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SAN CRISTOBAL/ BAQUERIZO MORENO

Martina

Kaum ist unser Anker gefallen, kommen die Seelöwen und suchen nach einem geeigneten Schlafplatz. Immer wieder umkreisen sie unsere Esperanza und wollen nicht glauben, dass es bei diesem Neuankömmling aus Österreich keine Möglichkeit auf einen Schlafplatz gibt. Selbst das Dingi heben wir immer gleich aus dem Wasser, damit sie ja nicht hineinspringen können. Sie sind ja unglaublich süß zum Anschauen, aber ihr Gestank und ihre Ausscheidungen wollen wir wirklich nicht in unserem Dingi.


Die meisten Segelboote haben all ihre Fender ans Heck ihrer Schiffe gehängt, um ein Anlanden der Seelöwen zu verhindern. Manchmal gelingt es ihnen trotzdem und dann räkeln sie sich auf den Plattformen der Yachten.

Hier ruft man sich über Funk ein Wassertaxi, und fährt damit um 1$ p.P. an Land. Das ist überaus praktisch, denn man muss weder das Dingi weit auf den Strand hinauftragen, noch kann es gestohlen werden, und die Gefahr der Seelöwen ist auch nicht gegeben.


Auf den ersten Blick ist es hier bedeutend sauberer als in Panama. Die Ecuadorianer sind sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Hier liegt auch niemand faul herum und wartet trübsinnig bis es Abend wird. Wir fühlen uns sofort sehr wohl.


Die Einzigen die hier wirklich absolut faul herumliegen, sind die Seelöwen. Kein Platz ist vor ihnen sicher, und es entsteht der Eindruck, dass sie sich auf gemütlichen Einrichtungen der Menschen am wohlsten fühlen. Die Seelöwen sind auch überhaupt nicht Menschenscheu, sie sind ein sehr angenehmes Fotomotiv.




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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...