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HARTE ARBEIT

27.-29.11.2016

Martina

Kurz nach 9 h in der Früh gehen wir Anker auf und segeln Richtung Nordspitze Huahine. Es läuft sehr gut und wir haben genug Wind. Sobald wir Huahine hinter uns lassen, bekommen wir den Südoststrom voll zu spüren. Der versprochene NO Wind setzt nicht ein, und so wird sehr rasch klar, dass wir ein hartes Stück Arbeit vor uns haben, wir müssen aufkreuzen.
Die Wellenberge und die Gegenströmung sind mit schuld, dass wir nur einen Wendewinkel von 130°-150° zusammen bringen. Florian hofft auf ein Wunder und beruhigt mich mit den Worten: "Vielleicht haben wir ja Glück und der Wind dreht sich"
Ich glaube schon länger nicht mehr an Windwunder, und mir ist auch bald klar, dass wir die 100 Seemeilen sicher nicht mit einer Nachtfahrt hinter uns bringen werden.


Wir haben zwischen 15 und 22 Knoten Wind, und unsere Esperanza schneidet die 2 Meter hohen Wellenberge völlig unbeeindruckt. Immer wieder stellen sich die Wellen an der Luvseite auf und versetzten unserer Lady kräftige Ohrfeigen. Das Wasser kommt in regelmäßigen Abständen übers Deck geflogen, und wir verbringen die meiste Zeit drinnen.

Schräglage

Bei solchen Bedingungen helfen leider meine Pflaster nicht und ich begebe mich wieder in die Waagrechte. Nach jeder Wende baue ich mir mein Salonbett auf die andere Seite, damit ich mich gut an die Rückenlehne anpressen kann.
Ich bin froh, dass ich vorgekocht habe, denn schon das Aufwärmen ist anstrengend genug.

Noch schrägere Lage

Florian macht es auch keinen Spaß bei solchen Bedingungen zu segeln, und für mich ist das wieder eine Fahrt die sich in die Liste der hassenswerten Überfahrten einreiht.

52 Stunden segeln wir mit einer Schräglage von 20°-30° und wir legen 265 Seemeilen statt 100 Seemeilen zurück.


Mit einer dicken Salzkruste laufen wir vor der Marina Taina ein. Wer werfen den Anker auf 14 m Wassertiefe und sind glücklich, dass wir die Fahrt hinter uns haben. Jetzt machen wir ein ausgedehntes Entspannungs-Mittagsschläfchen.

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