mitgenommen habe.
Ich habe Glück, denn wir sind nur 2 Taucher an Bord, der Rest sind alles nur Schnorchler.

Nach einem kurzen Checktauchgang nimmt der Tauchkat Kurs auf Kickers Rock, dann geht alles sehr schnell. 5 Meter vor der Steilwand stoppt das Boot und wir springen hinein, ein kurzes Ok Zeichen und wir stürzen uns sofort auf 27 Meter Tiefe. Alles Ok, also Augen auf, wir suchen im Blauwasser nach Haien. Zuerst sehe ich eine große Schildkröte, danach Seelöwen die mit einem Schwarzspitzenhai spielen. Unglaublich, denn eigentlich ist der Hai der Feind der Robben, hier leben sie aber in Einklang miteinander. Ein imposanter Tauchplatz an einer Steilwand die 300 Meter senkrecht in die Tiefe führt, und uns durch verschiedenste Strömungsschichten führt. Teilweise wird das Wasser wirklich kalt, dann wieder wärmer, die Sicht einmal milchig, schlierig dann wieder glasklar. Wirklich berauschend war´s aber nicht.


Der zweite Tauchgang liegt an der Ostseite von Kicker Rock, es ist sehr wellig und wir müssen noch schneller abtauchen. Plötzlich verschwindet unser Divemaster in einer schwarzen Wand. Ich bin etwas beunruhigt, da wir ja keine Tauchlampen bei uns haben. Also schnell nach und nur nicht den Anschluss verlieren. Wau, das ist ja unglaublich, die Wand besteht aus Millionen von ca 30 cm großen Fischen. Sie öffnen für uns ihre Formationen und wir tauchen in die Mitte ihres Schwarms. Sie schließen den Kreis hinter uns und ich fühle mich wie in einem riesigen Fischtunel, beschützt aber auch beobachtet.
Wir verlassen mit einigen Flossenschlägen den Fischschwarm und sehen kurz darauf einen Hammerhai. Majestätisch schwimmt er über uns und würdigt uns nicht einmal eines Blickes. Ja, ja, ja!!! 192-igster Tauchgang, endlich habe ich ihn gesehen.


Es bleibt kaum Zeit, die Highlights überschlagen sich. In einer Entfernung von 3 Metern schwimmen drei ca. 2 Meter große Thunfische vorbei, kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg.



Das aller beste waren aber 5 Adlerrochen die in geringer Entfernung vorbei schwebten, dann eine 180° Wende machten und sich wieder in ihrer vollen Pracht päsentierten. Umwerfend, ich bin begeistert und überglücklich. Besser geht´s nicht!!



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