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KNAPP

Martina

Es hat mit einem gemütlichen Frühstück, eigentlich war es schon ein Brunch, begonnen. Wir mussten uns hinter unserem Sonnenschutz verstecken, denn es war zu heiß und es ging auch kein Lüftchen. Tratschen, Essen und den Ausblick genießen. Schöner kann es nicht sein.
Ohne lange Vorankündigung begann der Wind aus Nord zu blasen. Unsere Bucht ist bei diese Windrichtung nicht gut geschützt. Binnen kürzester Zeit hat sich innerhalb des Riffes eine tadellose Welle aufgebaut und der Himmel war mit riesigen dunklen Wolken bedeckt. Kurz darauf setzt der herrannahende Regen ein und beschert uns einen kräftigen und kompletten Regenbogen.











Die Schiffe in der Ankerbucht streckten alle ihren Bug nach Norden und die normalerweise sanft ins Wasser hängenden Ankerketten waren plötzlich alle unter Spannung.


Ich beobachtete das kleine Motu, das ca.50 m hinter uns liegt, und auf dem noch vor einer Stunde eine Frau ihre Wäsche aufgehängt hatte. Die Wäsche zappelte nach wie vor an der Wäscheleine, aber ich bekam den Eindruck, dass wir immer näher kamen. Florian hatte dafür eine einfache Erklärung: "Wir haben bei Windstille Richtung Süden geankert, und jetzt zieht sich die Kette in die gegengesetzte Richtung aus!" Alles klar, leuchtet mir ein.
Einige Minuten später bin ich aber mit der Erklärung nicht mehr zufrieden, denn wir sind jetzt nur noch ca.20 Meter von der Mauer entfernt. Florian meint noch kurz, dass sich der Anker vielleicht noch fängt, aber ich habe diese Nerven nicht. Ich hole die Ankerfernbedienung und bitte Florian den Motor zu starten, denn jetzt kann ich dann bald die Wäsche am Motu selbst abnehmen.

Wir gehen Anker auf und dann wird klar, warum der Anker nicht gehalten hat. Wir haben einen großen starken Plastiksack an der Ankerspitze hängen, das kann ja nicht funktionieren.
Ich bin froh, dass wir die Sonntagsmesse geschwänzt haben, denn das wäre sicher nicht ohne Schrammen ausgegangen.

Nachtrag: Auf Nancy´s "Heiva" Blog gibt es jetzt auch ein tolles Video von einer Vorstellung aus dem Jahr 2014!

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GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

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