Direkt zum Hauptbereich

GUTER BEGINN

Martina

22.10.2016

Planmäßig gehen wir um 16 h Anker auf, passieren alle Untiefen und setzen noch vor der Riffausfahrt das Groß und die Genua. Die Drawn Princess verlässt kurz nach uns die Ankerbucht, und nimmt Kurs auf Bora Bora. Zuerst nahm sie aber Kurs direkt auf die Esperanza, die Herrschaften haben sich aber dann doch entschlossen hinter uns zu passieren. Gute Entscheidung!


Der Wind bläst mit angenehmen 8-11 Knoten aus NO. Besser kann es nicht sein, wir setzen noch die Fock dazu und die Bedingungen erlauben Florian sogar, den Campingsessel am Vordeck aufzustellen und den Sonnenuntergang zu genießen.



Ich bin begeistert und reihe diese Fahrt gedanklich schon zu den 10 schönsten Überfahrten ein. Ich beginne mit der ersten Wache um 19 h, und Florian übernimmt die zweite Wache um 22 h. In diesen 3 Stunden beginnt der Wind immer wieder schwächer zu werden. Wir benötigen eigentlich einen Kurs von 307°, aber so bekommen wir den Wand zu sehr achterlich, die Segel stehen nicht mehr. Kurskorrektur, wir segeln jetzt schon teilweise Kurs 350°. Es hilft alles nichts, die Segel beginnen zu schlagen, die Esperanza schaukelt wie ein Sektkorken über die 1,5 m hohe Dünung.


Die Krönung dieser Überfahrt sind dann noch 3 unangenehme Squalls mit heftigsten Regenfällen. Florian sitzt 1 Stunde im Ölzeug und muss Hand steuern, weil der Autopilot diese Bedingungen nicht schafft. Es folgt wieder eine Flaute, die Segel schlagen und dann bricht auch noch die Befestigung der Großschot. Jetzt reicht´s aber dann wirklich, das darf doch nicht wahr sein. Es hat so toll begonnen und jetzt.............!?!?


Ende gut, alles gut, Florian repariert die Befestigung, wir motoren durch den Rest der Nacht und kommen statt um 8 h in der Früh dann um 14 h auf der Westseite von Huahine an. Die SY Cinderella ist schon da, wir kaufen noch rasch Brot und Fleisch im Supermarkt von Fare ein und tuckern dann an die Südspitze von Huahine innerhalb des Riffgürtels zu einem wunderschönen Ankerplatz. Genau hier, auf diesem Ankerplatz war unsere Esperanza schon vor 9 Jahren mit meinem Papa.


p.s.: TÜREN: Bitte um Bekanntgabe, ob ich im ersten Spiel gewonnen habe. Im zweiten Spiel wähle ich nun Tür 3.

Beliebte Posts aus diesem Blog

GUTE GEFÄHRTIN

Martina Nachdem die Esperanza ihre dritte Weltumsegelung geschafft hat, möchte ich euch meinen Rückblick auf diese wunderschöne Zeit nicht vorenthalten. Wir sind als Ehepaar und perfektes Team losgesegelt. Jeder hatte seine Aufgaben und wir haben uns wunderbar ergänzt. Das Vertrauen sich auf den Anderen verlassen zu können war immer da. Ich habe trotz meiner Seekrankheit meine Aufgaben an Bord immer wahrgenommen, war immer mit Rat und Tat zur Stelle und habe zu vielen Verbesserungen und auch Vermeidungen von größeren Problemen beigetragen. Somit habe ich einen großen Anteil an dieser gelungenen Weltumsegelung von Florian beigetragen. In über 5 Jahren habe ich auf der Esperanza 25.215 Seemeilen zurückgelegt, das spricht für sich. Die letzten von Florian alleine gesegelten 7.842 Seemeilen haben ihm, wie er selbst schreibt, viel Angst und Anstrengung gekostet, und das obwohl er die langen Strecken mit sogar 2 Helfern an Bord zurückgelegt hat.   An dieser Äußerung ist deutlich zu erken...

AN DIE ARBEIT

Florian Um 6:00 Uhr war Tagwache - Helmut (der Schwiegerpapa) hat eh Jetlag. Die ersten Diagnosen - Starterbatterie, Amperemeter hinüber; die Bordbatterien sind o.k.. Also ab nach Colon neue Teile kaufen. In der Zwischenzeit dringt Helmut in die Tiefen der Bordelektrik vor. Im Schiff herrscht Großbaustelle - Martina verzupft sich auf das Nachbarschiff; auf der ESPERANZA kann sie nicht einmal in Spitzenschuhen stehen. Helmut bringt den Motor wieder in Gang; die Lichtmaschine gehört noch gebändigt und der Laderegler benötigt Aufmerksamkeit. Noch einiges ungelöst. Ich montiere das neue Amperemeter und vernichte dabei eine Sicherung (man soll nicht + mit - verbinden); schließlich funktioniert die neue Anzeige. Danach erklimme ich den Mast und montiere die neue UKW Antenne - die passt. Das gebastelte Ankerlicht baue ich ab - wir haben eine neue Dreifarbenlaterne samt Ankerlicht bekommen. Also morgen wieder in den Mast. Um 19:00 Uhr machen wir Schluss - ist eh schon dunkel - und Martina ...

ÜBERFAHRT NACH KOLUMBIEN

Martina 25.4.2015 Wir haben Kuba also wie geplant am 25.4. in der Früh verlassen. Vor uns liegen ca.580 sm und wir rechnen mit 5 Tagen und 4 Nächten. Zwischen Kuba, Haiti und Jamaika gibt es bekanntlicherweise entweder viel Wind oder nur umlaufende Schwachwinde. Unser Hauptaugenmerk lag aber auf die zu erwartenden Windverhältnisse vor dem Kap Aguja in Kolumbien. Denn am Festland ragt ein 5395 m hoher Berg in den Himmel. Dadurch entstehen hier laufend extrem starke Winde. Unter Seglern als eine sehr schwierige Strecke bekannt, Wind und Welle machen einem das Leben schwer. Es wird empfohlen den Bereich gut zu beobachten und mit einem Abstand von 100 sm zu umfahren. Schon mein Vater hat von einer seiner schwierigsten Überfahrten von den ABC Inseln (Curacao) nach Panama berichtet. In den Papierseekarten finden wir seine Wegpunkte mit einem Abstand von nur 50 sm. In unserer ersten Nacht auf der Höhe von Jamaika, kommt schön langsam Wind auf. 26.4.2015 Gleich nach der südöstlich von Jamaika ...