Florian
25./26.04.2016
Wir haben einen alten Windgeber, sodass unser Autopilot nicht nach Kompass sondern nach Windrichtung steuert. Ich habe diesen provisorisch montiert, um ihn zu testen in der Hoffnung, dass unsere ESPERANZA dann die 90° zum Wind einhält. Der Test verläuft nicht ganz so erfolgreich, wie wir uns erhoffft haben. Mit Kompasskurs sind wir sicherer unterwegs.
Der Wind hat aufgefrischt und kommt wieder mehr aus SE, und auch die Winddaten für eine Überfahrt zu den Gambier Inseln sind katastrophal. Südlich von 12°S herrscht Windchaos - also sind die Marquesas doch wieder das erhoffte Ziel. Wir segeln jetzt einfach so, dass der Wind gut zu unserer ESPERANZA ist und schauen, wo wir ankommen.
Martina weckt mich während ihrer Wache um ca. 20:00 Uhr aufgeregt auf - SQUALL!!! Ich zische hinaus - Windchaos!! Der Wind dreht in Sekunden um 90°. Ich schalte den Autopilot aus und nehme die Pinne in die Hand, um uns vor einer Patenthalse (also das ungewollte Umschlagen des Großbaums von einer auf die andere Seite) zu schützen. Das war knapp! Bei so etwas kann man sich sein Rigg ordentlich zerstören. Zwar haben wir einen Bullenstander montiert, aber so etwas kann bei zu viel Gewalt auch reißen. Ich bändige das Schiff und kämpfe ca. 30 Minuten gegen Wind und Wellen, um uns auf Kurs zu halten und die Winddrehungen auszugleichen. Dabei schüttet es, die Wellen spritzen heftig ins Cockpit, wir werden herumgeworfen und das alles bei absoluter Dunkelheit - es gibt angenehmeres. Als der Wind kurz nachläst legen wir das 1. Reff ins Groß.
Also Wache halten - Martina schicke ich ins Bett, sie hat sich ziemlich aufgeregt. Bis 01:00 Uhr dauert der Spuk, dann beruhigt sich das Wetter, Martina löst mich ab und ich falle in Tiefschlaf.
Irgendwo in der Aufregung passieren wir die 1000sm Marke seit Aufbruch von den Galapagos - ein Drittel geschafft!
Nach Tagesanbruch - Martina schläft noch - gehe ich das Groß ausreffen - und glaube ich spinne. 500 m vor uns ein großer Schleppnetzfischer. Die Gefahr bei so etwas ist, dass man nie genau weiß, wo er sein Netz hat. Ich gehe so weit als möglich auf Ausweichkurs und versuche ihn anzufunken. Reaktion NULL. Also hole ich unsere Gaströte hervor und hupe ihn ordentlich laut an. Der Fischer bleibt unbeeindruckt, wir segeln ca. 400 m an ihm vorbei.
Als wir außer Sicht sind, schaltet er dann doch sein AIS ein: das Schiff trägt den Namen HC-CBL und weist eine Geschwindigkeit von 80 Knoten (!) auf. Haben die Chinesen bereits Düsenfischer erfunden??
25./26.04.2016
Wir haben einen alten Windgeber, sodass unser Autopilot nicht nach Kompass sondern nach Windrichtung steuert. Ich habe diesen provisorisch montiert, um ihn zu testen in der Hoffnung, dass unsere ESPERANZA dann die 90° zum Wind einhält. Der Test verläuft nicht ganz so erfolgreich, wie wir uns erhoffft haben. Mit Kompasskurs sind wir sicherer unterwegs.
Der Wind hat aufgefrischt und kommt wieder mehr aus SE, und auch die Winddaten für eine Überfahrt zu den Gambier Inseln sind katastrophal. Südlich von 12°S herrscht Windchaos - also sind die Marquesas doch wieder das erhoffte Ziel. Wir segeln jetzt einfach so, dass der Wind gut zu unserer ESPERANZA ist und schauen, wo wir ankommen.
Martina weckt mich während ihrer Wache um ca. 20:00 Uhr aufgeregt auf - SQUALL!!! Ich zische hinaus - Windchaos!! Der Wind dreht in Sekunden um 90°. Ich schalte den Autopilot aus und nehme die Pinne in die Hand, um uns vor einer Patenthalse (also das ungewollte Umschlagen des Großbaums von einer auf die andere Seite) zu schützen. Das war knapp! Bei so etwas kann man sich sein Rigg ordentlich zerstören. Zwar haben wir einen Bullenstander montiert, aber so etwas kann bei zu viel Gewalt auch reißen. Ich bändige das Schiff und kämpfe ca. 30 Minuten gegen Wind und Wellen, um uns auf Kurs zu halten und die Winddrehungen auszugleichen. Dabei schüttet es, die Wellen spritzen heftig ins Cockpit, wir werden herumgeworfen und das alles bei absoluter Dunkelheit - es gibt angenehmeres. Als der Wind kurz nachläst legen wir das 1. Reff ins Groß.
Also Wache halten - Martina schicke ich ins Bett, sie hat sich ziemlich aufgeregt. Bis 01:00 Uhr dauert der Spuk, dann beruhigt sich das Wetter, Martina löst mich ab und ich falle in Tiefschlaf.
Irgendwo in der Aufregung passieren wir die 1000sm Marke seit Aufbruch von den Galapagos - ein Drittel geschafft!
Nach Tagesanbruch - Martina schläft noch - gehe ich das Groß ausreffen - und glaube ich spinne. 500 m vor uns ein großer Schleppnetzfischer. Die Gefahr bei so etwas ist, dass man nie genau weiß, wo er sein Netz hat. Ich gehe so weit als möglich auf Ausweichkurs und versuche ihn anzufunken. Reaktion NULL. Also hole ich unsere Gaströte hervor und hupe ihn ordentlich laut an. Der Fischer bleibt unbeeindruckt, wir segeln ca. 400 m an ihm vorbei.
Als wir außer Sicht sind, schaltet er dann doch sein AIS ein: das Schiff trägt den Namen HC-CBL und weist eine Geschwindigkeit von 80 Knoten (!) auf. Haben die Chinesen bereits Düsenfischer erfunden??