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PAZIFIKÜBERQUERUNG 12. TAG

Florian

29./30.04.2016

Die ersten Wetten auf unsere Ankunftszeit sind bereits eingetrudelt.

Der Wind wird immer schwächer und ich spiele mich stundenlang mit der Segelstellung herum. "Spielen" ist aber wohl der falsche Ausdruck, denn das "Spiel" ist anstrengend, doch andernfalls schlagen wegen der Wellen die Segel und unser Rigg wird unnötig belastet. Kaum habe ich eine Position gefunden, in der die Segel "stehen", dreht der Wind und das "Spiel" beginnt von neuem bzw. wir müssen Kurs korrigieren, dann passt die Welle aber wieder nicht - also verzwickt.
So vergehen Stunde um Stunde und am späteren Nachmittag haben wir 1520 sm zurückgelegt und noch 1520 sm vor uns - HALBZEIT - BERGFEST!!! Martina verwöhnt uns mit einer Brettljause mit niederösterreichischem Bauernspeck (noch von Weihnachten), Tiroler Hauswürstel, selbstgemachtem Eieraufstrich und selbstgebackenes Schwarzbrot. Dazu genehmigen wir uns sogar ein kühles Bier - Feste gehören gefeiert!



Ich lese zur Zeit die Tagebücher meines Großvaters Theodor Zeh, einem österreichischen Bergpionieer, mit dem meine Großmutter unter anderem 1926 die Erstbegehung durch die Palavicinirinne am Großglockner gelungen ist. Er beschreibt die Jahre 1922 bis 1941. Wenn man das gelesen hat, dann fällt es mir schwer, mich über unsere derzeit mühsame Situation zu beklagen. Es wird schon wieder besser werden und jeden Tag kommen wir näher ans Ziel.

Weit ist es halt. Unsere Strecke entspricht London - Dubai oder Wien - Nordkanada oder Annaberg - Victoriasee/Afrika. Aber die Hälfte ist nun bereits geschafft!

Von nun an geht´s also bergab - und das wie gesagt derzeit mühsam. Die ganze Nacht kämpfe ich mit den und ärgere ich mich wegen der Segel. Um 01:00 Uhr Früh schließlich bergen wir das Groß und schaukeln nur mit ausgebaumter Genua mit schwachen 3-4 Knoten durch die Nacht, bis ich um 06:00 Uhr Früh auch noch die Fock ausbaume. Butterfly schaukeln wir weniger, aber immer noch genug.

Position 30.04.2016, 16:00 UTC, 09°09´S 114°24´W, Log 3024, etmal 130, Es geht uns gut genug!




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