Direkt zum Hauptbereich

REGENMACHER

16.-18.11.2016

Florian

Thorsten, danke für deinen Kommentar zu unserem letzten Blog. Du hast natürlich vollkommen recht. Korallen werden ohnedies nicht berührt und Martina wird mein gutes Brot nicht wieder an die Fische verfüttern - ich hab´s ihr eh gesagt, aber was soll ich dir sagen, Martina hört manchmal einfach nicht auf mich.

Aber hinkünftig werden wir eh weniger Zeit zum Schnorcheln haben, denn ich habe jetzt DIE Entdeckung des 3. Jahrtausends gemacht. Ich kann Regen machen!!! Kein Schmäh - die letzten drei Tage ausprobiert - funktioniert perfekt. Sobald ich die Luken unserer ESPERANZA öffne, fängt es binnen 2 Minuten zu regnen an - aber nicht nur ein bisschen, nein es schüttet wie aus Schaffeln. Meine Versuchsreihe von zehn Versuchen verlief erfolgreich und so werde ich nun in Kontakt mit Dubai treten und mit ihnen gute Geschäfte machen.


Tapuamu
Das Internet in Tapuamu an der Westseite von Taha´a war nicht existent, weswegen wir nichts von uns hören lassen konnten. So hatten wir ruhige Tage an Bord und ich war jeden Tag laufen. Nur unsere Ankerkette ratterte über den Grund. Wir haben sie bei 45 Metern mit unserem Kugelfender "aufgehängt", aber leider verhedderte sich der Fender immer wieder in unserer Ankersicherung und so musste ich jede Nacht mehrfach aufstehen und den Fender befreien, denn sonst glaubt man, jemand kratzt mit Fingernägeln an deinem Trommelfell - da ist an Schlaf nicht zu denken.

Kugelfender 
Die Sturmböen von bis zu 40 Knoten haben wir mit 70 Metern Ankerkette - fast - gut überstanden. In der ersten Nacht schau ich aus der Türe und - PENG -  bekomme einen Schlag auf die Stirn. Unsere Eingangstür war nicht eingehängt und ist in einer Böe zugekracht und mit dem Griff mir auf die Stirn - Platzwunde; 5 cm tiefer und meine Brillen sind hin und ich hab den Griff im Aug - Glück gehabt!  


Die Schlechtwetterfront ist jetzt durch und wir sehen wieder blauen Himmel - ich nehme an, weil ich die Luken nicht mehr geöffnet habe.

Eins noch: unsere Ankerwinsch ist eine französische LOFRANS Tigre. An der Unterseite der Kettennuss ist ein Niro-Dorn, der die Kette von der Nuss in den Kettenkasten ableitet. Die Befestigung ist aus Alu. Niro + Alu + Salzwasser = Korosion; da haben die Leute von Lofrans nicht nachgedacht. Es waren schon ordentlich Korosionsspuren zu sehen. Ich habe Korosionsschutzpaste draufgegeben, jetzt sollte alles ok sein.


Beliebte Posts aus diesem Blog

ÜBERFAHRT RANGIROA

20./21.02.2017 Florian Rangiroa ist das übernächste Atoll, es ist das größte Atoll der Tuamotus. 75 sm sind es vom Pass in Apataki zum östlichen Pass Tiputa von Rangiroa, zu viel für einen Tag also müssen wir eine Nachtfahrt einlegen. Um 15:30 Uhr gehen wir Anker auf – oder zumindest versuchen wir es, denn nach dem Sturm hat sich die Kette unseres Hauptankers kunstvoll um einige Korallenköpfe gelegt. Ich muss zwei Mal Tauchen gehen, um unsere Kette zu befreien – auf 12 Metern nicht ganz einfach, aber nach 20 Minuten sind wir frei. Der Pass Tehere von Apataki zeigt sich von seine freundlichen Seite; 3,5 Knoten auslaufende Strömung und wenig Welle – kein Problem. Draußen setzen wir alle Segel, die wir haben und drehen unseren Bug nach Nordwesten. Der Wind ist leider leichter als angesagt, und so müssen wir mehr anluven als es unserem Kurs entspricht und wir benötigen, um im Norden an Arutua vorbeizukommen. Die CINDERELLA eilt uns voraus und so geht es in die Nacht. Diese ist sternenklar ...

PAZIFIKÜBERQUERUNG 19.TAG

Martina 6.5/7.5.2016 Wir erleben einen traumhaften und überaus angenehmen Segeltag. Der Wind bietet uns ca.12 Knoten von Achtern und so schmiegt sich die Esperanza mit 6 Knoten über die Wellen. Keine schlagenden Segel, die uns quälen und wir kommen wirklich gut weiter. Ich sitze wie auf einem Kreuzfahrtschiff am Oberdeck und lese in meinem Buch "Der Schwarm". Dieses Buch hat mir eine liebe Freundin im Sommer geschenkt, und ich habe mir diesen Wälzer mit 989 Seiten für die Pazifiküberquerung aufgehoben. Ist sehr spannend aber auch beängstigend, handelt es doch von unkontrollierten Veränderungen auf den Weltmeeren. Unsere beiden Angeln werden täglich in der Früh ausgeworfen, und bei Einbruch der Dunkelheit wieder eingeholt. Gestern hatten wir ein besser getimtes Angelglück. Ein kleiner Bonito hat angebissen. Getötet, ausgenommen und filetiert kommt er ins Sackerl, und da beißt auch schon der nächste Bonito an. Perfekt, dieser ist auch um einiges größer als der Erste. Wunderbar,...

DIE ANDERE SEITE

Martina 24.2.2017 Mit dem Dingi queren wir den Tiputapass, um uns den alten und verschlafenen Teil von Rangiroa anzuschauen. Hier findet man keine Hotels oder Restaurants mehr, nur noch kleine Snackbuden. Einfache aber gepflegte Häuser, freundliche Polynesier und viele Kinder, denn in diesem Örtchen steht eine Grundschule und ein Gymnasium mit Internat. Alle Jugendlichen von den diversen Atollen, die ein Oberstufengymnasium besuchen wollen, leben von Sonntagabend bis Freitagmittag hier. Sie kommen per Flugzeug oder Schiff und sobald sie aufs Schiff steigen, legen sie ihre Rettungswesten an, so wie man bei uns den Sicherheitsgurt anlegt, ganz normal. Wir fragen in der Schule nach dem Unterrichtsgegenstand "Austernschalen schleifen und polieren"! Leider ist dieser Gegenstand bei unserer Ankunft am Freitag um 10:30 Uhr gerade vorbei, aber wir können gerne am Montag um 14 Uhr wieder kommen und dann dürfen wir mitschleifen. Dagmar und ich werden das auf jeden Fall ausprobieren.